Am Beginn eines Hausbauprojektes stellen sich Hausbauer*innen und Planer*innen viele Fragen, wie etwa: Wie muss ich mein Haus planen, dass es allen Wünschen entspricht und trotzdem ökologisch sinnvoll und finanziell leistbar gebaut wird? Welser FH OÖ-Wissenschaftler aus den Bereichen Bauingenieurwesen, Energietechnik und Elektrotechnik präsentieren in Online-Vorträgen ihr Know-how rund um richtiges Planen, nachhaltige Bau- und Dämmstoffe, Heizung und Schutz vor sommerlicher Überhitzung, effiziente Energieversorgung, Blitzschutz und Integration von Elektromobilität. Dabei erhalten die Teilnehmer*innen auch einen Überblick darüber, wohin Forschung & Entwicklung die genannten Baubereiche in Zukunft führt.
Energiesparen beginnt bei Planung
In allen internationalen Plänen hinsichtlich Klimaschutz spielt die dafür notwendige Nachhaltigkeit von Gebäuden eine wesentliche Rolle. Bauträger und Firmen sehen dies mittlerweile als wichtigen Teil ihrer Werbemaßnahmen. Aber auch viele Privatpersonen legen verstärkt den Fokus auf eine energieeffiziente und ökologische Ausführung ihrer Gebäude, die darüber hinaus immer besser gefördert wird. Dabei gilt es, einige Grundprinzipien bei der Planung zu befolgen und diese auch von Planern einzufordern.
FH-Prof. DI Dr. Herbert C. Leindecker, Professor für Bauökologie und Gebäudeoptimierung am FH OÖ Campus Wels, wird einige der wichtigsten Themen aufgreifen und Hilfestellungen durch Leitfäden vorstellen. Die Betrachtungen zum Gebäude selbst beginnen bei der Gebäudehülle, die den Heizwärmebedarf definiert und den größten Teil des Energiebedarfs in Wohngebäuden bestimmt. Die Ausführung einer energieeffizienten Gebäudehülle erfordert ein großes Augenmerk auf die Dämmqualität. Die Art der Dämmstoffe bestimmt letztlich einen wichtigen Teil der Bauökologie und ebenso der Baubiologie, welche neben dem Klimaschutz auch eine gesunde Innenraumluft fordert.
Ökologisch sinnvolle Heizung und Kühlung Welche ökologisch sinnvollen Wege es gibt, sein Haus richtig zu beheizen und zu kühlen - dieser Frage geht der FH-Professor für Gebäudetechnik und konstruktives Entwerfen FH-Prof. Ing. Dr. Khaled Saleh Pascha in seinem Vortrag nach. Durch eine intelligente Gebäudekonzeption kann der Einsatz technischer Systeme im Gebäudewesen stark reduziert werden. So ist es nachweislich in unseren Klimazonen möglich, Gebäude komplett ohne Heiz- und Kühlsystemen zu realisieren, wo der Heiz- und Kühlbedarf durch eine intelligente Nutzung von äußeren (solaren) und inneren Wärmegewinnen, thermischer Gebäudemasse, saisonalen Langzeitspeichern und intelligenter Regeltechnik rein passiv gedeckt werden kann. Diese Art von “Intelligentem Low-Tech” soll im Vortrag kurz beschrieben und die wichtigsten technischen Lösungen kritisch vorgestellt werden.
Sonnenenergie nutzen Der Leiter der FH OÖ-Solarforschungsgruppe ASiC DI Dr. Gerald Steinmauer behandelt daraufhin in seinem Vortrag die Frage, wie man die Sonnenenergie als Energiequelle, zB mit Photovoltaik oder Solarthermie bestmöglich für das Haus nutzen kann und an welchen Speichermöglichkeiten aktuell geforscht wird.
Elektrische Energieversorgung – das Rückgrat der Haustechnik Wann immer man ein Haus baut, so sollte man bedenken, dass die elektrische Energieversorgung das Rückgrat funktionierenden Haustechnik ist. Ohne elektrische Energie versagt die Steuerung einer Heizung, unabhängig davon wie diese betrieben wird. Wie es um die Sicherheit der elektrischen Energieversorgung steht, was man beim Black Out machen sollte, wie man sich darauf vorbereiten kann, erfährt man im abschließenden Vortrag von FH-Prof. DI Dr. Peter Zeller, dem Studiengangsleiter für ElectricalEngineering, der auch das Thema Blitzschutz ansprechen wird.