Ganzheitliches Diversity Management der FH OÖ

Auf Basis existenter Theoriemodelle sollte ein eigener theoretischer Rahmen für die Etablierung und Implementierung von Diversitätsmanagement an der FH OÖ entwickelt werden. Auf Basis einer umfassenden Desktop-Recherche wurde das sogenannte „HEAD-Wheel“ als konzeptioneller, holistischer Rahmen aufgebaut, welcher umfassende Handlungsmöglichkeiten in den Bereichen der demografischen, kognitiven, fachlichen, funktionalen sowie institutionellen Diversität eröffnet.

Das HEAD-Wheel spannt für die FH OÖ einen breiten Handlungsbogen. Der Bereich der demografischen Diversität zeigt die unterschiedlichen Hintergründe und Facetten von Studierende und Mitarbeitenden an Hochschulen, wie beispielsweise Religion, Hautfarbe, Alter, Geschlecht, soziale Herkunft, Bildungsbiografie...). Die kognitive Diversität steigert sich in Anbetracht von immer größerer Internationalisierung und interdisziplinärer Verflechtungen an Hochschulen sowie dem Zugang konstruktivistisch geprägter Denk- und Handlungsmuster unablässig. Dies bringt viele verschiedene Werte- und Wissensstrukturen, Lernzugänge, Denkweisen, Problemlösungsstrategien und Wahrnehmungsperspektiven immer näher zusammen. Die Fachliche Diversität als drittes Segment des HEAD Wheels zeigt auf, wie der steigende Bedarf an Interdisziplinarität und Transdisziplinarität hochschulische Handlungsprozesse sowie unterschiedliche Lehr- und Lernsettings prägen. Die funktionale Diversität kommt einerseits überall dort zum Vorschein, wo Wissen in die Gesellschaft transportiert werden soll. Anderseits finden sich sogenannte Cross- oder Multi-Funktionalitäten auch innerhalb von Hochschulen wieder, wenn beispielsweise unterschiedliche Fachabteilungen oder Disziplinen der Institution zusammenarbeiten um gemeinsam bereichsübergreifende innovative Lösungsansätze zu generieren. Komplettiert wird das HEAD Wheel von der institutionellen Diversität, die schließlich die Zusammenarbeit unterschiedlicher Einrichtungen beleuchtet.

Das Modell wurde 2018 mit einem Diversitas-Preis des BMBWF ausgezeichnet und wurde bereits an zahlreichen nationalen wie internationalen Hochschulen rezipiert.

Implementierungsart und -umfang:

Vollständige Implementierung als strategischer wie auch operationaler Rahmen für Diversitätsmanagement an der Hochschule. Das Modell wurde 2018 mit dem Diversitas-Preis des BMBWF ausgezeichnet. Das Modell wird bereits an zahlreichen nationalen wie internationalen Hochschulen rezipiert.

Projektstart: Juni 2015

Ansprechpersonen: Martina Gaisch und Regina Aichinger

Projektaktivitäten

Publikationen:

Gaisch, M., & Rammer, V. (2020). Wie Profilbildung und Vielfaltsmanagement ineinandergreifen: eine Website-Analyse des österreichischen Fachhochschul-Sektors. Zeitschrift für Hochschulentwicklung, 15(3), 259-280.

Gaisch, M., Preymann, S., & Aichinger, R. (2019). Diversity management at the tertiary level: an attempt to extend existing paradigms. Journal of Applied Research in Higher Education, 12(2), 137-150. https://www.emerald.com/insight/content/doi/10.1108/JARHE-03-2018-0048/full/html

Gaisch, M.; Linde, F. (2019). Der HEAD CD Frame: Ein ganzheitlicher Zugang zu einem inklusiven Curriculum-Design auf Basis des HEAD Wheels. Coming Soon - The future of work, education and living. Proceedingsband FH OÖ (Hsg: Aichinger/Gaisch). Trauner Verlag. https://duepublico2.uni-due.de/receive/duepublico_mods_00071251

Gaisch, M. & Aichinger, R. (2016). Das Diversity Wheel der FH OÖ: Wie die Umsetzung einer ganzheitlichen Diversitätskultur an der Fachhochschule gelingen kann. Tagungsband des 10. Forschungsforum der österreichischen Fachhochschulen, Wien, Österreich, 2016