Welser FH-Absolvent erreicht 2. Platz beim Ideenwettbewerb EDISON
Der Bio- und Umwelttechnik-Absolvent Kevin Trenzinger (32) aus Ried im Traunkreis und sein Team, haben beim Ideenwettbewerb „EDISON der Preis 2022“ in der Kategorie „Technologie“ den zweiten Platz erreicht. Er hat in seiner Masterarbeit ein neues in-vitro Diagnostik-Verfahren zum Nachweis von Viren und Bakterien entwickelt, das schneller und günstiger als herkömmliche Testsysteme ist. Sein biotechnologischer Prototyp befindet sich in der Patentierungsphase. Eine Unternehmensgründung ist geplant.
In drei Kategorien wurden im Rahmen des oö. Ideenwettbewerbs „EDISON“ die besten Erfindungen gesucht. Rund 50 Bewerbungen gingen bei den Veranstaltern tech2b, dem TECH HARBOR, der Kunstuniversität Linz und der Creative Region ein. Mit Unterstützung verschiedener Partner und Sponsoren wurden die innovativen Ideen in einem intensiven Prozess gesucht, gecoacht und letztendlich von hochkarätigen Jurys bewertet.
Bäckerhefe zu Biosensoren umbauen
„In unserem Team entwickeln wir eine neue Generation von in-vitro Diagnostika zum Nachweis von Viren, Bakterien und Co. Mit Hilfe modernster molekularbiologischer Techniken programmieren wir Mikroorganismen, wie zum Beispiel Bäckerhefen, zu leistungsfähigen Biosensoren um. Unsere Biosensoren erlauben es, eine Vielzahl von Erregern binnen weniger Minuten nachzuweisen“, berichtet Kevin Trenzinger. Dabei wird beispielsweise ein Abstrich mit den Bäckerhefen vermischt. Wenn die Hefen mit dem Virusmaterial in Berührung kommen, leuchten diese auf und zeigen einen positiven Befund.
Projektleiter Mag. Alexander Zwirzitz PhD. fügt hinzu: „Derzeit können wir die Spikeproteine des Corona-Virus nachweisen, arbeiten aber noch an der Reaktionsfähigkeit der Biosensoren. Unser Testsystem ist aber modular aufgebaut und kann rasch auf viele Erreger scharf geschaltet werden. Derzeit erfolgt der Umbau, um den multiresistenten Krankenhauskeim MRSA rasch identifizieren zu können.“
Das neu entwickelte Testsystem befindet sich nun in der ersten Testphase und wird zuerst im veterinären Bereich eingesetzt. Wenn es dort erfolgreich funktioniert, soll es auch im humanmedizinischen Bereich Einsatz finden. „Mit Hilfe von Förderungen wollen wir in den nächsten Monaten die Technik finalisieren und uns wirtschaftlich gut aufstellen. Die Patentierung des Testsystems läuft bereits“, so Trenzinger.
Jetzt informieren und anmelden
Alle Biotechnologie-Interessierten können es Kevin Trenzinger gleichtun und sich am Campus Wels für ein Bio- und Umwelttechnik-Studium einschreiben. Derzeit läuft die heiße Bewerbungsphase.