Über 300 nationale und internationale Expert*innen im Bereich IT Security waren am 25. und 26. April beim Security Forum am Campus Hagenberg der FH Oberösterreich (FH OÖ) zu Gast. Zum Gelingen des Events hat neben dem top aktuellen Programm auch dessen perfekte Organisation durch einige Studierende der Fachhochschule beigetragen.
Für ihre renommierte jährliche IKT-Sicherheitskonferenz, das Security Forum, öffnete die Fakultät für Information, Kommunikation und Medien letzte Woche bereits zum 19. Mal ihre Pforten. Organisiert wurde die zweitägige Veranstaltung samt Networking-Event und Messebetrieb wieder vom Studierendenverein der FH OÖ-Studiengänge Sichere Informationssysteme, dem Hagenberg Kreis zur Förderung der digitalen Sicherheit.
„Als Studierende ein internationales Top-Event zu veranstalten, ist schon eine große Herausforderung. Wir freuen uns sehr, dass uns alles so gut gelungen ist – vor allem darüber, dass wir schon lange davor ausverkauft waren und tolles Feedback bekommen haben“, sagt Fabian Traxler (21) aus Wien, Hauptorganisator des diesjährigen Security Forums und Student im Bachelor-Studiengang „Sichere Informationssysteme“.
In seinen Händen und jenen seines 26-köpfigen Teams lag alles von der Programmplanung über die Sponsorensuche bis hin zur Abwicklung der Veranstaltung. Und wenn doch mal Hilfe nötig war, waren die Fakultät sowie der Studiengang zur Stelle. „Unsere FH unterstützte uns mit Räumlichkeiten, Kommunikation sowie Sponsoring und die Studiengangsleitung stand bei Fragen jederzeit zur Verfügung“, bedankt sich Traxler.
So konnte die Veranstaltung heuer wieder erfolgreich ablaufen – und auch mit internationalen Top-Vortragenden zu aktuellen Trends der IKT-Sicherheit begeistern. Eine bahnbrechende Entdeckung, über die weltweit in Medien wie der New York Times, der BBC und dem Spiegel berichtet wurde, stand zum Beispiel im Mittelpunkt der Keynote am ersten Veranstaltungstag.
George Lasry berichtete, wie er zusammen mit Kollegen über 50 Briefe von Mary Stuart, Queen of Scotts, in der französischen Nationalbibliothek entdeckte und entschlüsseln konnte. Dabei zeigte er auch auf, wie moderne Computertechnik und Algorithmen helfen, historische Geheimnisse zu lüften. „Ohne Menschen wie uns, denen es Spaß macht Dinge zu entschlüsseln, wird man solche Briefe gar nicht entdecken. Nach meinem Vortrag wird es hoffentlich mehr wie uns geben“, meinte der israelische Informatiker und Kryptoanalytiker.
In der Keynote am zweiten Veranstaltungstag drehte sich alles um Informationssicherheit. Marcus Nohlberg, einer der führenden Forscher auf diesem Gebiet, zeigt auf, warum das Thema so wichtig ist und wie es im privaten wie im beruflichen Umfeld optimal umgesetzt werden kann. Diskutiert wurde auch die Technik des „Deep Fake“, die Cyberkriminelle für sich entdeckt haben und nutzen, um Gesichter und Stimmen nahezu unerkennbar zu replizieren. Zudem widmete man sich den Herausforderungen im Bereich der Qualitätssicherung und Cybersicherheit bei Fahrzeugen von PKWs über Busse bis hin zu Baggern und Mähdreschern, die inzwischen längst zu „Tablets auf Rädern“ geworden sind.
Weitere aktuelle technische, rechtliche und organisatorische Themen, die im Fokus von Vorträgen standen, waren Cookie-Hijacking (also das Übernehmen eines Benutzerkontos durch Diebstahl von Session-Cookies), Incident Response bei Sicherheitsvorfällen, Sicherheit im Bereich Machine Learning bzw. Künstliche Intelligenz und die ab Oktober 2024 in der EU geltende Cybersicherheits-Richtlinie NIS 2.
Aufs nächste Security Forum 2024 darf man also schon gespannt sein und ein neues Studierendenteam steht für dessen Organisation bald in den Startlöchern.