Selbstwirksam und selbstreguliert – Ein konstruktiv-kritischer Blick auf Leitbegriffe hochschuldidaktischer Praxis
Onlinevortrag von Prof. Dr. Franziska Zellweger-Moser
Spätestens seit der Bologna Reform und dem propagierten «Shift from Teaching to Learning» fördert die Hochschuldidaktik ein Bild von Hochschullehre, das Lernende in einer aktiven Rolle im eigenen Lernprozess sieht. Die Wissenserarbeitung erfolgt beispielsweise im Flipped Classroom verstärkt selbstreguliert unterstützt durch wohldurchdachte Aufträge und Lernmaterialen. Das Erarbeitete wird in einem sinnstiftenden sozialen Austausch vertieft. Problembasierte Lehr-Lernarrangements, Blended Learning oder auch Konzepte, die mit flexiblen Studienformaten, auf die heterogenen studentischen Bedürfnisse eingehen, setzen recht selbstverständlich voraus, dass Lernende in der Lage sind, ihr Lernen zu regulieren.
In diesem Beitrag werden lernpsychologische Leitbegriffe wie jene des selbstregulierten Lernens oder der Selbstwirksamkeit gefasst, Beobachtungen aus jahrelangen Bemühungen aktives Lernen zu unterstützen geteilt und konkrete Implikationen zur Gestaltung von Hochschullehre zur Diskussion gestellt.
Zur Person
Prof. Dr. Franziska Zellweger ist Professorin für Hochschuldidaktik an der Pädagogischen Hochschule Zürich. Sie studierte Wirtschaftspädagogik an der Universität St. Gallen und promovierte bei Dieter Euler zur strategischen Planung von eLearning Support an Hochschulen. In ihrer Arbeit befasst sie sich mit Fragen an der Schnittstelle von Didaktik und Management. Zu ihren Schwerpunkten in Forschung, Beratung und Weiterbildung gehören Curriculumentwicklung, Selbstreguliertes Lernen, Teamlernen, laterale Führung sowie das studentische Erstsemestererleben in professionsorientierten Studiengängen.