Einblick in die Debatten um Fachhochschulforschung in Österreich
Neue Publikation von Stefanie Sterrer
Die Abteilung für Hochschulforschung und -entwicklung freut sich, auf eine neue wissenschaftliche Publikation von Stefanie Sterrer aufmerksam zu machen, die im Sonderheft des fteval Journals for Research and Technology Policy Evaluation erschienen ist. Der Artikel trägt den Titel „Competition of Narratives: Deciphering the Debates on Research at Universities of Applied Sciences in Austria“ und beleuchtet die kontroversen Diskussionen über die Forschung an österreichischen Fachhochschulen (FHs).
Die Fachhochschulforschung wird häufig entweder als praxisorientiert und unmittelbar anwendbar gelobt oder als dilettantisch und trivial abgewertet. Trotz dieser gegensätzlichen Ansichten bleiben dominante Narrative prägend für die öffentliche Wahrnehmung und Debatten über die Qualität und Legitimität der Forschung an FHs. In ihrem Artikel untersucht Stefanie Sterrer auf der Grundlage einer umfangreichen Dokumentenanalyse die Gründe, warum die Forschung an Fachhochschulen in den letzten drei Jahrzehnten umstritten blieb.
Zwei zentrale Narrative kristallisieren sich dabei heraus: Einerseits werden FHs primär als lehrorientierte Institutionen betrachtet, bei denen Forschung eine untergeordnete Rolle spielt. Andererseits wird die Forschung an FHs als wertvoller Beitrag zu Innovation und regionaler Entwicklung gesehen. Sterrer verknüpft diese Narrative mit breiteren Diskursen über Hochschulbildung und wissenschaftliche Wissensproduktion.
Ihr Beitrag analysiert nicht nur, wie diese konkurrierenden Narrative soziale Normen und ideologische Spannungen widerspiegeln, sondern auch, wie sie die Fachhochschulforschung vor Herausforderungen stellen, indem sie unterschiedliche Erwartungen an die Beteiligten, insbesondere die FH-Verwaltung und Forscher, erzeugen. Sterrer unterstreicht, dass eine tiefere Auseinandersetzung mit diesen Diskursen notwendig ist, um ein besseres Verständnis der Bedeutung der FH-Forschung für die wissenschaftliche und technologische Entwicklung Österreichs zu erlangen.
Wir gratulieren Stefanie Sterrer zu dieser wichtigen Publikation und laden alle Interessierten ein, den vollständigen Artikel im fteval Journal zu lesen.