Alexander Hochmeier
Alexander Hochmeier ist Vice President IT & Security der FACC AG und Top CIO 2023 und 2024. Er steht für eine menschenzentrierte Leistungskultur basierend auf einer zukunftsorientierten IT-Strategie samt innovativer HR- und Leadership-Ansätze. Als Male Ally, WOMENinICT Botschafterin, WoMentor, Autor bei HRweb.at und Advisory Member des G100 Global Chairs for Sustainable Development Goals setzt er sich für Themen wie Diversity, Equity, Inclusion und Women in Tech ein. Für sein Engagement wurde er zu einem der Austria’s Top 30 HR Influencer gekürt. Sein Purpose lautet: „Ich fördere Vielfalt und erreiche dadurch Erfolg für die Menschen und Unternehmen.“ In Frankfurt ist er gemeinsam mit seinem Team mit der Initiative „Diversity in IT & Security“ bei der „Impact Challenge 2023“ angetreten und wurde als einer der „IT-Entscheider mit größtem Impact im DACH-Raum“ ausgezeichnet. Im November 2023 konnten seine Crew und er mit dem Gewinn des „Austria’s Leading Companies Award für Cyber-Security“ aufzeigen, dass man mit Vielfalt große Wirksamkeit entfalten und erfolgreich sein kann.
Alexander vereint mittlerweile über 25 Jahre Erfahrung in den Bereichen IT, Informationssicherheit, Digitalisierung, Transformation und People Management. Davon über 11 Jahre im IT-Management im Konzernumfeld. Er war 2,5 Jahre in der Forschung, 7,5 Jahre im Handel und knapp 15 Jahre in verschiedenen Bereichen der Industrie tätig. Sein Bachelor Studium in Marketing und Electronic Business und sein Master Studium in Supply Chain Management absolvierte er an der FH Oberösterreich am Campus für Management in Steyr.
Seine Erfahrungen teilt er als Speaker, Panelgast und Moderator gemeinsam mit seinen Role Models nicht nur auf CIO- und Technologie-Bühnen, sondern immer häufiger auch auf HR-Bühnen, Female-Empowerment-Veranstaltungen und Vereinbarkeits-Events, wie der Art of Recruiting in Salzburg, dem HR Inside Summit, der balanceUP und den 4gamechangers in Wien oder der Let’s get Visible in Linz. Auch ist er im People & Technology Beirat des HR Inside Summit.
Interview mit Alexander Hochmeier
Zum Einstieg eine Frage zu deiner aktuellen Rolle: Du bist das Gesicht der neuesten Werbekampagne der FH Oberösterreich. Wie fühlt es sich an, das prominente Aushängeschild der FH Oberösterreich zu sein? Was denkst du, was dich für diese Rolle so besonders macht?
Zu aller erst freut es mich wirklich sehr. Ich kenne die FH Oberösterreich als Student, als wissenschaftlicher Mitarbeiter, als nebenberuflich Lehrender, als Unternehmenspartner, bin als Speaker am Digital Business Summit dabei gewesen – und jetzt darf ich als Person für diese großartige Institution und langjährige Begleiterin Werbung machen, das mach ich gerne und aus Überzeugung!
Einstieg und persönlicher Hintergrund
Alexander, erzähl uns doch ein bisschen über deinen Weg: Wenn du zurückblickst: Was hat dich damals dazu motiviert, dich für ein Studium an der FH Oberösterreich zu entscheiden? Hattest du schon eine klare Vorstellung davon, wohin dein Weg gehen sollte, oder hat sich das im Laufe des Studiums entwickelt?
Ich habe vor mittlerweile über 25 Jahren an der HTBLA für EDV und Organisation in Leonding maturiert. Goldene Zeiten waren das. Deshalb bin ich damals unmittelbar ins Berufsleben eingestiegen. Ich habe viele Stationen in der IT erleben dürfen – vom Programmierer bis zum ERP Consultant usw. Relativ früh habe ich gemerkt, dass ich Technologie zwar nett finde, dass ich mich aber vorrangig mit Themen wie Strategie, Geschäftsmodellen und am wichtigsten den Menschen auseinandersetzen möchte. Diesen Weg vom Technologie-Fokus zum Menschen-Fokus wollte ich so richtig ernsthaft angehen und unterstützen. Für mich ein logischer Schritt, der daraus folgte: Das Marketing und Electronic Business Studium berufsbegleitend in Steyr. Denn da geht es eben genau um den Menschen, also die Kunden im Zentrum von Geschäftsmodellen. Das wollte ich dann nach dem Bachelor noch weiter vertiefen und zwar mit dem Master in Supply Chain Management mit Vertiefung im e-Commerce. Dort hat mich die KEU-Methodik besonders angesprochen. Und warum das ganze? Weil ich meinen Gestaltungsspielraum vergrößern wollte, mehr Verantwortung haben wollte, weil ich am Ende in einem Corporate den Aufstieg schaffen wollte.
Wie bist du von deinem Wirtschaftsstudium am Campus Steyr zu deinem aktuellen Job gekommen? Gab es entscheidende Wendepunkte oder Momente, die dich geprägt haben?
Fakt ist, ohne meinen Studienabschluss hätte ich meine ersten Leitungsfunktionen sicher nicht so schnell gekriegt. Dabei hat die Verbindung unterschiedlicher Disziplinen gepaart mit der Praxiserfahrung den Unterschied ausgemacht: vom e-Commerce über das Marketing, von der Finance bis zur Logistik. Aber dabei gilt – mach ein Studium nicht des Abschlusses wegen, sondern, weil du es wirklich willst. Dann kannst du auch Spitzenleistung bringen. Sowohl am Ende des Bachelorstudiums als auch nach dem Master wurde ich mit dem Chimney Award, als bester Studien-Abgänger, ausgezeichnet. Das hat jetzt meiner Karriere auch nicht geschadet…
Einfluss und Wert der Ausbildung an der FH OÖ
Inwiefern hat das Studium am Campus Steyr dir geholfen, beruflich durchzustarten? Gibt es eine spezielle Fähigkeit oder Erfahrung, die du im Studium erworben hast und die dir in deinem Berufsleben den entscheidenden Vorteil verschafft hat?
Mein Ziel war, wie gesagt, nicht die Spezialisierung, sondern das Gegenteil war der Fall. Der Mix der Disziplinen hat mir geholfen zum Generalisten zu werden, der den Dreiklang aus Mensch, Technologie und Prozessen besser versteht als zuvor. Klar kenn ich mich bei weitem nicht überall aus, aber ich kann in vielen Themengebieten auf Augenhöhe mitreden und Sparring-Partner sein. Ganz wichtig: Probleme und deren Ursachen zu erkennen, Bedürfnisse zu verstehen und Lösungsräume zu erdenken und zu erarbeiten, wie man diese adressieren kann, das hab ich definitiv auf der FH mitgekriegt. Heute schon alte Hüte wie die Blue Ocean Strategy oder Business Model Generation waren damals schon Teil des Lehrplans und haben wirklich geholfen, helfen heute noch.
Masterstudium-Highlights
Was war für dich das Highlight deines Management-Masterstudiums? Gab es besondere Projekte, Professor*innen oder Events, die dich nachhaltig beeinflusst haben?
Der Business-Trip nach Barcelona war richtig fein. Gute Mischung aus spannenden Unternehmen und Socializing. Da war auch gerade ein Champions League Spiel, echt gutes Timing. Prägend für mich war Mag. Stefan Blachfellner als Vortragender und Mensch, der damals von so Sachen wie der Sharing Economy erzählt hat und von Social Entrepreneurship, der Bedeutung von ethischem Management. Nicht umsonst rede ich von einer menschenzentrierten Leistungskultur und arbeite täglich an deren Aufbau und Weiterentwicklung. Wer keine Leistung bringt, lebt auf Kosten anderer. Wer dabei aber auf die Menschen vergisst, lebt ebenfalls auf Kosten anderer. FH-Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr. Andreas Auinger war und ist mir bis heute fachlich und persönlich Unterstützer, Sparring Partner, Förderer. Mittlereile stehen wir uns gegenseitig mit Rat und Tat zur Seite. Auch habe ich es geliebt, mich mit FH-Prof. DI Franz Staberhofer auf intensive, konstruktive Diskussionen einzulassen. Ein herzlich heftiger Diskurs, fein war das. Ohne diese drei wäre ich heute kaum dort, wo ich bin. Merci Beau Coup!
Empfehlung zur FH OÖ
Studienangebote gibt es viele. Warum würdest du angehenden Studierenden empfehlen, sich für ein Studium an der FH Oberösterreich zu entscheiden?
Ich würde sagen, die Leistung spricht für sich. Nicht umsonst werden die Studiengänge der FH Oberösterreich regelmäßig ausgezeichnet.
Gibt es bestimmte Kompetenzen oder Angebote, die du besonders hervorheben würdest?
Ich finde einfach die Vielfalt gut, die die FH Oberösterreich bietet und auch die Möglichkeit zB einen Bachelor in Hagenberg und einen Master in Steyr zu machen. Und man setzt auf eine Verbindung aus Bewährtem und wagt dann auch wieder Neues. Nachdem mir Chancengleichberechtigung und Geschlechtergerechtigkeit wichtig sind, finde ich es großartig, dass es in Hagenberg den Studiengang Design of Digital Products gibt, der dazu beiträgt, mehr Frauen für das digitale Business zu begeistern.
Was würdest du einer Schüler*in sagen, die vielleicht noch unsicher ist, ob sie ein Studium beginnen soll?
Trau dich, hör auf deinen Bauch. Und wenn doch nicht, so ist das Gute: Auch wenn gerne und viel über das Bildungssystem in Österreich geschimpft wird, so sind die Möglichkeiten heute toll. Solltest du, so wie ich, erst später draufkommen, dass ein Studium doch gut für dich wäre, dann geht das auch später noch. Auch berufsbegleitend. Es ist also immer der richtige Zeitpunkt, ein Studium an der FH Oberösterreich zu beginnen!
Bedeutung der FH OÖ für deine Karriere
Wie haben die Beziehungen und Netzwerke, die du während deines Studiums an der FH OÖ geknüpft hast, dir bei deiner Karriere geholfen?
Bei der Vielzahl an Menschen, die Student*innen kennenlernen - Vortragende von der FH selbst, nebenberuflich Lehrende und Mitstudent*innen etc. hat man potentiell für jedes Thema Sparring Partner*innen und die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch.
Kannst du ein Beispiel geben, wie ein konkretes Projekt oder eine Initiative aus deiner Studienzeit dir später im Berufsleben zugutekam?
Am meisten geholfen haben mir die Case Studies, die KEU Veranstaltungen. Wir haben dort nicht nur in der Theorie neue Geschäftsmodelle erarbeitet, sondern wirklich für die Praxis. Also echte Business Cases von A bis Z.
Persönliche Erfahrungen und Anekdoten
Was war dein schönstes Erlebnis während deiner Studienzeit? Gibt es eine lustige oder inspirierende Geschichte, die dir besonders im Gedächtnis geblieben ist und die zeigt, wie wichtig die FH OÖ/das Studium am Campus Steyr für dich war?
Am schönsten für mich war das Gemeinschaftsgefühl, das sich entwickelt hat – zwischen den Studierenden aber auch mit vielen der Vortragenden. Wir haben dort nicht nur studiert. Wir haben gemeinsam Spaß gehabt und geblödelt, gemeinsam gelitten und uns gestritten, uns wieder vertragen. Waren auch in der Freizeit miteinander unterwegs, zum Beispiel in Prag. Das alles hat zusammengeschweißt.
Blick in die Zukunft
Wie siehst du deine zukünftige Rolle in Bezug auf die Unterstützung der FH Oberösterreich, sei es durch Gastvorträge, Förderung von Start-ups oder andere Engagements?
Wie gesagt, ich war jetzt schon als Student, als wissenschaftlicher Mitarbeiter, als nebenberuflich Lehrender, als Unternehmenspartner, als Speaker an der FH Oberösterreich an Bord. In Zukunft ist ebenfalls vieles möglich, lasst uns gerne sprechen. Nur clonen müsste ich mich wahrscheinlich irgendwann, damit sich alles ausgeht. Habt ihr da vielleicht ein Forschungsprojekt dazu? Dann bin ich gerne Proband eures Vertrauens auch noch 😉
Vielen Dank für deine Zeit, Alexander! Wenn du einen Ratschlag an dein jüngeres Ich geben könntest, kurz bevor du dein Studium begonnen hast – was würdest du dir selbst sagen?
Hör auf deine Intuition und nicht auf all die Zweifler. Jede Entscheidung, die du aus gutem Grund triffst, ist richtig, auch wenn sie im Nachhinein falsch ist – sofern du daraus lernst. Try, fail, adapt – learn.