Studie „Kommunales Management – Governance für Morgen“
Bereits zum zweiten Mal veröffentlicht die KPMG gemeinsam mit dem Arbeitsbereich Public Management der FH Oberösterreich in Linz die Studie „Kommunales Management – Governance für Morgen“.
Seitens der FH Oberösterreich haben FH-Prof. Mag. Dr. Franziska Cecon und Mag. Tina Ortner mitgewirkt.
Mit 440 Teilnehmenden aus rund 300 Gemeinden bzw. 15 % aller österreichischen Gemeinden konnte das hervorragende Umfrageergebnis der Gemeindestudie 2022 bestätigt werden. Ein besonderer Dank gilt daher den zahlreichen Teilnehmenden, die es auch dieses Jahr ermöglicht haben, ein verlässliches Bild der aktuellen Situation sowie der Zukunftsthemen von Österreichs Gemeinden zu zeichnen.
Wie bereits im Vorjahr wurden die folgenden vier Themenschwerpunkte untersucht: Nachhaltigkeit, Rechnungslegung, Compliance sowie Themen der Gegenwart und Zukunft. Die Fragestellungen aus dem Vorjahr wurden an die sich wandelnden Rahmenbedingungen angepasst (geopolitische Krisen, signifikante Preisanstiege u. a. bei Energie und die damit verbundene anhaltend hohe Inflation). Die Gemeindestudie 2022 ergab, dass insbesondere in den Bereichen Digitalisierung und Kinderbetreuung vertiefende Analysen notwendig sind. Deshalb wurden ergänzende Fragen zu diesen Schlüsselthemen aufgenommen.
Wesentliche Erkenntnisse im Überblick:
Die Personalsituation ist sehr angespannt und hat sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verschärft. Das zeigt sich vor allem daran, dass die Möglichkeit, qualifiziertes Personal zu finden, rückläufig ist und nur noch 25 % der Teilnehmenden angeben, dass ausreichend Personalressourcen zur Erfüllung der Aufgaben zur Verfügung stehen.
Entlang der Lebensphasen der Bürger:innen ist Kinderbetreuung das Topthema der kommenden fünf Jahre. Besonderer Bedarf besteht am Ausbau der Vormittagsbetreuung für Ein- bis Dreijährige. Dazu müssen rasch Lösungen zur Beseitigung des aktuellen Mangels an Pädagog:innen und Betreuer:innen gefunden werden.
Potenzielle Compliance-Vorfälle im Gemeindeumfeld sind in der medialen Berichterstattung sehr präsent. Dies unterstreicht die hohe Relevanz von umfassenden präventiven Compliance-Maßnahmen (z. B. verpflichtende Schulungen, Verhaltenskodizes) zum Schutz der Bediensteten und Organe. Diesbezüglich zeigen die Studienergebnisse, dass Verhaltenskodizes für Organe selten vorhanden sind und die Teilnahme an Schulungen großteils freiwillig ist.
Die Bedeutung des Schutzes vor Cyberkriminalität ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Trotz der verstärkten Digitalisierung der Gemeindeverwaltungen und der signifikanten Zunahme von Cyberattacken schaffte es Cybersecurity nicht in die Top 5 der bedeutsamsten Themen der kommenden fünf Jahre.
In den Gemeinden zeigt sich ein deutliches Bewusstsein für die Notwendigkeit von nachhaltigen Maßnahmen. Konkrete Projekte, insbesondere im Bereich erneuerbarer Energien, wurden bereits von der Mehrzahl der Gemeinden in Angriff genommen bzw. befinden sich in Umsetzung.
Die Umstellung auf die VRV 2015 ist bei Österreichs Gemeinden abgeschlossen. Dies zeigt der hohe Bekanntheitsgrad der VRV-2015-Regeln bei Gemeindebediensteten. Große Gemeinden sehen deutlich öfter Vorteile und Verbesserungen durch die VRV 2015 als kleine und mittlere Gemeinden. Positiv wird u. a. hervorgehoben, dass die zusätzlichen Informationen zu einer effizienteren Budgetsteuerung und -überwachung beitragen.
Hier geht es zur Meldung zur Studie auf der Website der KPMG: