Studierendenprojekt in Empirischer Sozialforschung: Sucht im Alter
Möglichkeiten und Bedarfe des mobilen Pflegeangebots in der Stadt Linz
Studierende des Bachelorstudiums Public Management führten unter der Leitung von FH-Prof.in Mag.a Dr.in Daniela Wetzelhütter im dritten und vierten Semester eine Empirische Sozialforschung zum Thema „Suchtprävention im Alter – Möglichkeiten und Bedarfe des mobilen Pflegeangebotes in der Stadt Linz“ durch.
Dem Institut für Suchtprävention war es ein Anliegen die präventive Rolle des mobilen Pflegedienstes in der Arbeit mit Senior*innen mit Suchtpotential zu skizzieren, die Bedarfe zur Unterstützung und Präventionsarbeit zu identifizieren und Unterstützungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
Die Vorgehensweise
Der Projektstart erfolgte mit dem Wintersemesterbeginn 2021/2022. Im Zuge des Auftraggebergesprächs und der Recherche geeigneter Literatur wurden qualitative Interviews für die Expert*innen entworfen. Es wurden fünf Pfleger*innen der mobilen Dienste in Linz und vier Sozialarbeiter*innen der Stadt Linz interviewt. Im Dezember erfolgte die qualitative Datenanalyse nach Mayring, indem die geführten Interviews transkribiert und ausgewertet wurden.
Unter Einbezug der wichtigsten Erkenntnisse wurde der quantitative Fragebogen ausgearbeitet und es erfolgte die Befragung mittels Papier-Fragebogen. Die Themenbereiche umfassten aufgrund der Zielsetzung des Lehrforschungsprojekts die Ausbildung und Pflegemaßnahmenplanung, die Konfrontation, Lösungs- und Unterstützungsmöglichkeiten von Klient*innen mit möglicher Suchtproblematik sowie die Einsamkeit. Hervorzuheben ist die erfreuliche Rücklaufquote von 55 % - dies entspricht 99 Fragebögen der sechs mobilen Dienste: Caritas, Diakoniewerk, Hilfswerk, Rotes Kreuz, Verein Miteinander und Volkshilfe. Die Befragten waren zwischen 21 und 64 Jahre Alt und es zeichnete sich ein Frauenanteil von 91 % ab.
Die Ergebnisse
Die Pfleger*innen der mobilen Dienste sind zu 65 % mehrmals im Monat bis täglich mit Klient*innen, die einen möglichen Substanzmissbrauch aufweisen, konfrontiert. Im Rahmen der Ausbildung wird das Thema Sucht bzw. die Suchtprävention, so berichten die Befragten, wenig bis „nur" allgemein thematisiert. D.h., bis dato wurden keine Schwerpunkte auf diese Themen gelegt. Dies führt zu einem hohen Bedarf an Handlungsleitfäden sowie Weiterbildungen in Form von Schulungen und Workshops, um im Arbeitsalltag besser auf die Suchtprävention eingehen und den Umgang mit Sucht langfristig gewährleisten zu können.
Die Präsentation der Ergebnisse fand am 24. Juni 2022 auf dem Campus Linz statt. Das große Interesse an den Ergebnissen des Forschungsprojekts, sowie der rege Austausch mit den Auftraggebern, einigen Vertretern der mobilen Dienste und weiteren geladenen Gästen war ein erfolgreicher Abschluss nach zwei arbeitsreichen und anspruchsvollen Semestern.
Studentische Autorin dieses Beitrags: Caroline Plakolm