Steyrer FH OÖ-Studierende modellieren den Weg zur Klimaneutralität von Linz
Im Rahmen eines ambitionierten Klimaschutzprojekts arbeiten fünf Studierende des Studiengangs Prozessmanagement und BusinessIntelligence der FH OÖ Fakultät für Wirtschaft und Management in Steyr gemeinsam mit dem Team des Magistrats Linz am Treibhausgasmonitoring der Stadt.
Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, die Grundlagen für eine datenbasierte, transparente Erhebung der städtischen Treibhausgasemissionen zu schaffen, die ein wesentlicher Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2040 ist. Die fünf Studierenden bringen ihre Expertise in Datenverarbeitung, Prozessmanagement und Visualisierung ein, um ein belastbares Monitoring-System zu entwickeln.
Für die FH OÖ in Steyr ist das Projekt eine Chance, praxisnahe Forschung mit gesellschaftlicher Relevanz zu verbinden. Dr.in Christina Feilmayr vom Studiengang Prozessmanagement und BusinessIntelligence erklärt: „Das Projekt gibt uns die Möglichkeit, die Stärken unserer Studierenden im Bereich Data Excellence mit konkreten Maßnahmen für nachhaltige Stadtentwicklung zu verknüpfen.“ Und weiter: „Die Kooperation zeigt eindrucksvoll, wie Wissenschaft und Praxis gemeinsam innovative Lösungen entwickeln können. Die Studierenden der FH OÖ tragen mit ihrer Arbeit dazu bei, komplexe Daten zu entschlüsseln und für die Klimaschutzstrategie der Stadt Linz nutzbar zu machen. Dieses Projekt ist ein weiteres Beispiel dafür, wie die Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen und öffentlichen Institutionen entscheidende Fortschritte für eine klimaneutrale Zukunft bringen kann.
Vom Datensatz zur Klimastrategie: Steyrer Studierende unterstützen Linz beim Treibhausgasmonitoring Die Aufgaben der Studierenden umfassen:
Entwicklung eines Datenmodells: Auf Basis der von der Stadt bereitgestellten Verbrauchsdaten wird ein Datenmodell entworfen, das die Grundlage für die Berechnung der Treibhausgasemissionen bildet.
Konzeption eines Datenaufbereitungsprozesses: Die Studierenden entwerfen Prozesse, um die Rohdaten effizient zu strukturieren und zu analysieren.
Visualisierung der Ergebnisse: Ein entscheidendes Ziel ist die Darstellung der Treibhausgasemissionen in einer verständlichen und transparenten Form. Diese Visualisierungen sollen der Öffentlichkeit und Interessierten Einblick in die Emissionstrends der Stadt geben.
Die Ergebnisse der Studierenden werden in die Kommunikations- und Datenaufbereitungsstrategie des Magistrats Linz im Bereich Treibhausgasmonitoring einfließen. Bürger*innen sollen die Möglichkeit erhalten, die Treibhausgasemissionen der Stadt Linz und die Aufteilung in die verursachenden Prozesse zu verstehen. So trägt das Treibhausgasmonitoring zum Fortschrittsbericht und der Weiterentwicklung des im Frühjahr 2024 beschlossenen Linzer Klimaneutralitätskonzepts bei.
Linz als Pionierstadt für Klimaneutralität
Die Stadt Linz hat sich als eine von zehn österreichischen Pioniergroßstädten ambitionierte Klimaziele gesetzt. Im Rahmen des Projekts „Linz mit Ambitio3xn“, an dem auch die Linzer Wohnungsgenossenschaft (GWG) und die Linz AG beteiligt sind, sollen Lösungsansätze für eine klimaneutrale Zukunft in den Bereichen Quartiersentwicklung, Steuerung und Monitoring erarbeitet werden. Ein zentraler Bestandteil dieser Initiative ist das Treibhausgasmonitoring, das zunächst am Beispiel des Franckviertels und schrittweise für die gesamte Stadt entwickelt wird.
Stimmen aus dem Projekt
Der geschäftsführende Vizebürgermeister Dietmar Prammer betont die Bedeutung der Initiative: „Klimaschutz ist eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit. Grundlage hierfür ist das Linzer Klimaneutralitätskonzept, das als zentrale Maßnahme ein Monitoring vorsieht. Mit innovativen Projekten und engagierter Zusammenarbeit können wir konkrete Fortschritte auf dem Weg zur klimaneutralen Industriestadt 2040 erzielen. Mein Dank gilt den Studierenden der FH OÖ in Steyr, deren Arbeit zeigt, wie Wissenschaft und Praxis hier Hand in Hand gehen können, um eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.“
Auch Dominik Kreil, Klimakoordinator der Stadt Linz, hebt die Relevanz hervor: „Für den Erfolg der Luftreinhaltepolitik in Linz war die regelmäßige Überwachung der Luftschadstoffemissionen entscheidend. Ein vergleichbares Monitoring ist nun auch für klimaschädliche Treibhausgasemissionen unerlässlich. Die Unterstützung durch die FH OÖ in Steyr hilft uns dabei, innovative Prozesse zu entwickeln und Datenflüsse neu zu denken.“
Stadtentwicklungsdirektor Dr. Hans-Martin Neumann ergänzt: „Der Wissensaustausch zwischen Stadt und Hochschule trägt dazu bei, neue Lösungen für dieses ambitionierte Projekt zu finden. Die Ergebnisse der Zusammenarbeit werden maßgeblich in unseren Weg zur Klimaneutralität 2040 einfließen.“
Auch die Linz AG, vertreten durch DI (FH) Peter Höllerbauer, zeigt großes Interesse an den Ergebnissen: „Das datenbasierte Monitoring wird wertvolle Impulse für die Dekarbonisierung der Gasinfrastruktur und damit für eine klimaneutrale Zukunft liefern.“