Start des OÖ. Wasserstoff-Forschungszentrums am FH OÖ Campus Wels
Klimaneutraler Wasserstoff (H2) gilt als eines der Schlüsselelemente für die Energie-und Mobilitätswende. Der Ausbau von grünem Wasserstoff stellt einen wesentlichen Beitrag dar, um die von der EU beschlossene Klimaneutralität zu erreichen. Auch für Oberösterreich ist der Ausbau von Wasserstoff-Technologien ein absolutes Zukunftsthema in Forschung, Industrie und Ausbildung. Alleine im OÖ. Wasserstoff- Netzwerk sind 56 oberösterreichische Unternehmen und Einrichtungen aktiv, die sich entlang der gesamten Wertschöpfungskette mit der Nutzung von Wasserstoff beschäftigen.
Der FH OÖ Campus Wels bietet ausgezeichnete Voraussetzungen, die oö. Industrie bei der Umsetzung ihrer Vorhaben und Projekte zu unterstützen und eine treibende Rolle in der Wasserstoff-Forschung einzunehmen. Deshalb entsteht das neue Forschungszentrum in Wels.
Insgesamt werden 8,4 Mio. Euro zwischen 2023 und 2025 in Infrastruktur und Aufbau des OÖ. Wasserstoff-Forschungszentrums investiert. Die Finanzierung kommt vom Land Oberösterreich, der Stadt Wels und aus Industriebeiträgen. In der Sitzung der Oö. Landesregierung am vergangenen Montag, 13. November 2023, wurde die Finanzierung des Wasserstoff-Forschungszentrums einstimmig verabschiedet.
Der Kern des neuen Wasserstoff-Forschungszentrums bildet eine ca. 600 m2 große, multifunktionale Wasserstoff-Forschungs- und Testanlage mit modernster Laborausstattung, die vom Energieversorger eww Wels angemietet wird. Firmen und Institutionen aller Art sollen dabei unterstützt werden, klimaneutrale Gase wie grünen Wasserstoff einzusetzen oder Komponenten dafür zu entwickeln bzw. zu testen.
Die systemische Forschungsanlage für Strom, Wärme, Stoffe und Sektorkopplung mit bis zu 250 kW elektrischer Leistung/Wärmeleistung, besteht aus vier unterschiedlichen Testständen, die für verschiedene Anwendungsfelder eingesetzt werden:
Thermische Nutzung von Wasserstoff in der CO2-intensiven Industrie
Wechselwirkung von Wasserstoff mit Werkstoffen
Wasserstoff-Nutzung im elektrischen Netzverbund für Energiespeicherung und Energieausgleich
Verfahrenstechnische Nutzung von Wasserstoff in der CO2-intensiven Industrie
„Gerade für Oberösterreich als Wirtschafts- und Industrie-Bundesland Nr. 1 ist Wasserstoff ein entscheidender Schlüsselfaktor für die Zukunftsfähigkeit unseres Standorts. Grüner Wasserstoff, also Wasserstoff, der klimaneutral hergestellt wird, ist entscheidend für die Dekarbonisierung der heimischen Industrie. Das neue OÖ. Wasserstoff-Forschungszentrum Wels wird hier einen wesentlichen Beitrag zur effizienten Nutzung von Wasserstoff leisten und vor allem soll das neue Forschungszentrum eine Anlaufstelle für heimischen Unternehmen bei der Entwicklung ihrer Produkte und Technologien sein“, umreißt Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner die Aufgaben des OÖ. Wasserstoff-Forschungszentrums am FH OÖ Campus Wels.
Bürgermeister Dr. Andreas Rabl: „Wir müssen den enormen Herausforderungen, insbesondere im Bereich Klima- und Umweltschutz sowie Ressourcensicherheit und Nachhaltigkeit, mit konkreten Lösungen begegnen. Das neue Wasserstoff-Forschungszentrum wird nicht nur einen enormen Innovationsschub für die Wirtschaft leisten, sondern unsere Position als Forschungs- und Entwicklungs-Standort stärken.“
Dr. Gerald Reisinger, Präsident und Geschäftsführer FH OÖ: „Wir freuen uns, dass das neue Forschungszentrum an die FH OÖ Wels geholt werden konnte. Damit können wir unsere Kompetenz im Bereich nachhaltige Energietechnik weiter festigen und auf unsere Forschungs-Expertisen aufbauen.“
Dr. Johann Kastner, Vizepräsident für Forschung der FH OÖ: „Mit diesen Investionen in die H2-Infrastruktur können wir auf der einen Seite Betriebe bei der effizienten Nutzung von Wasserstoff unterstützen und auf der anderen Seite auch in der internationalen H2-Forschung in bestimmten Bereichen eine wesentliche Rolle spielen.“