Preis der österreichischen Justiz für Masterarbeit zum gelockerten Strafvollzug
Soziale Arbeit leistet wertvolle Beiträge für die Judikative
Es passiert hinter verschlossenen Türen oder – noch treffender formuliert – „hinter Gittern“: nämlich die Forschung zum Thema Strafvollzug und den damit zusammenhängenden Fragestellungen. Bereits zum dritten Mal versammelte daher die Generaldirektion für den Strafvollzug im Bundesministerium für Justiz Expert*innen aus dem Vollzug und Wissenschaftler*innen, die an einschlägigen Themen arbeiten, zum „Tag der Vollzugsforschung“. Zu dieser Gruppe gehört auch Lisa-Maria Rauter, die für ihre Masterarbeit der Sozialen Arbeit am Campus Linz der FH Oberösterreich mit dem „Vollzugsforschungspreis 2024“ ausgezeichnet wurde.
In Ihrer Arbeit widmete sich Rauter dem gelockerten Strafvollzug in Außenstellen nach § 126 des Strafvollzugsgesetzes (StVG). Dieser Paragraph sieht eine Verbüßung von (restlichen) Freiheitsstrafen in geeigneten Einrichtungen vor, sofern dies zweckmäßig und ein Missbrauch durch die Häftlinge nicht zu erwarten ist.
„Die wesentlichen Erkenntnisse aus meiner Masterarbeit sind die Tatsache, dass die geringere Hafteinschränkung in Außenstellen, im Vergleich zum geschlossenen Vollzug, wesentlich zu einer erhöhten Selbstbestimmung und Selbstwirksamkeit der Insass*inn*en führt, wodurch Haftschäden bei den Strafgefangenen reduziert werden können. Dies wiederum wirkt sich positiv auf die Resozialisierung aus. Es lässt sich somit zusammenfassend sagen, dass Außenstellen eine wertvolle Bereicherung des österreichischen Strafvollzugs darstellen‘‘, fasst Rauter ihre Masterarbeit zusammen.
Ihre nächsten beruflichen Schritte nach dem erfolgreichen Abschluss des Masterstudiums der Sozialen Arbeit in Linz möchte Lisa-Maria Rauter noch offenhalten.