Glossar

Viele Begriffe werden zwar im Diversity Management oft verwendet, sind aber nicht allen geläufig. Hier eine alphabetisch sortierte Defintionsliste. Falls ein wichtiger Begriff noch fehlt - bitte um Kontaktaufnahme unter diversity@fh-ooe.at!

Diversity Glossar

Accessibility

Die Zugänglichkeit von Internetseiten wird als Accessibility oder barrierefreies Web bezeichnet. Auf Hürden im Internet stoßen all jene Nutzer*innen, die vom so genannten Standard abweichen. Das sind Menschen, die im Sehen, Hören, in ihrer Bewegungsfreiheit, der Bedienung der Maus oder im intellektuellen Bereich beeinträchtigt sind. Betroffene sind also Menschen mit Behinderungen, aber auch Personen, die beispielsweise einen Computer im Auto benützen.

Ageismus

Als Ageismus (Altersdiskriminierung) wird die Altersfeindlichkeit als Form sozialer Diskriminierung, die negative Wahrnehmung des Alterns und die damit zusammenhängende Stigmatisierung der davon betroffenen Gruppe von Menschen bezeichnet.

Anti-Bias

Der Anti-Bias-Ansatz ist ein Ansatz der antidiskriminierenden Arbeit. „Bias“ bedeutet Voreingenommenheit oder Schieflage. Neben dem Fokus auf individuelle Vorurteile und Haltungen einzelner Menschen, nimmt der Anti-Bias-Ansatz insbesondere gesellschaftliche Schieflagen, Macht- und Herrschaftsverhältnisse in den Blick.

Barrierefreiheit

Der Begriff umfasst Verkehrsmittel, Systeme der Informationsverarbeitung, bauliche und sonstige Anlagen, technische Gebrauchsgegenstände, akustische und visuelle Informationsquellen und Kommunikationseinrichtungen sowie andere gestaltende Lebensbereiche. Primär handelt es sich um den Zugang zu Informationen für alle, u. a. über barrierefreie Gebäude, Websites, Broschüren, aber auch zu und über den Arbeitsplatz, Inhalte des Studiums, in erster Linie für körperlich, psychisch und geistig beeinträchtigte Menschen. Sekundär kann die Barrierefreiheit aber auch auf alle anderen benachteiligten Gruppen und den problemlosen Zugang zu allen o. g. Bereichen erweitert werden.

Behinderung

„Menschen sind behindert, wenn ihre körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als 6 Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweichen und daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist. Sie sind von der Behinderung bedroht, wenn die Beeinträchtigung zu erwarten ist“ (§ 2 des SGB IX).

Beeinträchtigung

Der Begriff Beeinträchtigung bezieht sich neben den anerkannten Behinderungen auch auf alle weiteren Beeinträchtigungen, Gesundheitszustände und Krankheiten, die sich auf den Zugang zu Hochschule und auf das Studier- & Arbeitsleben negativ auswirken können.

Bildungschancen

Dieser Begriff bezeichnet die Möglichkeiten, welche die einzelnen Personen oder Personengruppen besitzen, durch Teilnahme am Bildungssystem Bildung zu erlangen. In westlichen Industriegesellschaften werden die ungleichen Bildungschancen einzelner oft mit ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Schicht begründet. In anderen Gesellschaftssystemen ist der Grund dafür häufig das Geschlecht oder die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religion oder Ethnizität.

Chancengleichheit

Der Grundsatz, der für alle Bürgerinnen und Bürger unabhängig von ihrer sozialen Herkunft das Recht auf gleiche Lebens- und Sozialchancen in Ausbildung und Beruf fordert. Die Maxime fordert für alle zumindest gleiche Startchancen, d.h. Zugang zu allen Bildungs- und Ausbildungsgängen.

Demografische Diversität

Demografische Diversität nimmt personenimmanente und scheinbar unveränderbare soziale Ordnungsgefüge wie Alter, Geschlecht, sexuelle Orientierungen, physische und psychische Beeinträchtigungen, ethnische Herkunft sowie Religion und Weltanschauung in den Blick.

Diskriminierung

Diskriminierung bezeichnet eine Ungleichbehandlung oder Benachteiligung von Menschen aufgrund bestimmter Merkmale wie Geschlecht, sozialer Herkunft, Religion, Alter, Ethnizität oder Aussehen und damit verbundener gesellschaftlicher Machtverhältnisse. Diskriminierung lässt sich in strukturelle, institutionelle und individuelle Diskriminierung unterscheiden. Sowohl gesellschaftliche Minderheiten und Personengruppen als auch ganze Gesellschaften können Zielgruppen von Diskriminierung sein.

Diversitätsorientierte Gleichstellung

Die Erfahrungen und Erkenntnisse der Initiativen der letzten Jahre im Bereich Gleichstellung und Diversität legen eine diversitätsorientierte Gleichstellungspolitik nahe, die nicht nur auf Geschlecht zur Festlegung von Gemeinsamkeiten oder Unterschieden ausgerichtet ist, sondern auf soziale Gruppen in spezifischen Lebenssituationen abstellt wie z.B. Studierende mit Kindern oder Wissenschafter/innen in der PhD-Phase. Es werden daher stets mehrere relevante Merkmale – insbesondere im soziokulturellen Kontext – evidenzbasiert und forschungsgeleitet miteinander verknüpft, um effektive Gleichstellungsmaßnahmen zu entwickeln.

Frauenförderung: Frauenförderung zielt auf die Erhöhung der Chancen von Frauen in bestimmten Bereichen, in denen sie gegenüber Männern noch immer unterrepräsentiert sind oder diskriminiert werden. Diskriminierung auf Grund des Geschlechtes bedeutet eine ungerechtfertigte Ungleichbehandlung bzw. Benachteiligung. Eine vorübergehende Ungleichbehandlung aufgrund des Geschlechts ist nur dann zulässig, wenn sie dem Ziel dient, endlich eine gendergerechte Ausgangssituation herbeizuführen. Konkrete Vorgaben für den Bundesbereich finden sich u.a. im Bundes-Gleichbehandlungsgesetz und in den Frauenförderungsplänen der Bundesministerien.

Diversity

Diversity ist ein organisatorisches und gesellschaftspolitisches Konzept, das auf einen wertschätzenden, bewussten und respektvollen Umgang mit Vielfalt in der Gesellschaft setzt.

Diversity Management

Als multidimensionaler Ansatz zur bewussten Wahrnehmung, Nutzung und Förderung von Vielfalt in sozialen Systemen fördert Diversity Management Chancengleichheit, um Kompetenzen, Ressourcen und Innovationen in Organisationen bestmöglich zu nutzen.

Ethnozentrismus

Ethnozentrismus bezeichnet eine Sichtweise oder Einstellung, welche die Eigengruppe und ihr Wertesystem einer Fremdgruppe und deren Wertesystem als überlegen ansieht.

Empowerment

Empowerment bezeichnet sowohl den Prozess der Selbstbemächtigung als auch die professionelle Unterstützung der Menschen, ihre Ressourcen wahrzunehmen und zu nutzen. Empowerment als Konzept, das sich durch eine Abwendung von einer defizitorientierten hin zu einer stärkenorientierten Wahrnehmung auszeichnet, findet sich zunehmend auch in Managementkonzepten.

Ethnizität

Ethnizität bezeichnet eine empfundene Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft. Diese Zugehörigkeit wird von einem Kollektiv geteilt und begründet sich durch den Glauben an eine gemeinsame Kultur. Zu den gemeinsamen Kulturmerkmalen gehören u. a. Sprache, Religion und Traditionen.

Fachliche Diversität

Fachliche Diversität ergibt sich an Hochschulen durch Interdisziplinarität (Kooperation von verschiedenen Disziplinen) und Transdisziplinarität (Bearbeitung realer gesellschaftlicher Herausforderungen durch die Einbindung von Wissens- und Praxisformen diverser Stakeholder aus unterschiedlichen Lebenswelten).

Familie

Unter diesem Begriff wird primär eine soziale Gruppe verstanden, die v. a. folgende Merkmale aufweist: Zusammenleben von Personen in einem Haushalt in Verbindung mit gemeinsamer Elternschaft und das Vorliegen von Personenkonstellationen, die in einem bestimmten verwandtschaftlichen Abstammungsverhältnis zueinanderstehen.

Frauenförderung

Dieser Begriff bezeichnet eine gezielte Förderung von Frauen in Unternehmen und Organisationen. Es betrifft vor allem eine gemeinsame Karriereplanung von Beschäftigten- und Unternehmensvertretern, das Angebot von Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen und die Beachtung von Familienpflichten der Frauen.

Funktionale Diversität

Funktionale Diversität ergibt sich an Hochschulen durch eine multiprofessionelle Orientierung von Mitarbeitenden und Studierenden. Dabei werden sie befähigt mit unterschiedlichen Abteilungs- und Professionskulturen zu interagieren, spezifische Perspektiven unterschiedlicher professioneller Akteur/innen zusammenzuführen und bereichsübergreifend innovative Lösungsansätze zu generieren.

Gender

soziales Geschlecht – es entsteht durch die Zuschreibung von geschlechtsspezifischen Fähigkeiten und Erwartungen an Menschen, egal welcher Geschlechtsidentität. Das soziale Geschlecht gründet auf gesellschaftlichen Dynamiken und ist veränderbar und variabel innerhalb und zwischen den Kulturen und dementsprechend nicht nur auf zwei Optionen beschränkt. Es definiert Rollen, Pflichten, Zwänge, Chancen und Privilegien.

Gender Budgeting

Finanzpolitisches Analyse- und Steuerungsinstrument durch eine veränderte Haushaltsführung bzw. -politik im Sinne des Gender Mainstreaming zur Förderung der Gleichstellung. Haushalt = in Zahlen gegossene (Gesellschafts-)Politik und kann Geschlechterungleichheiten verstärken oder abbauen. Geschlechterspezifische Auswirkungen von Budgetentscheidungen, sowohl einnahmenseitig (Steuern, Abgaben etc.) als auch ausgabenseitig (Förderungen, Zuteilung von Mitteln etc.) werden analysiert und bewusst gestaltet. Gesetzliche Grundlagen: Artikel 13 Absatz 3 Bundes-Verfassungsgesetz (B-VG): Bund, Länder und Gemeinden haben bei der Haushaltsführung die tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern anzustreben; Artikel 51 Absatz 8 B-VG: Bei der Haushaltsführung des Bundes sind die Grundsätze der Wirkungsorientierung insbesondere auch unter Berücksichtigung des Ziels der tatsächlichen Gleichstellung (….) zu beachten; Bundeshaushaltsgesetz 2013 - § 2: Die Wirkungsorientierung ist insbesondere auch unter Berücksichtigung des Ziels der tatsächlichen Gleichstellung von Frauen und Männern als integraler Bestandteil der Haushaltsführung von allen Organen der Haushaltsführung auf jeder Gliederungsebene des BVA Rechnung zu tragen.

Genderkompetenz

Genderkompetenz umfasst das grundsätzliche Erkennen der Relevanz von Geschlechterzuschreibungen im eigenen Arbeits- und Wirkungskontext (Wissen). Dieses Erkennen ist mit der Bereitschaft (Wollen) und der Fähigkeit verbunden, sich damit im Arbeits- und Studienalltag – gegebenenfalls unterstützt durch Genderexpert/innen und mit dem Wissen aus Geschlechtertheorien – auseinander zu setzen und daraus abgeleitet Handlungen zu setzen (Können). Sowohl Erkennen, Auseinandersetzen und Handeln unterliegen einem stetigen Reflexionsprozess (Reflexion) – Definition: Hochschulkonferenz (HSK)-Empfehlungen.

Gender Mainstreaming

(Re-)Organisation, Verbesserung, Entwicklung und Evaluierung der Entscheidungsprozesse, mit dem Ziel, dass die an politischer Gestaltung beteiligten Akteure und Akteurinnen den Blickwinkel der Gleichstellung zwischen Frauen und Männern in allen Bereichen und auf allen Ebenen selbstverständlich einnehmen. Gesetzliche Grundlagen: Vertrag von Amsterdam 1997: Aufnahme von GM in das Primärrecht und Verpflichtung aller EU-Mitgliedsstaaten, GM in ihrer Politik anzuwenden; in der Folge Aufnahme in die österreichische Bundesverfassung und in das Bundeshaushaltsgesetz: „Gender Budgeting“.

Geschlechtervielfalt

Die Geschlechter-Binarität von weiblich und männlich trifft nicht auf alle zu. Es gibt auch Trans-, Inter- und Nicht-binäre Personen, die sich nicht als Frau oder Mann einordnen lassen, sondern ihre Geschlechtsidentität außerhalb dieses Zweiersystems verorten. Nicht-Binarität ist nicht mit Intergeschlechtlichkeit, welche die nicht eindeutig mögliche körperliche Zuordnung zum männlichen oder weiblichen Geschlecht bezeichnet, zu verwechseln. Intergeschlechtliche Menschen können als Männer, Frauen oder nicht-binär idente Menschen leben. Transpersonen wiederum fühlen sich dem ihnen bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht nicht zugehörig.

Geschlechtsidentität

In der Geschlechtsidentität drückt sich aus, welchem Geschlecht sich eine Person zugehörig fühlt. Dies muss nicht immer mit den angeborenen körperlichen Merkmalen und dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmen.

Gleichbehandlung und Antidiskriminierung

Vermeidung von direkter oder indirekter Diskriminierung von Personen ohne Unterschied des Geschlechts, der ethnischen Zugehörigkeit, Religion oder Weltanschauung, des Alters oder der sexuellen Orientierung in allen Lebensbereichen; Bundes-Gleichbehandlungsgesetz (B-GBG) seit 1993, das auch ein Frauenförderungsgebot beinhaltet.

Gleichberechtigung

bezeichnet die rechtliche und formale Gleichbehandlung von Individuen oder Gruppen, die aufgrund von Glauben, Hautfarbe, Geschlecht, sexueller Orientierung oder sozialer Herkunft benachteiligt oder sogar ausgeschlossen werden.

Gleichstellung

bezieht sich auf eine gleichberechtigte Behandlung aller Menschen im Hinblick auf ihr Geschlecht, ethnische und soziale Herkunft oder sexuelle Orientierung und auf die Bemühungen, tatsächlich gleiche Möglichkeiten für sie zu schaffen. In diesem Zusammenhang sind oft Maßnahmen zu treffen, die sich nicht auf die formale Gleichbehandlung beschränken. Um die Gleichstellung tatsächlich zu erreichen, wird oft eine gezielte Ungleichbehandlung in Form von Bevorzugung benachteiligter Bevölkerungsgruppen vorübergehend erforderlich. Erst danach kann zur Gleichbehandlung übergegangen werden.

Gleichstellungspolitik

Dieser Begriff umfasst alle Maßnahmen zur institutionellen Verankerung von Gleichstellung auf gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und politischer Ebene. Ziel dieser Maßnahmen ist der Abbau von Diskriminierungen und die Förderung von Chancengleichheit.

Heteronormativität

Der Begriff Heteronormativität bezeichnet ein gesellschaftlich verankertes Machtverhältnis im Umgang mit Geschlecht und Sexualität, das als vermeintlich normal oder natürlich gilt. Es wird angenommen, dass die Gesellschaft eine zweigeschlechtliche Ordnung sei, in der es nur Männer und Frauen gibt und zudem nur gegengeschlechtliches Begehren (Heterosexualität) existiert. Menschen und Lebensformen, die von dieser Idee abweichen, werden benachteiligt. So werden intersexuelle Menschen oder Homosexualität immer wieder als Abweichung von einer vermeintlichen Normalität konstruiert.

Inklusion

Als bildungspolitscher Leitgedanke meint Inklusion in einem umfassenden Verständnis die Reflexion und den Abbau von Barrieren, Diskriminierung und Exklusion unterschiedlicher Gruppen und entsprechend die individuell notwendige Unterstützung jedes Einzelnen im Bildungsverlauf. Eine inklusive Lehre geht dementsprechend über die gleichberechtigte Teilhabe von Studierenden mit Behinderung hinaus und berücksichtigt explizit die individuellen Bedarfe jeder einzelnen studierenden Person.

Institutionelle Diversität

Institutionelle Diversität wird an Hochschulen erzielt, wenn unterschiedliche Funktionssysteme der Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung und Politik aufeinandertreffen.

Integration

Dieser Begriff stammt aus der Sozialwissenschaft und bezieht sich auf die Eingliederung von Gruppen oder Personen in ein bestehendes soziales Gebilde (Gesellschaft, Gemeinschaft, soziale Gruppe bzw. Staat).

Interkulturelle Kompetenz

Vedder und Reuter (2008) definieren interkulturelle Kompetenz als „(…) das Wissen über kulturspezifische Besonderheiten anderer Kulturkreise. Sie umfasst auch die Fähigkeiten eines konstruktiven Umgangs mit der kulturellen Diversität“.

Intersektionalität

Intersection („Schnittmenge“, „Schnittpunkt“): Überschneidung bzw. Zusammenwirken mehrerer Diskriminierungsformen (z.B. Geschlecht, soziales Milieu, Herkunft, Religion, sexuelle Orientierung, Behinderung, Alter,…).

LGBT

Das Akronym kommt aus dem Englischen und steht für: Lesbian, Gay, Bisexual und Transgender. Das deutsche Pendant, LSBT (lesbisch, schwul, bisexuell, transgender), wird kaum verwendet. Oftmals wird der Begriff um weitere Buchstaben ergänzt, zum Beispiel: LGBTQIA (Lesbian, Gay, Bisexual, Transsexual, Queer, Intersex, Asexual). All diesen Begriffen ist gemeinsam, dass sie auf das Konzept der Heteronormativität aufmerksam machen.

Kognitive Diversität

Kognitive Diversität stellt auf unterschiedliche Werte- und Wissensstrukturen ab und nimmt dabei eine Vielzahl an Wahrnehmungsperspektiven, Vorhersagemodellen, Lernzugängen, Denkweisen, Problemlösestrategien und Modelle der Informationsverarbeitung in den Blick.

Kultur

Kultur, ein sehr umfassender Begriff, wird vor allem als gemeinsames Gedächtnis einer Gemeinschaft verstanden. Zum gemeinsamen (kollektiven) Gedächtnis zählen z. B. Bilder, Texte, Erlebnisse, Verhaltensnormen, die von Generation zu Generation weitergegeben bzw. wiederholt werden und somit unser Selbst‐ und Weltbild prägen (Assmann, 2006). Kultur ist jedoch lebendig und veränderbar – es ist kein starres Modell. Vor allem in unserer heutigen Zeit der Globalisierung treffen immer wieder unterschiedliche Kulturen aufeinander und arbeiten auch zusammen. Zu einer guten Zusammenarbeit tragen Toleranz, Respekt und auch gesetzliche Regelungen bei.

Partizipation

Unter diesem Begriff wird die Teilnahme von Individuen in einer Organisation, sozialen Gruppe oder Gesellschaft an Willensbildungsprozessen verstanden, deren Ziel es ist, den Einfluss auf die Entscheidungsfindung zu nehmen.

Queer

Als queer bezeichnen sich Menschen, die ihre sexuelle Orientierung und/oder ihre Geschlechtsidentität als quer zur vorherrschenden Norm beschreiben und die eine heteronormative Regulierung von Gender und Sexualität kritisieren. Der englische Begriff „queer“ (seltsam, sonderbar, leicht verrückt, gefälscht, fragwürdig) war ursprünglich ein Schimpfwort, mit dem Schwule abgewertet wurden, dient heute aber als gesellschaftskritische Eigenbezeichnung.

Rassismus

Rassismus ist eine Theorie, nach der Menschen bzw. Bevölkerungsgruppen mit bestimmten Merkmalen anderen von Natur aus über- bzw. unterlegen sind1.

Sexuelle Orientierung

drückt aus, von welchem Geschlecht sich eine Person sexuell und emotional angezogen fühlt. Es kann sich dabei um das andere Geschlecht, um das eigene Geschlecht oder um beide Geschlechter handeln (Homo-, Hetero-, und Bisexualität). Im englischsprachigen Raum wird oft die Bezeichnung LGBT-People, (Lesbian, Gay, Bisexual und Transgender) verwendet, wobei darauf hinzuweisen ist, dass Transgender nicht zu dem Themenkomplex der sexuellen Orientierung gehört und sich auf die Geschlechtsidentität bezieht.

Stereotyp

Stereotyp bezeichnet kognitive Simplifizierungsmuster, welche durch Übergeneralisierung entstanden sind.

Toleranz

Toleranz ist ein zentraler Begriff in Bezug auf den Umgang mit der Diversität. Sie liegt vor, wenn Normen- und Wertesysteme, Einstellungen und Kultur anderer respektiert werden, obwohl sie nicht den eigenen soziokulturellen Anschauungen entsprechen und in einigen Fällen sogar als falsch empfunden werden.

Trans*/Transgender/Transgeschlechtlichkeit

Der Begriff Trans* ist ein Oberbegriff für Menschen, die sich mit ihren körperlichen Geschlechtsmerkmalen nicht oder nur teilweise identifizieren. Trans* bezeichnet demnach den Widerspruch zwischen dem selbst erlebten und dem bei Geburt zugeschriebenen Geschlecht. Zu Trans*Personen gehören sowohl Menschen, die eine geschlechtsangleichende Behandlung anstreben – zum Beispiel „Frau-zu-Mann“-Transsexuelle oder „Mann-zu-Frau“-Transsexuelle –, als auch Personen, die sich nicht einer Geschlechterkategorie zuordnen möchten. Das Sternchen*wird als Platzhalter verwendet, um Raum für verschiedene Identitäten und Positionierungen zu geben. Dies ist gerade beim Begriff Trans* sehr wichtig, da er ein Oberbegriff für verschiedene Menschen und Selbstdefinitionen ist, die nicht immer dieselben Interessen und Erfahrungen teilen.

Durch das dominante gesellschaftliche Geschlechtermodell, das auf der Annahme von Binarität (Zweigeschlechtlichkeit) und vermeintlich unveränderbaren Geschlechtsidentitäten beruht, werden Trans*Personen strukturell benachteiligt.

Transsexualität

bezeichnet den Konflikt zwischen dem physischen Geburtsgeschlecht und dem subjektiv erlebten Geschlecht. "Betroffene fühlen sich trotz ihrer eindeutigen Geschlechtsmerkmale dem anderen Geschlecht zugehörig."

Vorurteile

Vorurteile stellen starre vorgefasste Meinungen über Personen, Gruppen und bestimmte Sachverhalte dar, welche aus dem Norm- und Wertesystem der Eigengruppe resultieren. Sie basieren oft auf lückenhaften oder verzerrten Informationen. Sie bestimmen das Verhalten und auch Einstellungen, ohne dass eine objektive Prüfung erfolgt.

Work-Life-Balance (WLB)

bezeichnet ein gesundes und verträgliches Gleichgewicht des Arbeits- und Privatlebens vor dem Hintergrund einer sich wandelnden Arbeitswelt, dessen Ziel es ist, die Lebensqualität des Einzelnen zu sichern

Referenzen

Links zu weiteren Quellen

  • https://trafo-k.at/flicflac/glossar/: Flic Flac* ist ein transdisziplinäres Vermittlungsprogramm von Büro trafo.K. Es bietet Orientierungshilfen für die Auseinandersetzung mit Feminismus, Gender Studies, Queer Theory und regt zum diskriminierungskritischen Sprechen und Handeln an.

Respektvoll reden - Leitfaden für würde-achtende Sprache in sozialen Fragen

"Sprache ist nicht neutral. Sprache kann abwerten, diskriminieren, sozial degradieren und Vorurteile verfestigen. Genauso kann Sprache aber auch Wertschätzung zum Ausdruck bringen, sozial anerkennen, negative Wahrnehmung verändern und neue Sichtweisen eröffnen." Aus diesem Grund hat die Diakonie Österreich einen Leitfaden für würdig-achtende Sprache in sozialen Fragen herausgebracht - mit vielen Begriffen, Bezeichungen und Erklärungen.

Gender Glossar

Agender (auch: Genderneutral, Neutrois)

sind Personen, die sich mit keinem Geschlecht identifizieren oder gar keine Geschlechtsidentität haben (wollen).

Asexualität

Asexualität beschreibt Personen, die wenig bis gar keine sexuelle Anziehung verspüren.

Aromantik

Als aromantisch sind Personen zu verstehen, die keine romantische Anziehung gegenüber anderen Menschen empfinden. Das heißt jedoch nicht, dass aromatische Personen zu keinen Empfindungen fähig sind. Auch Individuen, die sich als aromantisch bezeichnen, können ebenfalls enge emotionale Verbringungen eingehen. Sie erleben diese jedoch auf eine stark freundschaftliche und platonische Weise.

Biologisches Geschlecht (engl. Sex)

Das biologische Geschlecht beschreibt das bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht – geprägt durch Anatomie (Körper) und Physiologie (hormonelle Aktivität, Organfunktion) – und ist nicht oder nur mit größerem Aufwand veränderbar.

Bisexualität

Frauen und Männer die sich als bisexuell definieren, fühlen sich emotional und/oder sexuell zu beiden Geschlechtern hingezogen und gehen sowohl mit Frauen als auch mit Männern sexuelle und/oder nicht-sexuelle Beziehungen ein.

Cisgender

Als „Cis“ werden jene Personen bezeichnet, die in Übereinstimmung mit ihrem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht leben.

Coming-out

Coming-out beschreibt die öffentliche Positionierung als homosexuell, bisexuell, trans*, inter*, queer, gendernonconforming oder genderqueer.

Demisexuell

Eine demisexuelle Person erfährt keine sexuelle Anziehung, bis sie eine starke emotionale Verbindung zu einem zukünftigen Partner aufgebaut hat. Demisexualität ist Teil des asexuellen Spektrums.

Demografische Diversität

Demografische Diversität nimmt personenimmanente und scheinbar unveränderbare soziale Ordnungsgefüge wie Alter, Geschlecht, sexuelle Orientierungen, physische und psychische Beeinträchtigungen, ethnische Herkunft sowie Religion und Weltanschauung in den Blick.

Diskriminierung

Der Begriff Diskriminierung definiert einen benachteiligenden, herabsetzenden und/oder abwertenden Umgang mit einer oder mehreren Personen oder einer gesellschaftlich zugeordneten Gruppe.

Diversity / Diversität

Diversity (dt.: Vielfalt) ist ein organisatorisches und gesellschaftspolitisches Konzept, das auf einen wertschätzenden, bewussten und respektvollen Umgang mit Vielfalt in der Gesellschaft setzt.

Diversity Management

Als multidimensionaler Ansatz zur bewussten Wahrnehmung, Nutzung und Förderung von Vielfalt in sozialen Systemen fördert Diversity Management Chancengleichheit, um Kompetenzen, Ressourcen und Innovationen in Organisationen bestmöglich zu nutzen.

Doing Gender

Doing Gender, als zentraler Begriff der integrationistischen Geschlechterforschung, fasst Geschlecht als das Ergebnis einer Vielzahl alltäglicher, situationsspezifischer Unterscheidungen und Handlungen auf und untersucht, wie Menschen im Alltag Geschlecht beobachten, relevant machen und inszenieren.

Feminismus

Feminismus definiert das Engagement für soziale, ökonomische und politische Gleichstellung von Frauen und Männern mit dem Ziel, Frauen und Männer aus den gesellschaftlich aufgezwungen Rollen und Stereotypen zu befreien. Feminismus hinterfragt und analysiert soziale Strukturen und patriarchalische Werte, welche die Unterordnung der Frauen und die Dominanz der Männer behaupten.

Gender

wird im Deutschen als "soziales Geschlecht" bezeichnet, das durch die Zuschreibung von geschlechtsspezifischen Fähigkeiten und Erwartungen an Menschen, egal welcher Geschlechtsidentität, entsteht. Das soziale Geschlecht gründet auf gesellschaftlichen Dynamiken und ist veränderbar und variabel innerhalb und zwischen den Kulturen und dementsprechend nicht nur auf zwei Optionen beschränkt. Es definiert Rollen, Pflichten, Zwänge, Chancen und Privilegien.

Gender Budgeting

Finanzpolitisches Analyse- und Steuerungsinstrument durch eine veränderte Haushaltsführung bzw. -politik im Sinne des Gender Mainstreaming zur Förderung der Gleichstellung. Der (Staats)Haushalt ist die in Zahlen gegossene (Gesellschafts-)Politik und kann Geschlechterungleichheiten verstärken oder abbauen. Geschlechterspezifische Auswirkungen von Budgetentscheidungen, sowohl einnahmenseitig (Steuern, Abgaben etc.) als auch ausgabenseitig (Förderungen, Zuteilung von Mitteln etc.) werden beim Gender Budgeting analysiert und bewusst gestaltet.
Gesetzliche Grundlagen: Artikel 13 Absatz 3 Bundes-Verfassungsgesetz (B-VG): Bund, Länder und Gemeinden haben bei der Haushaltsführung die tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern anzustreben; Artikel 51 Absatz 8 B-VG: Bei der Haushaltsführung des Bundes sind die Grundsätze der Wirkungsorientierung insbesondere auch unter Berücksichtigung des Ziels der tatsächlichen Gleichstellung (….) zu beachten; Bundeshaushaltsgesetz 2013 - § 2: Die Wirkungsorientierung ist insbesondere auch unter Berücksichtigung des Ziels der tatsächlichen Gleichstellung von Frauen und Männern als integraler Bestandteil der Haushaltsführung von allen Organen der Haushaltsführung auf jeder Gliederungsebene des BVA Rechnung zu tragen.

Genderfluid

Genderfluide Personen ziehen es vor, ihre Geschlechtsidentität anhaltend veränderbar zu halten („fließend“). Es sind also Personen, deren Geschlechtsidentität sich verschiebt oder die mehrere Geschlechter zum Ausdruck bringen.

Genderkompetenz

Genderkompetenz umfasst das grundsätzliche Erkennen der Relevanz von Geschlechterzuschreibungen im eigenen Arbeits- und Wirkungskontext (Wissen). Dieses Erkennen ist mit der Bereitschaft (Wollen) und der Fähigkeit verbunden, sich damit im Arbeits- und Studienalltag – gegebenenfalls unterstützt durch Genderexpert*innen und mit dem Wissen aus Geschlechtertheorien – auseinander zu setzen und daraus abgeleitet Handlungen zu setzen (Können). Sowohl Erkennen, Auseinandersetzen und Handeln unterliegen einem stetigen Reflexionsprozess

Gender Mainstreaming

(Re-)Organisation, Verbesserung, Entwicklung und Evaluierung der Entscheidungsprozesse, mit dem Ziel, dass die an politischer Gestaltung beteiligten Akteur*innen den Blickwinkel der Gleichstellung zwischen Frauen und Männern in allen Bereichen und auf allen Ebenen selbstverständlich einnehmen.
Gesetzliche Grundlagen: Vertrag von Amsterdam 1997: Aufnahme von GM in das Primärrecht und Verpflichtung aller EU-Mitgliedsstaaten, GM in ihrer Politik anzuwenden; in der Folge Aufnahme in die österreichische Bundesverfassung und in das Bundeshaushaltsgesetz: „Gender Budgeting“.

Gendergerechte Sprache

Die Sichtbarmachung von Frauen, Männern und nicht-binären Personen in Wort und Schrift.

Gender-Pay-Gap

Der Gender-Pay-Gap ist eine statistische Kennzahl zur Messung der Ungleichheit beim Verdienst zwischen Männern und Frauen.

Geschlecht

Der Begriff Geschlecht wird im Deutschen sowohl für das biologische Geschlecht (engl.: sex) als auch das soziale Geschlecht (engl.: gender) verwendet. Biologisches und soziales Geschlecht sind zwar nicht ident, jedoch eng miteinander verbunden. Dennoch ist es wesentlich, biologische Fakten und soziale Zuschreibungen differenziert zu betrachten.

Geschlechtervielfalt

Der Begriff Geschlechtervielfalt verweist darauf, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt und Geschlechtsidentitäten, geschlechtliche Ausdrucksweisen und Körper vielfältig sind.

Geschlechtsidentität

In der Geschlechtsidentität drückt sich aus, welchem Geschlecht sich eine Person zugehörig fühlt. Dies muss nicht immer mit den angeborenen körperlichen Merkmalen und dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmen.

Geschlechternormen

Sind dominante Vorstellungen über Geschlecht. Wenn wir im Alltag das Geschlecht unseres Gegenübers einschätzen, dann geschieht dies auf Basis von Geschlechternormen, also von Vorstellungen darüber, wie etwa Männer oder Frauen aussehen, sich bewegen, sich verhalten sollen. Geschlechternormen sind historisch und soziokulturell bedingt, d.h. sie sind in verschiedenen Gesellschaften unterschiedlich und auch innerhalb von Gesellschaften veränderlich.

Geschlechtsdysphorie

Man spricht von Geschlechtsdysphorie, wenn der wahrgenommene Unterschied zwischen dem angeborenen Geschlecht und der gefühlten Geschlechtsidentität Leiden oder Beeinträchtigung versursacht.

Heteronormativität

Der Begriff Heteronormativität bezeichnet ein gesellschaftlich verankertes Machtverhältnis im Umgang mit Geschlecht und Sexualität, das als vermeintlich normal oder natürlich gilt. Es wird angenommen, dass die Gesellschaft eine zweigeschlechtliche Ordnung sei, in der es nur Männer und Frauen gibt und zudem nur gegengeschlechtliches Begehren (Heterosexualität) existiert. Menschen und Lebensformen, die von dieser Idee abweichen, werden benachteiligt. So werden zum Beispiel intersexuelle Menschen oder Homosexualität immer wieder als Abweichung von einer vermeintlichen Normalität konstruiert.

Heterosexualität

Der Begriff Heterosexualität steht für die Liebe und sexuelle Anziehungskraft zwischen zwei unterschiedlichen Geschlechtern, also zwischen Mann und Frau.

Homosexualität

Homosexualität definiert die Liebe und sexuelle Zuneigung zwischen gleichgeschlechtlichen Menschen.

Homophobie

Die Ablehnung von und Angst vor gleichgeschlechtlich liebenden und lebenden Personen wird als Homophobie bezeichnet. Dies kann zu Diskriminierung, Ausgrenzung und Gewalt führen.

Intergeschlechtlich oder inter*

sind Selbstbezeichnungen von Personen, deren Geschlechtsmerkmale (anatomisch, chromosomal und/oder hormonell) von der derzeitigen medizinischen Definition „weiblicher“ oder „männlicher“ Körper abweichen. Die Geschlechtsidentität intergeschlechtlicher Menschen kann, muss aber nicht, inter* sein. Sie können auch eine männliche, weibliche oder andere Geschlechtsidentität haben.

L.G.B.T.Q.I.A.+

ist eine aus dem englischen Sprachraum übernommene Abkürzung und steht für „lesbian, gay, bisexual, transgender, queer or questioning, intersex or intergender and asexual“. Das + steht für weitere Geschlechtsidentitäten. Der Begriff soll eine Vielfalt von Sexualität und Geschlechtsidentitäten hervorheben. Weiters soll er einen Sammelbegriff bieten, um auf die Marginalisierung und Ausgrenzung bestimmter Begehrens- und geschlechtlicher Lebensformen aufmerksam zu machen und um für die gesellschaftliche Anerkennung zu kämpfen.

Multigender

Multigender ist ein Begriff für alle, die mehr als eine Geschlechtsidentität erleben. Es kann als eigenständige Geschlechtsidentität verwendet werden oder kann ein Überbegriff für andere Identitäten sein, die dieser Beschreibung entsprechen.

Multisexuell

Multisexualität geht davon aus, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt. Multisexuelle Personen fühlen sich nicht nur zu Frauen oder Männern hingezogen, sondern auch zu Menschen, die sich dazwischen bewegen oder sich außerhalb dieser Zuteilung verstehen (z.B. trans*idente Personen). Der Fokus liegt, im Gegensatz zur Pansexualität, auf einer vielfältigen Sexualität.

Nicht-binär (auch: non-binary, genderqueer)

ist eine Selbstbezeichnung von Personen, die sich außerhalb der binären Geschlechterordnung verorten, die also weder (nur) weiblich, noch (nur) männlich sind. Sie können beispielsweise beides oder dazwischen sein. Oder sie haben ein anderes Geschlecht, oder eines, das sich immer wieder verändert (siehe Genderfluid).

Patriarchat

Als Patriarchat werden die sozialen Arrangements und Strukturen bezeichnet, innerhalb derer die Unterdrückung von Frauen und Andersgeschlechtlichen durch Männer gelebt wird.

Pansexualität

Der Begriff Pansexualität beschreibt eine sexuelle Orientierung, die die Offenheit in der Partner*innenwahl beinhaltet. Es wird also keine Vorauswahl nach Geschlecht oder Geschlechtsidentität getroffen.

Personenstand

Ist eine Erhebung von „weiblich“, „männlich“ oder von anderen Kategorien (sofern vorhanden) in amtlichen Dokumenten. Der Personenstand bezeichnet also jenes Geschlecht, welches Personen rechtlich zugeordnet wird (nicht zu verwechseln mit dem Familienstand, wie z.B. verheiratet, in eingetragener Partnerschaft lebend, ledig…).

Polyamorös

Personen, die in mehr als einer (Liebes-)Beziehung zur gleichen Zeit leben und monogame Beziehungsformen in Frage stellen werden als polyamorös bezeichnet.

Queer

Als queer bezeichnen sich Menschen, die ihre sexuelle Orientierung und/oder ihre Geschlechtsidentität als quer zur vorherrschenden Norm beschreiben und die eine heteronormative Regulierung von Gender und Sexualität kritisieren. Der englische Begriff „queer“ (seltsam, sonderbar, leicht verrückt, gefälscht, fragwürdig) war ursprünglich ein Schimpfwort, mit dem Schwule abgewertet wurden, dient heute aber als gesellschaftskritische Eigenbezeichnung.

Sexismus

Unter Sexismus versteht man die positive und negative Diskriminierung von Personen aufgrund ihres zugeschriebenen Geschlechtes und/oder der gesellschaftlich zugewiesenen Geschlechterrollen und Stereotype. Sowohl Männer als auch Frauen können von Sexismus betroffen sein.

Sexuelle Orientierung

drückt aus, von welchem Geschlecht sich eine Person sexuell und emotional angezogen fühlt. Es kann sich dabei um das andere Geschlecht, um das eigene Geschlecht oder um beide Geschlechter handeln (Homo-, Hetero-, und Bisexualität). Im englischsprachigen Raum wird oft die Bezeichnung LGBT-People, (Lesbian, Gay, Bisexual und Transgender) verwendet, wobei darauf hinzuweisen ist, dass Transgender nicht zu dem Themenkomplex der sexuellen Orientierung gehört und sich auf die Geschlechtsidentität bezieht.

Soziales Geschlecht (engl. "gender")

siehe Gender

Trans, trans*, transgender oder transident

sind Selbstbezeichnungen von Menschen, deren Geschlecht nicht oder nur teilweise dem Geschlecht entspricht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Trans Personen können eine weibliche, männliche oder jede andere Geschlechtsidentität haben.

Transsexualität

bezeichnet den Konflikt zwischen dem physischen Geburtsgeschlecht und dem subjektiv erlebten Geschlecht. "Betroffene fühlen sich trotz ihrer eindeutigen Geschlechtsmerkmale dem anderen Geschlecht zugehörig."

Transsexuell und intersexuell sind Begriffe, die kritisiert werden, weil sie pathologisierend verwendet werden und die Endung „-sexuell“ irreführend ist, da es um Geschlecht und nicht um sexuelle Orientierung geht. Manche Personen verwenden die Begriffe aber als Selbstbezeichnung

Transition

Als Transition wird der Prozess bezeichnet, in dem eine trans Person soziale, körperliche und/oder juristische Änderungen vornimmt, um die eigene Geschlechtsidentität auszudrücken.

Transvestitismus

Unter Transvestitismus versteht man das Tragen „gegengeschlechtlicher“ Kleidung (engl. Cross-Dressing). Dabei kann eine zeitweilige Zugehörigkeit zum anderen Geschlecht erlebt werden, ohne den Wunsch nach dauerhaften Geschlechtswechsel.

Unerwünschtes Outing

Bezeichnet das Öffentlichmachen der Geschlechtsidentität einer Person gegen ihren Willen und durch andere. Ein selbstbestimmter Outingprozess wird meist als „Coming out“ bezeichnet. Ein unerwünschtes Outing ist respektlos und kann negative und gewaltvolle Konsequenzen für die geoutete Person haben.

Termini einer Einwanderungsgesellschaft

Einwanderungsgesellschaften wie Deutschland oder Österreich leben davon, dass sich jährlich viele Menschen mehr oder weniger freiwillig dafür entscheiden, in einem dieser Länder ihren Lebensmittelpunkt zu gründen. Je nach Herkunft wird den einwanderenden Menschen dies leichter oder schwerer gemacht. Um in der Berichterstattung ein neutrales Bild der Situation darzustellen, haben die Neuen deutschen Medienmacher*innen (NdM) ein Glossar mit Formulierungshilfen, Erläuterungen und alternativen Begriffen herausgegeben.

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