Innovative technische Produkte und Lösungen für die heimische Wirtschaft
Fünfzehn Absolvent*innen und ein Forschungsassistent des FH OÖ Campus Wels wurden gestern im Minoritenkloster mit dem „INNOVATIONaward FH Wels 2024“ ausgezeichnet. Der FH-Förderverein Wels prämiert zusammen mit der Fakultät für Technik und Angewandte Naturwissenschaften der FH Oberösterreich bereits zum 21. Mal praxisnahe und innovative Masterarbeiten.
Verliehen wurden die Preise von FH-Fördervereins-Obmann Dr. Clemens Malina-Altzinger, dem Vorstandsdirektor der Sparkasse OÖ Mag. Manuel Molnar, Dr. Joachim Haindl-Grutsch von der Industriellenvereinigung OÖ und dem Dekan der FH OÖ in Wels FH-Prof. Dr. Michael Rabl. In einer interessanten Keynote referierte Dr. Franz Schellhorn, Direktor des Thinktanks Agenda Austria über die Frage „Mit weniger Arbeit zu mehr Wohlstand?“.
Marlies Sallegger (26) aus Wels, Absolventin des Masterstudiengangs Innovation and Product Management, gewann die Kategorie Wirtschaft & Innovation und auch den Publikumspreis, der mit einer Schallmessung ermittelt wurde. Sie hat ein branchenunabhängiges Agilitäts-Assessment entwickelt, das kulturelle, individuelle und methodische Faktoren sowie Auswirkungen von agilen Transformationen evaluiert. Daniel Wittwer (31) aus St. Ulrich bei Steyr, Absolvent des Masterstudiengangs Robotic Systems Engineering entwickelte eine Methode, mit der Motive beim 3D-Druck frei platzierbar und bis zu150µm exakt auf ein Objekt zu drucken sind und gewann damit die Kategorie Automatisierung & Mechatronik. Grete Steiner (25), Absolventin des Masterstudiengangs Leichtbau und Composite-Werkstoffe aus Anif beschäftigte sie sich mit einer neuartigen Verbindungsmöglichkeit für CFK-Werkstoffe mit duroplastischen Matrixsystem und war damit in der Kategorie Maschinenbau & Werkstofftechnik siegreich. Die gebürtige Welserin Carmen Pöchmüller (25), Absolventin des Masterstudiengangs Angewandte Energietechnik, belegte in der Kategorie Bauen & Saubere Energie den 1. Platz. Im Zuge Ihrer Masterarbeit hat sie für alle Umspannwerke der Netz OÖ eine Spannungsregelungskennlinie entwickelt, die das Potenzial des Stromnetzes optimal ausnutzt. Siegreich in der Kategorie Umwelt & Lebensmittel war Katharina Antensteiner (23) aus St. Florian, die in ihrer Arbeit neuartige Galakto-Oligosaccharide synthetisiert und charakterisiert und auf ihre präbiotischen Potenziale untersucht hat. Zum Forschungsassistenten des Jahres wurde Christian Kneidinger gewählt, der sich in seinem Forschungsprojekt mit der Nachhaltigen Nutzung von Kunststoffen durch verbesserte Recyclingmethoden und recyclinggerechte Gestaltung beschäftigt.
14.000 Euro Preisgeld ausgeschüttet
Die hochdotierten Zuwendungen für die 16 prämierten Masterarbeiten und den Forschungsassistenten wurden vom FH-Förderverein Wels gesponsert. Der*die jeweilige Kategorie-Gewinner*in kann sich über einen Scheck in der Höhe von 1.500 Euro freuen, der*die Zweite und der*die Dritte erhalten je 500 Euro.
„Der Fachhochschul-Förderverein Wels ist das Bindeglied zwischen den innovativen Unternehmen und den Studierenden und Absolvent*innen des FH OÖ Campus Wels. Wohlstand, Wachstum und internationale Wettbewerbsfähigkeit stehen in direktem Zusammenhang mit der Forschung und der Innovationskraft eines Wirtschaftsstandortes. Frische Perspektiven, innovative Denkweisen und neueste technologische Kenntnisse, die die Absolvent*innen mitbringen, tragen dazu bei, die Herausforderungen von morgen effektiv zu bewältigen“, ist Dr. Clemens Malina-Altzinger, Obmann des FH-Fördervereins Wels, von der Ausbildung an der Welser Fakultät überzeugt.
„Ohne Innovationen, ohne Forschergeist können wir die Herausforderungen der Zukunft nicht bewältigen. Dazu ist neben Fachkenntnis auch Kreativität gefragt – und beides ist hier am FH OÖ Campus Wels in hohem Maße zu finden. Neue Ansätze, neue Lösungswege sind nicht nur spannend, sondern essenziell, damit Oberösterreich – und auch Österreich – auch in Zukunft zu den wirtschaftlichen Spitzenregionen im internationalen Vergleich zählen kann. Oberösterreich ist schließlich das Land der Wirtschaft, der Arbeit und, wie hier eindrucksvoll bewiesen wird, der Innovation“, gratuliert Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer.
Industrie und FH-Förderverein Wels bemüht sich um Nachwuchs
„Als Sparkasse OÖ sehen wir es als unsere Verantwortung, die Entwicklung der Region zu unterstützen und voranzutreiben. Wir brauchen Innovation, um als Wirtschaftsstandort erfolgreich und als Lebensmittelpunkt attraktiv zu sein. Der INNOVATIONaward FH Wels zeigt jedes Jahr eindrücklich, wie stark sich junge Menschen für dieses Ziel engagieren. Ihre innovativen Projekte sind uns dafür Wegweiser und Triebfeder“, so Mag. Manuel Molnar, Vorstandsdirektor der Sparkasse OÖ.
„In Oberösterreich herrscht ein akuter Fachkräftemangel in allen technischen Bereichen. Durch den INNOVATIONaward FH Wels zeigen wir einer breiten Öffentlichkeit, wie spannend technische Themen sein können. Nur so können wir junge Menschen für Themen wie Klimawandel, künstliche Intelligenz, grüne Energie oder Lebensmittel der Zukunft begeistern. Damit legen wir den Grundstein für den so dringend benötigten Nachwuchs in unserem Bundesland“, ist Dekan FH-Prof. Dr. Michael Rabl überzeugt und fügt hinzu: „Mein Dank gilt den Hauptsponsoren dieser Veranstaltung: dem FH-Förderverein Wels und der Sparkasse OÖ.“
PREISTRÄGER*INNEN INNOVATIONaward FH Wels 2024
Kategorie: „Automatisierung & Mechatronik“
- DI Daniel Wittwer BSc, 31 Jahre, St. Ulrich bei Steyr
- DI Matthias Soriat, 32 Jahre, Attersee
- Shadman Shahriar Mahmud MSc, 26 Jahre, Wien
Kategorie: „Maschinenbau & Werkstofftechnik“
- DI Grete Steiner BSc, 25 Jahre, Anif
- DI Simon Danninger BSc, 26 Jahre, St. Lorenz
- DI Marlene Zink BSc, 26 Jahre, Passau
Kategorie: „Bauen & Saubere Energie“
- DI Carmen Pöchmüller BSc, 25 Jahre, Linz ursprünglich Wels
- Siavash Shahrokhi Sabzevar MSc, 31 Jahre
- DI Andre Aspelmayr BSc, 26 Jahre, Wien ursprünglich Fischlham
Kategorie: „Innovation, Design & Wirtschaft“
- Marlies Sallegger BSc MSc, 26 Jahre, Wels
- Jindong Zhang MSc, 25 Jahre, Freyung | Bayern
- Marcel Weixler BSc MSc, 25 Jahre, Gunskirchen
Kategorie: „Umwelt & Lebensmittel“
- Katharina Antensteiner BSc MSc, 23 Jahre, St. Florian
- Katharina Wenkoff BSc MSc, 27 Jahre, Bad Ischl
- Lisa Lugmayr BSc MSc, 24 Jahre, Wels
Forschungsassistent*in des Jahres
- DI (FH) Dr. techn. Christian Kneidinger BSc MSc, 43 Jahre, Thalheim bei Wels
21. INNOVATION AWARD FH WELS:
Prämierung der besten FH-Masterarbeiten
Mit dem INNOVATIONaward FH Wels holt der FH-Förderverein Wels bereits zum 21. Mal die innovativsten Masterarbeiten der Welser Fakultät vor den Vorhang und zeigt so der Öffentlichkeit, wie spannend ein technisch-naturwissenschaftliches Studium sein kann.
Die eingereichten Masterarbeiten aus fünf Kategorien „Automatisierung & Mechatronik“, „Maschinenbau & Werkstofftechnik“, „Bauen & Saubere Energie“, Innovation, Design & Wirtschaft“ und „Umwelt & Lebensmittel“ wurden von einer hochkarätigen Jury nach wissenschaftlichen, praxisrelevanten und innovativen Aspekten beurteilt. Bewertet wurden Abschlussarbeiten der Studiengänge Angewandte Energietechnik, Anlagenbau, Automatisierungstechnik, Automotive Mechatronics & Management, Bauingenieurwesen im Hochbau, Bio- und Umwelttechnik, Electrical Engineering, Innovation and Product Management, Lebensmitteltechnologie & Ernährung, Leichtbau & Composite-Werkstoffe, Maschinenbau, Mechatronik & Wirtschaft, Robotic Systems Engineering, Sustainable Energy Systems und Werkstoffwissenschaften & Fertigungstechnik.
Die hochdotierten Zuwendungen für die 16 prämierten Masterarbeiten und den Forschungsassistenten des Jahres wurden vom FH-Förderverein Wels gesponsert. Der*die jeweilige Kategorie-Gewinner*in kann sich über einen Scheck in der Höhe von 1.500 Euro freuen, der*die Zweite und der*die Dritte erhalten je 500 Euro.
1. Platz Kategorie Automatisierung & Mechatronik
DI Daniel Wittwer BSc, 31 Jahre, St. Ulrich bei Steyr
Auftraggeber: PROFACTOR GmbH
Entzerrung & Positionierung von Bildern auf 3D Formen mit dem Inkjet-Druck
Daniel Wittwer (31) aus St. Ulrich bei Steyr, Absolvent des Masterstudiengangs Robotic Systems Engineering entwickelte einen Methode, mit der Motive beim 3D-Druck frei platzierbar und bis zu150µm exakt auf ein Objekt zu drucken sind und gewann damit die Kategorie Automatisierung & Mechatronik.
Die Nachfrage nach individualisierten Produkten führt in der Druckindustrie zu einem Bedarf an innovativen Techniken wie dem Inkjet-Druck. Dieser ist im 2D-Bereich, etwa im T-Shirt-Druck zur Kostenreduzierung und schnellen Auftragsabwicklung, weit verbreitet. Seine Anwendung für 3D-Oberflächen ist jedoch durch das Fehlen geeigneter Kalibriermethoden begrenzt.
„In meiner Masterarbeit habe ich die Grundidee der Kalibrierung von Profactor deutlich optimiert und in Funktionen erweitert. Über das Drucken und Detektieren eines Referenzmusters ist es nun möglich, Motive frei platzierbar und bis zu 150µm exakt auf das Objekt zu drucken. Durch die Entwicklung meines Stitching-Algorithmus können auch größere Motive ohne sichtbare Kante gedruckt werden“, so Wittwer.
Das flexiblere System und die gesteigerte Druckqualität befriedigt so das Kundenbedürfnis nach genauer Platzierung und vollflächiger Dekoration von Bauelementen.
1. Platz Kategorie Maschinenbau & Werkstofftechnik
DI Grete Steiner BSc, 25 Jahre, Anif
Auftraggeber: KTM Technologies GmbH
Schweißuntersuchungen zum Fügen von hybriden Thermoplast-Duroplast Faserverbundwerkstoffen
Grete Steiner (25), Absolventin des Masterstudiengangs „Leichtbau und Composite-Werkstoffe“ aus Anif belegte in der Kategorie Maschinenbau & Werkstofftechnik den 1. Platz. Im Zuge ihrer Masterarbeit beschäftigte sie sich mit einer neuartigen Verbindungsmöglichkeit für CFK-Werkstoffe mit duroplastischen Matrixsystem.
Um Bestzeiten auf den Asphalt zu bringen, müssen Materialien dort eingesetzt werden, wo man ihre jeweiligen Eigenschaften optimal ausnutzen kann. Ein innovativer Ansatz ist die Verwendung von sogenannten hybriden Werkstoffen aus Verbindungen von Duroplasten und Thermoplasten. Diese zwei Kunststoffklassen, lassen sich aufgrund ihrer unterschiedlichen chemischen und physikalischen Eigenschaften nicht gerne verbinden. Voraussetzung ist aber auch, die Recyclingfähigkeit durch Trennen der Bauteile zu realisieren.
„In meiner Masterarbeit habe ich mich mit einer neuartigen Verbindungsmöglichkeit für CFK-Werkstoffe mit duroplastischen Matrixsystem beschäftigt. Die Grundlage dazu bietet eine durch Co-Konsolidierung funktionalisierte Oberfläche des Verbundwerkstoffes mittels einer thermoplastischen Koppelschicht. Das ermöglicht den Einsatz von klassischen Kunststoffschweißverfahren zum Fügen von nicht schweißbaren CFK-Bauteilen. Auf der Grundlage meiner Recherche habe ich mich dazu entschieden, ein patentiertes Heißgasschweißverfahren näher zu untersuchen. Mit der Durchführung einer umfangreichen Studie auf Basis der Taguchi-Methode, konnte ich eine Aussage über die Qualität der Schweißverbindung treffen und das Verfahren für die Serienanwendung qualifizieren“, erklärt Steiner.
1. Platz Kategorie Bauen & Saubere Energie
DI Carmen Pöchmüller BSc, 25 Jahre, Linz
Auftraggeber: Netz Oberösterreich GmbH
Entwicklung von Spannungsregelungskennlinien für eine optimierte Potenzialausschöpfung des Stromnetzes
Die gebürtige Welserin Carmen Pöchmüller (25), Absolventin des Masterstudiengangs „Angewandte Energietechnik“, hat in ihrer Arbeit für alle Umspannwerke der Netz OÖ eine Spannungsregelungskennlinie entwickelt, die das Potenzial des Stromnetzes optimal ausnutzt.
Um die Energiewende zu schaffen, ist der Ausbau der Erneuerbaren Energien wie Photovoltaik und Windkraft unausweichlich. Die sich daraus ergebende dezentrale Einspeisung führt in gewissen Zeiten zu unzulässig hohen Spannungsanhebungen. Dieser Spannungsanhebung wurde bisher durch einen sehr zeit- und kostenintensiven Netzausbau entgegengewirkt.
„In meiner Masterarbeit habe ich ermittelt, um welchen Prozentsatz die Spannung in den einzelnen Umspannwerken abgesenkt werden darf, so dass es zu keinen Spannungsbandverletzungen kommt“, so Pöchmüller.
Dadurch können mehr Erzeugungsanlagen ans Netz angeschlossen werden, die ohne Netzausbau nicht möglich wären. Dies führt zu kürzeren Wartezeiten beim Anschluss neuer Kundenanlagen und verringert den zeit- und kostenintensiven Netzausbau.
1. Platz Kategorie Innovation, Design & Wirtschaft
Marlies Sallegger BSc MSc, 26 Jahre, Wels
Auftraggeber: Institut für Agile Transformation
Entwicklung, Validierung und Test eines ganzheitlichen Agilitäts-Assessments
Marlies Sallegger (26) aus Wels, Absolventin des Masterstudiengangs „Innovation and Product Management“, hat in ihrer Arbeit ein branchenunabhängiges Agilitäts-Assessment entwickelt, das kulturelle, individuelle und methodische Faktoren sowie Auswirkungen von agilen Transformationen evaluiert.
In einer Welt, die sich ständig verändert, ist Agilität für Unternehmen eine Notwendigkeit. Agile Produktentwicklungsmethoden, seit 20 Jahren in der Softwareindustrie etabliert, finden nun auch Einzug in Produktionsunternehmen.
„Das in meiner Masterarbeit entwickelte Agilitäts-Assessment hilft Unternehmen am Anfang ihrer agilen Reise, geeignete Prozesse zu identifizieren und prüft, ob sie auf verschiedenen Ebenen bereit für die Transformation sind. Für Unternehmen, die bereits mitten in der agilen Transformation sind, zeigt es Verbesserungspotenziale auf“, ist Sallegger vom Nutzen ihrer Arbeit überzeugt.
Das in insgesamt fünf oberösterreichischen Produktionsunternehmen angewandte Agilitäts-Assessment führte nach der Erhebung zu deutlichen Verbesserungen, unter anderem klareren Rollendefinitionen, verbesserter Kommunikation und Feedbackkultur, transparenteren und optimierten Prozessen und dem Abbau von Skepsis gegenüber agilen Methoden.
1. Platz Kategorie Umwelt & Lebensmittel
Katharina Antensteiner BSc MSc, 23 Jahre, St. Florian
Auftraggeber: FFoQSI GmbH
Herstellung neuartiger Galakto-Oligosaccharide und Beurteilung derer präbiotischer Potenziale
Die Lebensmitteltechnologie und Ernährung-Absolventin Katharina Antensteiner (23) aus St. Florian belegte in der Kategorie Umwelt & Lebensmittel den 1. Platz. Sie hat in ihrer Masterarbeit neuartige Galakto-Oligosaccharide synthetisiert und charakterisiert, welche eine so in derer Form noch nie beschriebene chemische Struktur aufwiesen.
Eine intakte Darmflora ist wichtig für die Gesundheit des Menschen. Durch Einnahme von bestimmten Präbiotika, wie zum Beispiel Galakto-Oligosacchariden, kann diese gestärkt werden. Es handelt sich dabei um langkettige Kohlenhydrate, welche von bestimmten Bakterien als Energiequelle genutzt werden können.
„In den in meiner Masterarbeit durchgeführten Fermentationsversuchen hat sich gezeigt, dass diese neuartigen Galakto-Oligosaccharide vor allem das Wachstum von gesundheitsfördernden Bakterien, wie z.B. Bifido- und Milchsäurebakterien, positiv beeinflussen“, so Antensteiner. Die neuartigen Galakto-Oligosaccharide können die Bakterien zum Teil besser in ihrem Wachstum fördern als ein bereits am Markt erhältliches Produkt. Daraus ergibt sich ein großes Potenzial hinsichtlich einer Patentierung und dem Einsatz als besonders wirksames Präbiotikum.
1. Platz Forschungsassistent*in des Jahres
DI (FH) Dr. techn. Christian Kneidinger BSc MSc, 43 Jahre, Thalheim bei Wels
Forschungsprojekt: NaKuRe
Nachhaltige Nutzung von Kunststoffen durch verbesserte Recyclingmethoden und recyclinggerechte Gestaltung
Nachhaltigkeit und Kreislauffähigkeit von Produkten im Allgemeinen und Verpackungen im Speziellen sind nicht nur erklärte Ziel der EU-Verpackungsrichtlinie, sondern zählen wohl auch weltweit zu den am stärksten wachsenden Wirtschaftsbereichen. Was in Österreich mit Pfand- und PET-Flaschen noch halbwegs funktioniert, von dem ist unser Planet insgesamt noch recht weit entfernt. Auf Dauer kann der Ressourcenbedarf nur gedeckt werden, wenn ausreichend viele Ressourcen nahhaltig verwendet, also im Kreislauf gehalten werden.
„Im Projekt NaKuRe arbeiten wir an drei wichtigen Themengebieten, um Kunststoffprodukte nachhaltiger machen. Bisher waren viele Kunststoffprodukte heterogen aufbaut, wodurch das Recycling enorm erschwert wird. Wir befassen uns einerseits damit, wie solche Produkte recycelt werden können, und andererseits damit, wie Produkte in Zukunft gestaltet werden sollten, damit sie besser recycelt werden können. Dazu erstellen wir Tools und Richtlinien für Produktentwickler und arbeiten an einer Lösung, schlecht recyclebare Mehrschichtfolien durch beschichtete Einschichtfolien zu ersetzen“, erklärt Kneidinger.
Produktentwickler werden dabei unterstützt, möglichst frühzeitig durch angepasste „Lifecycle-Assessment“-Modelle erweiterte Ökobilanzen anzuwenden, um möglichst nachhaltige Produkte zu entwickeln. Darüber hinaus sollen besser recyclebare Kunststofffolien mit guter Barrierewirkung entwickelt werden und Recyclinganlagenbauern eine Möglichkeit geboten werden, ihre Anlagen weiter zu verbessern.