Vier Studierende des Bachelorstudiums SPMT beschäftigten sich beim Automatisierungsexperten Lenze mit dem innerbetrieblichen Materialfluss und erarbeiteten ein vielversprechendes Bereitstellungskonzept für den Bereich Elektromechanik.
Die Projektgruppe prüfte die Abläufe im Bereich der Elektromechanik und hielt folgenden IST-Zustand fest: Die Materialbereitstellung erfolgt über den Bereich „Kommissionierung“ via fahrerlose Transportsysteme und einem Logistikzug. Durch die Komplexität der mehrstufigen Montageprozesse kommt es zu Herausforderungen beim Fluss der Bereitstellungswagen (Staubildungen / Überversorgung bei gleichzeitiger Unterversorgung anderer Bereiche). Hinzu kommen Veränderungen im Bereich der Montagelosgrößen (Erhöhung bei High Runnern bzw. Verringerung bei Low-Volume Produkten) sowie Veränderungen bei der Bereitstellung (Festrüstungsgrad steigt / Auftragsbezogene Kommissionierung sinkt).
Damit der Materialfluss in einem Unternehmen nachhaltig und effektiv optimiert werden kann, musste zuvor eine fundierte Materialflussanalyse durchgeführt werden, sowie eine Echtzeitmessung der Bereitstellungswagen im Logistik- und Montagebereich und eine Analyse der Kommissionier-/ Bereitstellungsprozesse.
Die Zielsetzungen des Unternehmensprojekts sind ein transparenter Materialfluss, ein material- bzw. mengengerechtes Bereitstellungsmedium (Bereitstellungswagen vs. Behälterbereitstellung vs. Festrüstung) sowie ein Ablauf zur Minimierung von Staubildungen und Unterversorgungen von Montagesystemen. Ebenso wurde dem Wunsch nachgegangen, einen Vorschlag für ein optimales Bereitstellungssystem inkl. Auftragsverfolgung zu bringen, ebenso Handlungsempfehlungen für die Steuerung der Kommissionier-Aufträge.
„Die Zusammenarbeit mit dem Team der FH-OÖ gestaltete sich äußerst positiv. Die Studenten konnten live im Betrieb mit neutralem Blick unsere Prozesse analysieren. Am Ende des Projektes stehen viele Erkenntnisse und konkrete Handlungsempfehlungen, die in den kommenden Wochen aufgegriffen werden.”, so Michael Dannerbauer, Leitung Logistik
„Mein Dank gilt den Verantwortlichen der FH Steyr und dem Team des Unternehmensprojektes für die großartige Zusammenarbeit. Aufgrund der gut strukturierten Herangehensweise und kommunikativen Art konnten viele Erkenntnisse gewonnen und Optimierungspotenziale dargestellt werden, welche nun in eine Realisierungsphase übergehen können“, fasst Alfred Ritirc, Lenze Prozessmanagement zusammen.
Im Lenze Austria Montagezentrum werden aktuell mehr als 120.000 Getriebemotoren assembliert. Wenn es um Schnelligkeit in Produktion und Montage geht, nimmt der innerbetriebliche Materialfluss eine zentrale Rolle ein.