„Was ich in Steyr gelernt habe, macht heute den Unterschied.“ - 30 Jahre Management-Studium made in Steyr
Was 1995 mit nur 48 Studierenden begann, hat sich zu einer der führenden Management-Fakultäten im deutschsprachigen Raum entwickelt.
„Was ich in Steyr gelernt habe, macht heute den Unterschied", sagt Viktoria Feichtinger, Absolventin der FH Oberösterreich, Campus Steyr. Bildquelle: FH OÖ
Heute zählt der Campus Steyr der FH OÖ rund 1.400 Studierende, mehr als 7.400 Absolvent*innen und pflegt Partnerschaften mit über 130 Hochschulen weltweit. Er steht für praxisnahe Lehre, angewandte Spitzenforschung und enge Verbindungen zur Wirtschaft.
Zum 30-Jahr-Jubiläum blicken wir zurück – und nach vorne. Dafür haben wir zwei Menschen zum Gespräch gebeten, die den Campus auf ganz unterschiedliche Weise erlebt und geprägt haben: Dekan FH-Prof. Dr. Heimo Losbichler, der die Entwicklung der Fakultät seit vielen Jahren maßgeblich mitgestaltet, und Viktoria Feichtinger, die in Steyr sowohl ihren Bachelor- als auch Masterabschluss gemacht hat – und als ÖH-Vorsitzende das Campusleben und die FH OÖ gut kennt. Zwei Perspektiven, die eines verbindet: die Begeisterung für den FH OÖ Campus Steyr.
Viktoria Feichtinger, BA, MSc, 26 Jahre, Schon während des Studiums war sie in der Studierendenvertretung aktiv, zuletzt als ÖH-Vorsitzende der FH Oberösterreich. Heute arbeitet sie als Kommunikationsberaterin bei Schütze Public Results und begleitet einige der größten Unternehmen Österreichs in ihrer strategischen Kommunikation – von der Positionierung bis zur Krisen-PR. Darüber hinaus bringt sie ihre Expertise als Seminartrainerin ein und ist als Moderatorin tätig – zuletzt beim Digital Business Summit.
Sie haben gleich zwei Studien an der Fakultät absolviert, waren ÖH-Vorsitzende und haben den Campus aktiv mitgestaltet. Wenn Sie an diese Zeit zurückdenken – was ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben? Sehr stark in Erinnerung geblieben ist mir tatsächlich die Corona-Zeit. Die Fakultät in Steyr hat es wie kaum eine andere geschafft, innerhalb kürzester Zeit den Lehrbetrieb von Präsenz auf Online umzustellen. Ich war als ÖH-Vorsitzende direkt in den Krisenstab und den Prozess eingebunden. Solche Situationen zeigen, wie gut die Zusammenarbeit zwischen Studierenden und der Fakultät funktioniert. Als Studentin war mir neben der fachlichen Ausbildung natürlich auch das Studierendenleben ein besonderes Anliegen: Egal ob wöchentliche Students Pubs in den Steyrer Bars, von den Studiengängen organisierte Spritzerstände oder Kult-Events wie die jährliche Boatmania – wir haben es immer gut verstanden, die Stadt mit Leben zu füllen.
Wie verlief Ihr Weg nach dem Studium? Gab es einen Moment, in dem Sie gespürt haben: Das, was ich in Steyr gelernt habe, macht jetzt einen echten Unterschied? Bereits während meines Masterstudiums hat es mich beruflich nach Wien gezogen – und so jonglierte ich zwischen Job, Studium und meinem Engagement in der ÖH. Möglich war das nur dank der Flexibilität, die berufsbegleitende Studiengänge in Steyr mitbringen. Heute berate ich in einer der führenden PR-Agenturen Österreichs nationale wie internationale Unternehmen in ihrer strategischen Kommunikation – von der Positionierung bis zur Krisenbewältigung. Und vieles aus meiner Studienzeit begleitet mich bis heute: das tiefe Verständnis für den österreichischen Wirtschaftsstandort, die praxisnahen Einblicke in unterschiedlichste Organisationen – und ja, auch die vielen Verkaufstrainings aus dem Bachelor, die sich in so manchen Pitches bezahlt machen.
Was hat Sie persönlich an der FH OÖ geprägt – fachlich, aber auch menschlich? Und was würden Sie jungen Menschen sagen, die heute überlegen, hier ein Studium zu beginnen? Für mich war die FH OÖ mehr als nur eine Bildungseinrichtung – sie war ein Ort, an dem ich mit Studierenden und Lehrenden aus aller Welt in Verbindung treten konnte, sei es am Campus in Steyr oder im Rahmen meiner Auslandsaufenthalte. Wenn ich meinem 18-jährigen Ich einen Rat geben könnte, dann ganz klar diesen: Entscheide dich für ein Studium in Steyr. Dort findest du die perfekte Kombination aus Praxisnähe, Raum zur persönlichen Entfaltung und einem Tor zur Welt mit vielfältigen internationalen Möglichkeiten.
FH-Prof. DI Dr. Heimo Losbichler, Dekan FH OÖ Fakultät für Wirtschaft und Management, Studiengangsleiter „Controlling, Rechnungswesen und Finanzmanagement“
Sie haben den Campus über viele Jahre hinweg mitgestaltet. Wenn Sie an den allerersten Jahrgang zurückdenken – hätten Sie sich damals träumen lassen, was aus der Fakultät einmal wird? Wir haben mehr erreicht als wir uns damals erträumt haben. Und das obwohl man in der Anfangszeit ein Visionär mit Weitblick sein musste. Das FH-System war gänzlich neu, niemand konnte es einordnen: Fachhochschule, Fachschule, Volkshochschule, was soll das werden? Unsere Vision war ein Studiengang – Produktion und Management auf Top-Niveau, d.h. ca. 300 Studierenden mit exzellenter Reputation. Wir sprachen von „Klein St.Gallen“. In unseren Vorstellungen waren weder weitere Studiengänge, noch Top-Forschung, der tolle Campus oder die starke Internationalität verankert. Es macht stolz zu sehen, was wir als Fakultät in 30 Jahren geschaffen haben.
Was waren für Sie persönlich die bewegendsten oder bedeutendsten Meilensteine in diesen 30 Jahren? Gibt es Momente, auf die Sie mit besonderem Stolz zurückblicken? Kein einzelner Moment, aber die vielen Momente, in denen wir nicht aufgegeben und uns der Verantwortung gestellt haben. Ich bin als gebürtiger Steyrer in meine Heimatstadt zurückgegangen und war mir der des Privilegs am Aufbau einer Hochschule mitzuwirken aber auch der damit verbundenen Verantwortung bewusst. Ich wollte nie, dass es später einmal heißt „die hätten es damals in der Hand gehabt und haben die historische Chance vertan“. Ich glaube, wir können Fug und Recht sagen, dass wir die Chance genutzt haben. Die „Seriensiege“ beim CHE-Ranking als beste betriebswirtschaftliche Fakultät im deutschen Sprachraum bestätigen dies.
Die Fakultät steht heute für Qualität, Forschung und starke Wirtschaftsvernetzung. Wie schaffen Sie es, diesen Anspruch im Alltag zu leben – und was wünschen Sie sich für die nächsten 30 Jahre? Von den Rahmenbedingungen wünsche ich mir angesichts der aktuellen Entwicklung in den USA weiterhin die Freiheit der Lehre und Wissenschaft. Zudem eine faire und planbare Finanzierung. Intern wünsche ich uns, dass wir unseren Pioniergeist bewahren. Wer sich auf den Lorbeeren ausruht, trägt sie an der falschen Stelle! Der Erfolg von gestern ist kein Garant für den Erfolg von morgen. Wir müssen uns operativ jeden Tag aufs Neue anstrengen, um die angestrebte Qualität zu halten. Gleichzeitig müssen wir strategisch die richtigen Schritte setzen. Wir arbeiten gerade an der Strategie 2040. Ich hoffe, dass wir damit das nächste Erfolgskapitel aufschlagen.