Wissenschaftlicher Hintergrund
Wie versteht die FH OÖ Diversity Management?
Diversity Management wird an der FH OÖ forschungsgeleitet und ganzheitlich bearbeitet.
Das HEAD Wheel der FH OÖ (Higher Education Awareness for Diversity) wurde auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse erarbeitet und stützt sich auf fünf Diversitätssegmente: demografische, kognitive, fachliche, funktionale sowie institutionelle Vielfalt. Damit will die FH OÖ für den Hochschulbereich eine ganzheitliche Diversitätskultur anregen, die alle angeführten Aspekte umschließt.
Demografische Diversität
Die demografische Diversität (im HEAD Wheel gelb hervorgehoben) zeigt die unterschiedlichen Hintergründe und Facetten von Studierende und Mitarbeitenden an Hochschulen, wie beispielsweise Religion, Hautfarbe, Alter, Geschlecht,.... Um eine Hochschule mehr und mehr für verschiedenste Studierende und Mitarbeitende zu öffnen, ist es wichtig, Studienpläne anzupassen, flexiblere Lehr- und Lernmöglichkeiten zu bieten, (psychosoziale) Beratungsangebote und studienbegleitende Unterstützung zur Verfügung zu stellen, Barrierefreiheit aus- sowie bürokratische Hürden abzubauen.
Kognitive Diversität
Die kognitive Diversität (blau) steigert sich in Anbetracht von immer größerer Internationalisierung und interdisziplinärer Verflechtungen an Hochschulen unablässig. Dies bringt viele verschiedene Werte- und Wissensstrukturen, Lernzugänge, Denkweisen, Problemlösungsstrategien und Wahrnehmungsperspektiven immer näher zusammen. Hochschulen, denen es gelingt, diese kognitiven und wertebasierten Unterschiedlichkeiten als Ressource zu nutzen, scheint Innovation, Kreativität und lern- und problemlösungsorientiertes Handeln leichter von der Hand zu gehen (Linde/Auferkorte-Michaelis 2018).
Meinungsvielfalt, ein pluralistischer Wertekanon und unterschiedliche Wissensstrukturen spielen bei internationaler Zusammenarbeit und interkulturellen Begegnungen eine zentrale Rolle. An vielen Hochschulen ist die Internationalität bereits in den Leitbildern verankert und die interkulturelle Kompetenz wird oft als profilgebendes Merkmal adressiert. Die Mehrzahl der Hochschulen setzt auf die Bereitstellung von Informationen für Austauschstudierende und auf internationale Mobilitäten (vgl. Aichinger/Gaisch 2021).
Fachliche Diversität
Die Fachliche Diversität als drittes Segment des HEAD Wheels (violett) zeigt auf, wie der steigende Bedarf an Interdisziplinarität und Transdisziplinarität hochschulische Handlungsprozesse sowie unterschiedliche Lehr- und Lernsettings prägen.
Interdisziplinarität beschreibt dahingehend die Kooperation von verschiedenen Disziplinen für die Bearbeitung einer Fragestellung, wobei das Wissen und die Perspektiven unterschiedlicher Disziplinen genutzt werden.
Transdisziplinarität hingegen blickt auf die Bearbeitung realer gesellschaftlicher Herausforderungen durch die Verbindung von Wissenschaft und Praxis.
Funktionale Diversität
Die funktionale Diversität (grün) kommt einerseits überall dort zum Vorschein, wo Wissen in die Gesellschaft transportiert werden soll. Anderseits finden sich sogenannte Cross- oder Multi-Funktionalitäten auch innerhalb von Hochschulen wieder, wenn beispielsweise unterschiedliche Fachabteilungen oder Disziplinen der Institution zusammenarbeiten um gemeinsam bereichsübergreifende innovative Lösungsansätze zu generieren.
Institutionelle Diversität
Komplettiert wird das HEAD Wheel von der institutionellen Diversität (hellorange), die schließlich die Zusammenarbeit unterschiedlicher Einrichtungen beleuchtet. Sei es ein Studierendenaustausch im Sinne von Erasmus+ oder der Ausbau der Zusammenarbeit mit privaten Projektpartner*innen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft – in sämtlichen Bereichen ist es essentiell, dass verschiedene Systeme miteinander kooperieren, voneinander lernen und gemeinsame Wege finden.
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