Enabling Technologies for Zero Defect Manufacturing

Zero Defect Manufacturing (ZDM) unterscheidet zwei Ansätze, die ähnliche, aber nicht ganz identische Ziele verfolgen. Produkt-orientiertes ZDM verwendet Informationen aus der klassischen Qualitätssicherung, um aus den Qualitätsdaten und zusätzlich gewonnenDaten Verbesserungen im Prozess abzuleiten. Prozess-orientiertes ZDM nutzt Daten über den Zustand der Maschinen, um daraus Rückschlüsse auf die Qualität des Produktes zu ziehen und den Prozess innerhalb derProduktionstoleranzen zu halten. Prozess-orientiertes ZDM ist eng verwandt mit „predictive/preventive/condition-based Maintenance“ hat aber andere Zielsetzungen. ZDM umfasst auch Qualitätsmanagementmethoden, sowie Datenanalyseverfahren, die in den letzten Jahren zunehmend künstliche Intelligenz (KI)-basiert sind.

ZDM zielt darauf ab, Ausschuss generell zu vermeiden oder zumindest wesentlich zu reduzieren. Dies ist insbesondere in Zusammenhang mit der gesamten Wertschöpfungskette von Lebensmitteln (LM) und Futtermitteln (FM) von großer Bedeutung: Unter anderem führen i) ineffiziente Primärproduktion, ii) Schädlinge der pflanzlichen Rohstoffe, iii) Nicht-Nutzung von Nebenprodukten/Seitenströmen und iv) Verschwendung von Produkten durch den Konsumenten zu einem Mangel an Nachhaltigkeit und damit einer Ressourcenvergeudung.
Aufgaben dieses Teilprojekts sind die Erforschung, Entwicklung und Implementation neuer Technologien und ausgewählter wissenschaftlicher Ansätze zur Verbesserung der Wertschöpfungskette von LM und FM. So sollen etwa grundlegende Zusammenhänge zwischen physikalischen und chemischen Parametern beim Verderb von Lebensmitteln (am Beispiel Backwaren) erforscht werden, um eine verbesserte Nutzung von Lebensmitteln besonders im Haushalt zu gewährleisten. Dazu ist es notwendig, die nötige Sensortechnologie zu erforschen, um in der Folge die Implementierung in Hardware-Komponenten vorantreiben zu können. Ein weiterer Task beschäftigt sich mit der Erarbeitung von Grundlagen für die Entwicklung und Bewertung von nachhaltigen Lebensmittelverpackungen sowie deren Modifikation. Daraus abgeleitet entsteht Know-how diese Verpackungen zielgerichtet für bestimmte Lebensmittel einzusetzen. Task 3 dient der Erforschung von Grundlagen zur Optimierung pflanzlicher Proteinquellen mittels unterschiedlicher technologischer Ansätze (z.B. Texturierung, Plastein-Reaktion), um die biologische Wertigkeit zu verbessern und gleichzeitig den Einsatz von tierischen Proteinen zu reduzieren. Task 4 hat die Erstellung einer Wirkstoff- und Extrakt-Bibliothek aus regionalen pflanzlichen Rohstoffen (Obst, Gemüse, Kräuter) zum Ziel, welche in funktionellen LM und FM, sowie Nahrungsergänzungsmitteln eingesetzt werden können. Dazu ist es nötig die molekularen Wirkmechanismen der bioaktiven Inhaltsstoffe vorab zu erforschen. Schließlich soll in Task 5 durch die Kopplung von Drohnen mit Machine-Learning eine digitale Bestandsaufnahme von Wäldern (als wesentliche Rohstoffquelle sowie wichtiger Klimafaktor) und die Früherkennung von Baumkrankheiten ermöglicht werden. Hierfür müssen nötige KI-Verfahren erforscht und implementiert werden. Dies dient langfristig der Gesunderhaltung der Wälder und der Minimierung von Schädlingen an pflanzlichen Rohstoffen.

Das REACT Teilprojekt der FH OÖ setzt sich aus folgenden 5 Tasks zusammen:

  1. Neue Methoden für sensor-basierte Lebensmittel Qualitätskontrolle am Beispiel Backwaren.
  2. Erforschung der wesentlichen Kenngrößen von nachhaltigen Verpackungsmaterialien und deren Modifikation zum zielgerichteten Einsatz in der Lebensmittelverpackung.
  3. Erforschung von pflanzlichen Protein-Quellen mit verbesserter biologischer Wertigkeit.
  4. Pflanzliche, regionale Rohstoffe zur Herstellung einer Extrakt-Bibliothek als Basis für gesunde und nachhaltige Lebens- und Futtermittel (FM).
  5. Erforschung von Künstliche Intelligenz-Verfahren und Drohnentechnologie zur Gesunderhaltung heimischer Wälder.

Eckdaten

IWB Investitionen in Wachstum und Beschäftigung 2014 - 2020

Projektnummer WI-2020-701763/4-Ep

Laufzeit: 01.01.2021 bis 30.06.2022

Budget: 715.000,- EUR

Lead Partner: Fachhochschule Oberösterreich (Projektleitung Julian Weghuber)

Projektpartner:

Dieses Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung kofinanziert.

Nähere Informationen zu IWB/EFRE finden Sie auf www.efre.gv.at