Bachelor, Berufsbegleitend
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Aus dem Studienalltag
Studium und Kinder – wie bringt man das unter einen Hut?
Mein Name ist Melanie Buschberger, ich bin 35 Jahre jung und studiere das Bachelorstudium Public Management im 3. Semester. Zu Beginn meines Studiums war ich im Kepler Universitätsklinikum als Sachbearbeiterin in der Abteilungsadministration der Servicebereiche tätig. Im Laufe meines ersten Studienjahres kam in mir der Wunsch auf, mich beruflich zu verändern und mich neuen Herausforderungen zu stellen. Der Magistrat der Landeshauptstadt Linz gab mir die Möglichkeit dazu. Hier bin ich nun im Bereich Abgaben und Steuern in Teilzeit (30 Std.) beschäftigt. Durch die aktive Mitarbeit in einem großen Digitalisierungsprojekt der Stadt Linz konnte ich schon viele im Studium erlernte Skills in der Praxis umsetzen. Neben Beruf und Studium habe ich noch zwei Söhne im Alter von 8 und 11 Jahren. In meiner Freizeit bin ich gerne mit meinen Kindern, meinem Ehemann und unserem Hund Nanu in der Natur, beim Wandern, Spazieren und auch beim (Rettungs-)Hundetraining.
Warum haben Sie sich für das Studium, im Schwerpunkt Public Management, entschieden?
Nach den Geburten meiner beiden Söhne und dem Wiedereinstieg in den beruflichen Alltag, habe ich die Berufsreifeprüfung mit Schwerpunkt Betriebswirtschaft und Rechnungswesen absolviert. Hierbei konnte ich meine Stärken und Interessen neu entdecken. Das Studium Public Management vereint diese in den Bereichen Wirtschaft und Soziales und ermöglicht mir, sowohl fachliche als auch persönliche Kompetenzen zu erlangen, die es benötigt, um sich weiterzuentwickeln und innovative Wege zu bestreiten.
Wie gelingt der Spagat Studium – Beruf – Familie?
Es ist kein leichtes Unterfangen, alles zu vereinen und dann auch in allen Lebensbereichen die entsprechende Leistung zu erbringen. Ich finde in meiner Familie Unterstützung und Verständnis; ohne diese wäre ein berufsbegleitendes Studium für mich nicht möglich. In Aktivitäten mit meiner Familie finde ich auch Kraft, wenn ich doch einmal an meine Grenzen stoße.
Wie erleben Sie das Studium, was unterstützt Sie?
Das Studium ist, gerade in Klausurzeiten, eine große Herausforderung. Meine Studienkolleg*innen sind mir, neben meiner Familie, eine große Stütze. Gegenseitige Motivation, kleine Pausen bei gemütlichem Zusammensitzen und gemeinsames Lernen lassen uns die Herausforderungen des Studiums gemeinsam meistern.
Was schätzen Sie am Studium? Was fordert Sie heraus?
Besonders schätze ich die Flexibilität des Studiums. Die Lehrveranstaltungen sind so terminiert, dass ich sie als berufstätige Mutter dennoch besuchen kann. Aufgrund meiner elterlichen Pflichten ist es mir aber nicht immer möglich, die Lehrveranstaltungen in Präsenz zu besuchen. Viele Professor*innen bieten dann die Möglichkeit, online teilzunehmen. Die große Herausforderung liegt für mich im Zeitmanagement. Es gilt, die Kinder beim Lernen zu unterstützen, Musikunterricht und Freizeitaktivitäten zu ermöglichen und selbst den Anschluss im Studium nicht zu verlieren.
Ich möchte allen interessierten Müttern und Vätern Mut zusprechen, sich für das berufsbegleitende Studium zu entscheiden. Man stößt oft an seine geistigen und auch körperlichen Grenzen. Aber mit der entsprechenden Unterstützung und einem starken Willen ist (fast) alles machbar ☺
Karrieresprung schon im Studium
Mein Name ist Lisa Haderer und ich bin seit nunmehr fast 7 Jahren beim Amt der oberösterreichischen Landesregierung beschäftigt. Ich habe nach meiner Reife- und Diplomprüfung beim Land Oberösterreich als Ausbildungsmaturantin zu arbeiten begonnen. Während des Traineeprogramms war ich an zwei verschiedenen Bezirkshauptmannschaften tätig, wobei ich primär im Bereich der Gemeindeaufsicht und -beratung sowie im Aufgabengebiet „Wahlen“ tätig war. Im Herbst 2021 habe ich Public Management zu studieren begonnen und mein Beschäftigungsausmaß reduziert, wobei mein Stundenausmaß zwischenzeitig des Öfteren angepasst wurde, um Vertretungstätigkeiten zu übernehmen. Seit Anfang April diesen Jahres bin ich nunmehr Amtsleiterin der Bezirkshauptmannschaft Freistadt und Leiterin der Geschäftsstelle des Sozialhilfeverbandes Freistadt. Meine Hauptaufgaben bestehen darin, den Dienstbetrieb aufrecht zu erhalten, wie beispielsweise Personalangelegenheiten oder auch die Aufbau- und Ablauforganisation zu koordinieren, sowie der Bezirkshauptfrau bzw. Obfrau des Sozialhilfeverbandes zu assistieren.
Warum haben Sie sich für das Bachelorstudium mit dem Schwerpunkt Public Management entschieden?
Da ich zum Zeitpunkt, an dem ich das Studium begonnen habe, bereits seit 3,5 Jahren als Gemeindeprüferin tätig war und ich mich weiterbilden wollte, war ich auf der Suche nach einer passenden Ausbildung. Mein Ziel war es, etwas zu finden, das für meine Tätigkeit als Landesbedienstete passend ist und mich auch auf eventuelle Führungspositionen vorbereitet. Das FH-Studium hat mich angesprochen, da es doch einen gewissen Rahmen vorgibt und praxisnahe ist.
Welche Inhalte im Studium sprechen Sie besonders an und warum?
Was mir am Studium besonders gefallen hat, waren die neuen Kontakte, die geknüpft werden konnten. Außerdem war es sehr bereichernd, dass viele der nebenberuflich Lehrenden aus dem Public- und Non-Profit-Sektor kommen. Das bringt eine unvergleichliche Expertise und Praxisnähe mit.
Wie gelingt ein berufsbegleitendes Studium?
Mir ist zu Beginn des Studiums die Corona-Phase zu Gute gekommen, da das soziale Leben zurückgedrängt war und ich somit nichts „versäumt“ habe. Im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass Zeitmanagement, Prioritätensetzung, Fokus und Mut zur Lücke sehr wichtig sind für ein berufsbegleitendes Studium. Natürlich leiden soziale Kontakte unter der dualen Ausbildungsform, aber es handelt sich um einen absehbaren Zeitraum. Die Ferienzeiten habe ich immer gerne dazu genutzt, viel mit Freunden und Familie zu unternehmen.
Was hat Ihnen das Studium – jetzt schon – gebracht?
Durch die verpflichtende Projektarbeit habe ich mich mit einem Thema auseinandergesetzt, welches bis dorthin nicht zu meinen Kernaufgaben zählte – Personalmanagement in den Alten- und Pflegeheimen. Zum einen habe ich dort meine Kenntnisse im Personalbereich vertieft. Zum anderen hat das Projekt dazu geführt, dass ich mir Basiswissen zu Strukturen, Abläufen und Ausbildungen im Pflegebereich aneignete. Das ist mir wiederrum im Bewerbungsverfahren zu meiner jetzigen Position zu Gute gekommen, da ein Teil meiner täglichen Arbeitszeit auf derartige Agenden entfällt. Außerdem habe ich eine gewisse Form der Konsequenz gelernt.
Führungsjob und Studium, geht das?
Mein Name ist Alexander Schauer, ich bin 28 Jahre alt und leite die regionale Geschäftsstelle Eferding des AMS. Nebenbei studiere ich im 2. Semester Public Management im Bachelor. Die Entscheidung für dieses Studium fiel mir leicht, da es perfekt zu meinem Job passt und ich motiviert war, mein Wissen in der öffentlichen Verwaltung zu vertiefen. Ich wollte neue Perspektiven gewinnen und besser verstehen, wie Management und öffentliche Verwaltung zusammenwirken.
Meine Erwartungen an das Studium waren, neue Methoden und Ansätze zu lernen, die ich direkt im Beruf anwenden kann, und natürlich auch mein Wissen zu erweitern, um mehr Verständnis zu erlangen. Diese Erwartungen wurden voll erfüllt – ich habe viele nützliche Tools und Techniken kennengelernt, die meinen Arbeitsalltag erleichtern. Besonders spannend finde ich die Lehrveranstaltungen zu den Themen Personal, Recht, Public- und Finanzmanagement. Man kann sich aus allen Lehrveranstaltungen etwas mitnehmen. Viele dieser Themen sind relevant für meine tägliche Arbeit und geben mir wertvolle Einblicke, wie ich unsere Abläufe effizienter gestalten kann. Es ist faszinierend zu sehen, wie Theorie und Praxis ineinandergreifen und zu meiner beruflichen Entwicklung beitragen.
Ein berufsbegleitendes Studium ist definitiv eine Herausforderung. Nach einer vollen Arbeitswoche und den Lehrveranstaltungen an der FH brauche ich auch mal eine Pause. Ein guter Ausgleich ist wichtig, sei es durch Sporteinheiten, Zeit mit Freunden oder einfach nur einem gemütlichen Nachmittag. So bleiben das Energielevel und die Motivation hoch und ich kann reflektieren, was ich gelernt habe und wie ich es in der Praxis anwenden kann. Das Wort "Management" bekommt durch diese Balance eine ganz neue Bedeutung!
Ich würde das Studium definitiv weiterempfehlen, da die Studieninhalte eine gute Grundlage sind und sich perfekt mit der beruflichen Tätigkeit im öffentlichen Dienst vereinen lassen und dadurch eine tolle Ergänzung darstellen. Ich schätze es sehr, dass ich viele Ideen für meinen Arbeitsalltag mitnehmen kann, nicht nur aus den fachlichen Inhalten, sondern auch von den Studienkolleg_innen. Man lernt viele interessante Persönlichkeiten kennen, und der Austausch, das gemeinsame und voneinander Lernen sind ein großer Vorteil des Studiums. Allerdings ist eine Vollzeitbeschäftigung dabei eine Herausforderung. Interessierten würde ich empfehlen, zu überlegen, ob es die Möglichkeit gibt, die Arbeitsstunden zu reduzieren. Das kann enorm helfen, den Spagat zwischen Beruf und Studium zu meistern.
Abschließend möchte ich allen, die sich für ein berufsbegleitendes Studium entscheiden, den Rat geben: Habt den Mut zur Lücke! ;-)
Teamplayer und Studierendenvertreter
Hand aufs Herz: Wie oft haben Sie sich schon gedacht, warum habe ich mir die Kombination aus Studium (Public Management) und Beruf angetan?
Diese Frage stelle ich mir sicherlich wöchentlich, wenn auch nur in den Phasen der Selbstreflexion. Aber als jemand, der viele Jahre hauptberuflich im (deutschen) Rettungsdienst tätig war, wo berufsbegleitende Fort- und Weiterbildungen, Tag- und Nachtdienste Hand in Hand gehen bin ich es kaum anders gewohnt. Die Erfahrung ist bestimmt keine Einfache - und vielleicht auch keine „gesunde“ - aber wenn man am Ende eines Semesters, nach vielen überstandenen Prüfungen, all dem neu Erlernten zurückblickt und merkt, wie viel man in einer solch straffen Zeitspanne erreicht hat, ist da eine ganze Menge Stolz und Genugtuung.
Welche Regeln sollten berufsbegleitend Studierende aus Ihrer Sicht unbedingt beherzigen?
Als oberste Prämisse gilt: Man muss das Modell akzeptieren und respektieren. Während des berufsbegleitenden Studiums stellt sich vieles um, im Privat- wie auch im Berufsleben. Ein Zeitmanagement ist dafür unerlässlich. Man sollte zwar nicht alles auf Kleinste durchtakten, aber es hilft, wenn man die Dinge des Studiums, die Dinge des Arbeitslebens und die Dinge des Privatlebens trennt und Distanzen schafft. Da man in dieser Zeit viel zurückstecken muss, ist es auch besonders wichtig, strikte Ruhezeiten zu halten. Ebenfalls hilft: viel um (gegenseitige) Hilfe und Unterstützung fragen – ob bei den Kommilitoninnen, dem Partner oder den Eltern. Das berufsbegleitende Studium ist keine Insel.
Wie erleben Sie die Zusammenarbeit unter den Studierenden Ihres Studiengangs?
Von der Zusammenarbeit in meinem Jahrgang bin ich begeistert. Im berufsbegleitenden Studium lernt man zwangsläufig schnell, zum Team zu werden. Es gibt keinen Spielraum für Egos, weil einfach die Zeit fehlt. Man hilft einander viel, weil alle mit ihrem Schatz an Berufserfahrung unterschiedliche Perspektiven, Stärken und Schwächen haben.
Was war für Sie im BB-Studium anders als zuvor gedacht, wo mussten Sie ihren Blickwinkel korrigieren?
Sicherlich die schiere Menge an Prüfungen, die im Semester anfallen. Da kommt man aber schnell rein und es ist ein nicht zu verkennender Bonus-Skill, den man während des Studiums mitbekommt: in kurzer Zeit viel zu erreichen, wenn man denn möchte.
Sven Varszegi ist aktuell bei der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) an der FH Oberösterreich als Assistent des Vorsitzenden tätig.
Mit dem Studienbefähigungslehrgang in den Bachelor
Hand aufs Herz: Wie oft haben Sie sich schon gedacht, warum habe ich mir die Kombination aus Studium und Beruf angetan?
Anfangs, also in den ersten beiden Semestern, habe ich mir diese Frage sehr oft gestellt, da diese mit Abstand am stressigsten waren und wir fast jede Woche Klausuren hatten. Aber schon seit Beginn des Studiums habe ich einen sehr guten Kollegen, den ich schon seit der Zeit des Studienbefähigungslehrgangs kenne. Der Austausch mit ihm war immer wieder hilfreich, um Motivation zu finden. Irgendwann stellt man sich diese Frage aber nicht mehr, weil man sich selbst dafür entschieden hat und die bereits investierte Zeit einen motiviert, das Studium durchzuziehen.
Welche Regeln sollten berufsbegleitend Studierende aus Ihrer Sicht unbedingt beherzigen?
Man sollte sich in eine Gruppe eingliedern. Mehr als 30 Stunden zu arbeiten, ist nicht sehr empfehlenswert. Mut zur Lücke haben - es muss nicht alles immer perfekt sein.
Wie erleben Sie die Zusammenarbeit unter den Studierenden Ihres Studiengangs?
Ich erlebe die Zusammenarbeit als sehr gut. Schon seit Beginn hat die Studiengangssprecherin sich gut um die Vernetzung und Organisation gekümmert. Dabei ist es wichtig, hier jemanden zu wählen, der sich gerne die Zeit nimmt, um alles zu organisieren.
Was war für Sie im berufsbegleitenden Studium anders als zuvor gedacht, wo mussten Sie Ihren Blickwinkel korrigieren?
Eigentlich nichts. Wenn man sich im Vorfeld gut informiert, kommt es zu keinen Überraschungen.
Patrick Hörtnagl ist derzeit 26 Jahre alt und studiert das Bachelorstudium Public Management (PUMA) im 5. Semester. Er arbeitet seit drei Jahren bei pro mente OÖ als fachlicher Trainingsanleiter in Wels und hilft Menschen mit psychischer Beeinträchtigung, wieder in den Arbeitsmarkt einzusteigen. Es handelt sich hierbei um eine Maßnahme der beruflichen Rehabilitation. Der Einstieg in die Welt des berufsbegleitenden Studierens fand 2020 statt, als Hörtnagl den Studienbefähigungslehrgang (SBL - Studium ohne Matura) der FH Oberösterreich in Wels positiv absolvierte. Im Jahr darauf startete er dann sein Bachelorstudium.
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