Dr. Georg Weingartner, Österreichischer Wirtschaftsdelegierter in Kyjiw/Ukraine
"Ich sehe die FH OÖ als einen Eckpfeiler für den Wirtschaftsstandort Oberösterreich und die lokalen Unternehmen."
Dr. Georg Weingartner, Österreichischer Wirtschaftsdelegierter in Kyjiw/Ukraine
Studiengang: Global Salesand Marketing, Bachelor Lektor an der FH OÖ seit: 2021
Das Interview
Was hat Sie dazu motiviert, Lektor an der FH OÖ zu werden?
Im Rahmen meiner Auslandstätigkeit habe ich permanent mit österreichischen Unternehmen zu tun, die entweder neu in Märkte expandieren oder Herausforderungen in ihren bestehenden Märkten lösen. Ich möchte der nächsten Generation von Exportmanager*innen Erfahrungen weitergeben, die andere gemacht haben und auch ihren Blick schärfen für die vielfältigen Chancen und Risiken, die jedem Auslandsgeschäft innewohnen. Außerdem arbeite ich gerne mit jungen Leuten und kann auch viel von ihnen lernen, insbesondere von ihrer frischen Sicht auf viele Dinge und ihrer vernetzten Denkweise.
Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit?
Ich habe die Zusammenarbeit mit der FH OÖ immer als sehr wertschätzend und kooperativ erlebt. Auch der Standort Steyr und der Campus der FH OÖ in Steyr hat ein ganz eigenes Flair. Die Stadt ist nicht groß, aber man spürt, dass sie jahrhundertelang ein Industrie- und Handelszentrum war und immer noch ist. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich dorthin fahre.
Gibt es ein prägendes Erlebnis, das Sie teilen möchten?
Ich habe erst vor kurzem zufällig eine Absolventin meiner Lehrveranstaltung als Exportmanagerin einer österreichischen Firma getroffen. Sie erkannte mich nicht nur wieder, sondern dankte mir auch für ein in der damaligen Lehrveranstaltung von mir genanntes Beispiel, indem ich erzählte, wie man es nicht tun sollte. Die Absolventin hatte dieses Beispiel im Hinterkopf behalten und durch dieses Wissen ein Projekt ihrer Firma in einem Fernmarkt frühzeitig gestoppt, das mit großer Sicherheit Schiffbruch erlitten hätte. Dieses Feedback hat mich ungemein gefreut.
Wie sehen Sie die FH OÖ heute?
Ich sehe die FH OÖ als einen Eckpfeiler für den Wirtschaftsstandort Oberösterreich und auch für die oberösterreichischen Unternehmen. Der FH OÖ, und hier insbesondere dem Campus Steyr, gelingt die Mischung aus Verwurzelung im Land mit gleichzeitiger Offenheit für Welt und Zeitgeist ganz besonders. Ich glaube, das macht den USP und auch Charme der FH OÖ aus.
Was wäre zu verbessern?
In meinem Wirkungsbereich sehe ich da nichts, was man verbessern könnte.
Persönliche Anmerkungen zu 30 Jahre FH OÖ
Ein chinesisches Sprichwort sagt „Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen“. Ich bin überzeugt, dass die FH OÖ auch in Zukunft weiterhin ihre Windmühlen baut, wie sie es schon seit 30 Jahren getan hat – und sie zu Windkraftwerken weiterentwickelt.