Internationale Mobilität neu konzipieren: Workshop an finnischer Partnerhochschule
Neuer Schwung für Austauschprogramme
Die Studentenaustauschprogramme in Laurea Hochschule in Finnland haben nach der Pandemie nur schwer wieder in Schwung kommen können. Das IRO-Projekt (International Relations Office), das von einer Gruppe von Laurea-Studenten geleitet wurde, machte sich auf den Weg, um die Hindernisse zu verstehen und die Förderung der internationalen Mobilität neu zu konzipieren. Mit dabei auch Mierna Mahmud vom Masterstudium MNP, die gerade zum Studierendenaustausch an dieser Partnerhochschule der FH Oberösterreich ist.
Durch Forschung und kreative Lösungen entwickelte das Team neue Ideen, um globales Lernen für alle zugänglicher und interessanter zu machen.
Die Herausforderung
Die COVID-19-Pandemie hat viele Aspekte des studentischen Lebens durcheinander gebracht - auch die internationale Mobilität. Die Teilnahme an Austauschprogrammen, einst ein lebendiger Teil der Universitätskultur, ging deutlich zurück. Obwohl Laurea viele internationale Möglichkeiten bietet, hat die Beteiligung der Studierenden noch nicht wieder das Niveau von vor der Pandemie erreicht.
Als Antwort auf diese Herausforderung hat ein Team von Laurea-Studenten das IRO-Projekt ins Leben gerufen, um das Interesse am Studentenaustausch durch Forschung, Öffentlichkeitsarbeit und innovative Ideen neu zu entfachen. Das Projekt wurde von der Laurea-Dozentin Elina Wainio im Rahmen des Projekts „Service Design and Sustainability“ initiiert, und die Studenten, die es durchführten, waren eine Mischung aus Laurea-Studenten und internationalen Austauschstudenten: Jonas Sarkameri, Mierna Mahmud, Kylian Malipaard, Maarit Heini, Isaline Ronvaux und Imane Tawil.
Wichtige Erkenntnisse
Die Untersuchungen ergaben mehrere wiederkehrende Probleme: Vielen Studierenden fehlten klare finanzielle Informationen, sie bevorzugten eine persönliche Beratung und verließen sich stark auf Empfehlungen von Kommilitonen. Für die neuen Studierenden waren die Kultur und der akademische Ruf Finnlands die Hauptanziehungspunkte - aber sie wünschten sich auch mehr Möglichkeiten, mit einheimischen Studierenden in Kontakt zu kommen.
Forschung als Grundlage: Umfragen und Interviews
Um die Perspektiven der Studierenden zu verstehen, führte das Team anonyme Umfragen und Interviews durch. Von den 82 finnischen Befragten äußerten viele Interesse an einem Austausch, waren sich aber unsicher über den Ablauf. Sie schätzten kulturelles Lernen, sprachliche Entwicklung und persönliches Wachstum, machten sich aber Sorgen über die Finanzen und unklare Informationen. Die Interviews bestätigten diese Ergebnisse. Die Schüler schätzten zwar die Online-Ressourcen, aber die persönliche Unterstützung machte einen großen Unterschied. Das Bewerbungsverfahren war oft stressig, aber die Austauscherfahrung wurde von allen empfohlen. Die separat befragten Studienanfänger wählten Finnland wegen seiner Kultur, Sicherheit und Bildung. Sie lobten das Umfeld in Laurea, bemängelten aber den begrenzten Austausch mit finnischen Kommilitonen. Einige waren auch der Meinung, dass die aktuellen Werbematerialien veraltet und wenig ansprechend seien. In beiden Gruppen forderten die Studierenden eine klarere Kommunikation, eine bessere Öffentlichkeitsarbeit und ein stärkeres Engagement der Gleichaltrigen.
Von der Einsicht zum Handeln
Das IRO-Projektteam schlug drei zentrale Lösungen vor:
- Handbuch für bewährte Praktiken: Ein Leitfaden, der von internationalen Universitäten inspiriert wurde, um Möglichkeiten aufzuzeigen und Studenten durch Veranstaltungen, Webinhalte und soziale Medien zu inspirieren. - Moderne Plakate: Optisch aufgefrischte Materialien unter Verwendung der Marke Laurea, inspirierender Bilder und starker Aufforderungen zum Handeln. - LinkedIn-Gemeinschaft: Ein spezieller Bereich, der Studenten, Mitarbeiter und das internationale Büro miteinander verbindet und die Möglichkeit bietet, sich zu vernetzen, sich auszutauschen und sogar Jobangebote zu finden. Ein Abzeichen mit der Marke Laurea oder eine Partnerschaft mit Global Talent wurde ebenfalls vorgeschlagen, um die globale Erfahrung hervorzuheben.
Das IRO-Projekt zeigt, wie von Studenten geleitete Initiativen zu bedeutenden Veränderungen führen können. Durch das Sammeln von ehrlichem Feedback und das Vorschlagen von umsetzbaren Lösungen hat das Team eine solide Grundlage für die Wiederbelebung des internationalen Austauschs an der Universität Laurea geschaffen und dem internationalen Büro wertvolle Einblicke in die Bedürfnisse unserer Studierenden gegeben.