Dialogische Hochschul-Governance

Zu Effekten sprachlichen Handelns zwischen interdependenten Akteuren

Die Hochschul-Governance-Forschung fragt nach Gestaltungsformen der Interaktion zwischen Hochschulen und deren Umwelt. Bislang ist erkennbar, dass die in Europa je gegebenen staatlichen und nicht-staatlichen Akteure in unterschiedlichsten Konstellationen wirken und überwiegend nach der New Public Management Maxime von zweck- und ergebnisorientierten Steuerungsrationalitäten geprägt werden. So manche Transformationsmaßnahme mündete mangels Zielkonsenses zwischen den Akteuren daher in strukturellen und inhaltlichen Fehlentwicklungen. Jüngsten Erkenntnissen zufolge wird zwischenzeitlich verstärkt auf Verhandlungs- und Kontraktkonstellationen gesetzt.

Die gegenständliche Forschungsarbeit beleuchtet die Entwicklungen der Governance des österreichischen Fachhochschul-Systems als Dialog- und Partnerschaftskonstellation: Erkennen die fachhochschulischen Akteure Veränderungen weg vom Steuerungsparadigma in Richtung eines sinnstiftenden, verstehensorientierten dialogischen Gestaltungszugangs? Wird Dialog genützt, um weiteren Veränderungsbedarf wahrzunehmen und durch akteurübergreifendes Lernen für kontinuierliche Weiterentwicklung einzusetzen? Ziel des Beitrags ist die Entwicklung eines Bezugsrahmens, der entlang system- sowie handlungstheoretischer sowie wirtschaftswissenschaftlicher Überlegungen zu sozialen Strukturkonstellationen und -dynamiken dialogische Governance konzipiert, und dessen Effekte in der Praxis anhand qualitativer Fallstudienempirie (Dokumentenanalyse, ExpertInneninterviews) analysiert.

Ansprechperson: Regina Aichinger