Studierende entwickeln innovative Ideen für die Arbeitswelt von morgen
„Wie werden wir in Zukunft arbeiten?“ – diese spannende
Frage steht im Fokus der jährlichen Innovation Week, die den Studierenden der
FH OÖ die Möglichkeit bietet, in interdisziplinären Teams an mit
Problemstellungen aus der unternehmerischen Praxis auseinanderzusetzen.
Studierende aus 11 Master-Studiengängen der Fakultäten Steyr, Wels und
Hagenberg ließen sich diese Chance nicht entgehen. Im inspirierenden Umfeld der
Tabakfabrik erarbeiteten sie im Februar fünf Tage lang neue Ansätze für
verschiedenste Unternehmen.
Die Innovation Week, die von 7. bis 11. Februar stattfand, ging heuer bereits in die siebte Runde. Insgesamt 31 Studierenden der FH OÖ waren mit dabei, darunter 14 aus den Hagenberg Masterstudiengängen Kommunikation, Wissen, Medien, Information Engineering und -Management, Human-Centered Computing und MobileComputing.
In diesem Jahr beschäftigten sie mit Problemstellungen der Unternehmen Zeitgeber, Hofer, Fretello, Raiffeisen Landesbank OÖ und NTS Retail. Fretello zum Beispiel war auf der Suche nach einer Lösung, wie Remote-first für Arbeitnehmer*innen umgesetzt werden bzw. wie dies für sie attraktiv gestaltet werden kann. Wie der Lebensmittel-Einkauf in 30 Jahren funktionieren könnte, fragte sich Hofer und NTS Retail wollte wissen welche Möglichkeiten es für Telekomunternehmen bei der Inventur gibt. Mit dem Unternehmen Zeitgeber sollten die Studierenden ein perfektes Schlafergebnis schaffen und die Raiffeisen Landesbank OÖ fragte sich wie Einzelunternehmen von deren Netzwerk profitieren könnten.
Um Antworten auf diese Herausforderungen zu finden, wandten die Studierenden die Design Thinking Methode, einen nutzerorientierten Innovationsansatz, an. Gemeinsam generierten sie so Ideen und entwickelten zentrale Prototypen sowie Lösungsansätze. Dabei wurden sie während des gesamten Prozesses Expert*innen aus verschiedenen Disziplinen begleitet, unter ihnen die FH OÖ-Lehrenden Patrick Brandtner, Professor für Data Driven Management und Daniela Freudenthaler-Mayrhofer, Professorin für Innovation.
Beide Lehrende bekräftigen, dass auf diese Weise spannende neue Ideen entstehen. „Im Rahmen der Innovation Week wird Problemlösungskompetenz und Kreativität gezielt gefördert und in direkter Zusammenarbeit mit Unternehmenspartnern angewandt“, so Patrick Brandtner. Daniela Freudenthaler-Mayrhofer sagt: „Die Teams sind bunt zusammengewürfelt, was bedeutet, dass ein Problem aus unterschiedlichen Sichtweisen betrachtet wird.“
Auch die teilnehmenden Unternehmen bestätigen, dass die Innovation Week neue Blickwinkel eröffnet und vom interdisziplinären Know-how der Studierenden nur profitieren kann. Sebastian Kaiser-Mühlecker, Innovation Manager der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, sagt: "Wir haben im Rahmen unserer täglichen Arbeit unweigerlich eine interne Sicht auf aktuelle Problemstellungen. Wenn Studierende in einem Design Thinking Prozess diese Themen ganz unbedarft betrachten und ihren unvoreingenommenen Blick darauf richten, können Lösungen entstehen, die uns so nicht in den Sinn kommen würden. Das ist spannend und auch sehr wertvoll für uns!“
Die Studierenden können dem nur beipflichten. Christoph Hartl, Masterstudium Kommunikation, Wissen, Medien (kurz KWM), bekräftigt: „[Es war] äußerst bereichernd im interdisziplinären Team zu arbeiten. Die Woche verging wie im Flug und war vollgepackt mit Spaß und kreativen Tätigkeiten. Je weiter die Woche voranschreitet, desto klarer wird auch eine mögliche Lösung für das in der Mitte der Woche identifizierte Problem. Jede teilnehmende Person bringt ihre eigenen Stärken ein und am Ende waren wir positiv von unserem Ergebnis überrascht.“
„Ich kann die Innovation Week auch jedem*r ans Herz legen, der*die sich vielleicht selbständig machen will. Man arbeitet echt coole Konzepte für Unternehmen aus,“ meint seine Studienkollegin Helena Gruber.
Und Iska Osman, Student im berufsbegleitenden Master Information Engineering und Management, sagt: „Ich finde es super, dass man zum Anders Denken bzw. Denken aus User-Sicht angehalten wird. Ich komme aus der Tech & Business Schiene. Der Design Thinking Ansatz ist sehr wichtig und auch Übungssache. Ich finde es auch cool neue Leute, Ansichten und Methoden kennenzulernen und in einem realen Use Case auszuprobieren. Solch ein ‚Experiment’-Szenario hat man nicht oft in der Arbeit.“
„Das Feedback spricht für sich! Und somit wird die Innovation Week dann 2023 zum achten Mal stattfinden“, freut sich KWM-Studiengangsleiter Dr. Josef Altmann, der die Veranstaltung koordiniert und das Bindeglied zu den Unternehmen ist.