Linzer FH-Professorin ist neue Präsidentin der europäischen Entwicklungspsycholog*innen
Die European Association for Developmental Psychology (EADP) ist die größere der beiden europaweiten Vereinigungen von europäischen Entwicklungspsycholog*innen. Geleitet wird sie ab sofort zum zweiten Mal von einer Österreicherin und zum ersten Mal von einer Person, die nicht an einer klassischen Universität tätig ist: FH-Prof. PD Dr. Dagmar Strohmeier vom Department für Soziale Arbeit der FH Oberösterreich in Linz. Hauptanliegen ihrer zweijährigen Präsidentschaft ist es, den Mehrwert von entwicklungspsychologischer Forschung für die Gesellschaft herauszuarbeiten.
Die Entwicklungspsychologie ist ein Teilgebiet der Psychologie. Ihr Gegenstand ist die Beschreibung und Erklärung zeitlich überdauernder, aufeinander aufbauender Veränderungen menschlichen Erlebens und Verhaltens über die gesamte Lebensspanne hinweg. Der zentralen Rolle dieser Disziplin entsprechend möchte Strohmeier in der Forschung auch mehr Antworten zu globalen Herausforderungen generieren: „Der Klimawandel oder die Coronapandemie berühren den Menschen fundamental. Ich bin überzeugt, die Entwicklungspsychologie kann hier viel beitragen, um solche Krisen zu handhaben.“
Die Linzer Professorin will daher die internationale Zusammenarbeit verstärken, auch mit Verbänden von verwandten wissenschaftlichen Disziplinen. Ein Instrument dafür sind Tagungen wie eine aktuell laufende „Summer Tour“.
Wissenschaftlichen Nachwuchs ebenso wie Exzellenz fördern
Mit Workshops und Preisen richtet sich die EADP unter Strohmeiers Präsidentschaft sowohl an junge Wissenschaftler*innen, die noch vor einer Professur stehen als auch an solche, die bereits etabliert sind und die in ihrem Forschungsgebiet wissenschaftliche Exzellenz anstreben.
Dagmar Strohmeier ist 48 Jahre alt und seit 2011 Professorin für Interkulturelle Kompetenz an der FH Oberösterreich in Linz. Sie hat in ihrer Geburtsstadt Graz sowie in Wien Psychologie, Philosophie und Türkische Sprache studiert. Eine rege internationale Tätigkeit als Gastprofessorin führt sie insbesondere in die skandinavischen Länder sowie in die Türkei. Sie hat bereits zahlreiche Forschungsprojekte, dotiert etwa von der EU oder dem Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank, erfolgreich geleitet.