Student der FH Oberösterreich präsentiert eigene Forschung auf renommierter IEEE-Konferenz in Japan
Hagenberger FH OÖ-Student präsentiert eigene Forschung auf renommierter IEEE-Konferenz in Japan
Manuel Penz, Bachelorstudent und wissenschaftlicher Mitarbeiter der FH OÖ Campus Hagenberg, stellte auf der IEEE-Konferenz CSP 2025 in Okinawa seine Forschung zur sicheren Geräteauthentifizierung mittels SRAM-PUFs vor. Bildquelle: CSP 2025
Hagenberg/Lasberg. Internationales Parkett für einen jungen Forscher aus dem Mühlviertel: Manuel Penz (22) aus Lasberg (OÖ), Bachelorstudent im Studiengang „Hardware-Software-Design“ an der FH Oberösterreich in Hagenberg, hat kürzlich seine Forschungsergebnisse auf der 9th International Conference on Cryptography, Security and Privacy (CSP 2025) in Okinawa, Japan, vorgestellt.
Wissenschaftliches Debüt in Japan
Neben seinem Studium ist Penz wissenschaftlicher Mitarbeiter im Embedded Systems Lab (embedded-lab.at) der Fachhochschule in Hagenberg, wo er derzeit auch ein Berufspraktikum absolviert. Dort entstand gemeinsam mit dem Lab-Team ein Paper, das nun auf der CSP, einer international anerkannten IEEE-Fachkonferenz für IT-Sicherheit, im Track Cryptography, Security and Privacy vorgestellt wurde.
Technologie mit großem Praxisnutzen
Das Paper entstand im Rahmen des Forschungsprojekts „DEPS – Dependable Production Environments with Software Security“, das vom Software Competence Center Hagenberg (SCCH) geleitet wird. Ziel ist es, industrielle Produktionssysteme widerstandsfähiger gegen Ausfälle, Angriffe und Datendiebstahl zu machen. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Schutz geistigen Eigentums – etwa durch einfache, aber effektive Hardwarelösungen. Genau hier setzt der Konferenzbeitrag von Manuel Penz an: Er untersucht, wie sogenannte SRAM-PUFs als kostengünstiger Kopierschutz in kleinen, eingebetteten Geräten eingesetzt werden können.
In seinem Paper „SRAM PUFs for Device Authentication on Resource-Constrained Systems“ befasst sich Penz konkret mit der Weiterentwicklung von sogenannten Physically Unclonable Functions (PUFs) auf Basis von Static Random Access Memory (SRAM). Diese Technologie nutzt minimale Fertigungsabweichungen in elektronischen Bauteilen zur Erzeugung eindeutiger, gerätespezifischer kryptografischer Schlüssel – eine vielversprechende Methode für die sichere Authentifizierung von Embedded Systems mit begrenzten Ressourcen, insbesondere bei der Nachrüstung in bestehenden industriellen Systemen.
Wie lässt sich das im Alltag nutzen? Jedes elektronische Bauteil weist bei der Herstellung winzige, nicht beeinflussbare Unterschiede auf – vergleichbar mit einem digitalen Fingerabdruck. Diese lassen sich gezielt auslesen und für eine sichere Geräteerkennung nutzen. So kann man zum Beispiel Maschinen oder Sensoren eindeutig identifizieren und schützen, ohne zusätzliche teure Hardware einzubauen.
Erste internationale Konferenz – ein besonderes Erlebnis
„Die Kombination, erstmals an einer internationalen Konferenz teilzunehmen, eine eigene Arbeit zu präsentieren und dabei ein für mich neues Land wie Japan kennenzulernen, war eine großartige Erfahrung“, berichtet Penz. Für den jungen Forscher war es die erste internationale Konferenz – sowohl als Teilnehmer als auch als Vortragender.
Besonders herausfordernd sei es gewesen, das Paper während des intensiven Wintersemesters zu verfassen und parallel das Studium zu bewältigen – zumal er das Thema in seiner derzeit laufenden Bachelorarbeit noch weiter vertieft. Umso mehr habe er von den im Studium erworbenen Kenntnissen profitiert: „Die Schwerpunkte in Hard- und Softwareentwicklung sowie Embedded Systems im HSD-Studium waren eine ideale Grundlage für dieses Thema.“
Unterstützt wurde er maßgeblich von seinen Kolleg*innen und Mitautor*innen aus dem Embedded Systems Lab: Martina Zeinzinger, Michael Kargl, Florian Eibensteiner, Phillip Petz und Josef Langer. Sein besonderer Dank gilt auch weiteren Partnern des DEPS-Projekts, denn seine Arbeit wurde in enger Zusammenarbeit mit den Forschenden des SCCH durchgeführt und die notwendigen Tests in der Klimakammer konnten bei Plasser & Theurer stattfinden.
Neben der fachlichen Erfahrung hat Penz die Konferenzteilnahme auch persönlich geprägt: „Ich konnte neben Okinawa auch Osaka, Tokio und Sapporo kennenlernen. Die japanische Kultur, das Reisen auf eigene Faust und die Architektur der Städte haben mich begeistert.“
Ausblick: Masterstudium und weitere Pläne
Im Herbst startet Penz den Masterstudiengang „Embedded Systems Design“ an der FH OÖ in Hagenberg. Langfristig zieht er auch ein PhD-Studium oder einen zusätzlichen Master im Bereich Sichere Informationssysteme in Hagenbergin Betracht – und einen weiteren Japan-Besuch.
Gruppenfoto der Vortragenden im Track „Cryptography, Security and Privacy“ auf der CSP 2025. Mit dabei: Manuel Penz (3. v. r.) Bildquelle: FH OÖ/Privat
Zwischen Wissenschaft und Kultur: Manuel Penz nutzte seine Japanreise nicht nur für die Konferenz in Okinawa, sondern erkundete auch Osaka, Tokio und Sapporo. Bildquelle: FH OÖ/Privat
Anflug auf Okinawa – ein erster Blick auf die Insel, auf der Manuel Penz seine Forschung einem internationalen Fachpublikum präsentierte. Bildquelle: FH OÖ/Privat