Gustav Pomberger als Brückenbauer zwischen FH und JKU für Lebenswerk ausgezeichnet
Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner: „RFT OÖ Award für Lebenswerk an Professor Gustav Pomberger - RFT OÖ Award ‚Junge Wissenschafter/in‘ an Irmela Kofler“
Zwei Persönlichkeiten, die für die Forschung und Technologie in Oberösterreich prägend waren und sind, wurden mit dem Award des „Rat für Forschung und Technologie für Oberösterreich“ (RFT OÖ) ausgezeichnet: „Professor Gustav Pomberger war als ‚Brückenbauer‘ zwischen Fachhochschule OÖ und Johannes Kepler Universität Linz federführend. DIin Dr. in Irmela Kofler ist eine junge Wissenschafterin, die mit ihrer Forschungsarbeit den Umweltschutz bei der Stahlverarbeitung revolutioniert“, erklärt Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner.Prof. Pomberger erhielt den RFT OÖ Award für ein Lebenswerk, DIin Dr..in Kofler den RFT OÖ Award „Junge Wissenschafter/in“.
„Der Rat für Forschung und Technologie für Oberösterreich berät als Expertengremium die Oö. Landesregierung Oberösterreich in den Themengebieten Forschung, Innovation und Technologie. Alle zwei Jahre wird der RFT OÖ Award vergeben, um Menschen ins Rampenlicht zu rücken, die mit außergewöhnlichen Leistungen einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Forschungs- und Technologiestandortes Oberösterreich leisten“, erläutert Landesrat Achleitner.
„Für Innovationen und Fortschritt ist es notwendig, kreativ und kritisch zu denken. Der Preisträger und die Preisträgerin in diesem Jahr zeigen, dass unser gesamtes Leben und Berufsleben von ständiger Lernbereitschaft, Mut und visionärer Tatkraft begleitet sein sollte“, betont DI Stephan Kubinger, Vorsitzender des RFT OÖ.
Der „Sir“ der Informatik
Prof. Gustav Pomberger wurde mit dem RFT OÖ Award für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Mit seinen Aktivitäten hat er den Technologie- und Forschungsstandort Oberösterreich maßgeblich geprägt. Der Wissenschafter verfügt über ein internationales Netzwerk. Unbestritten ist auch seine fachliche Expertise in der Informatik, die ein wichtiger Bereich für Oberösterreich und dessen Wirtschaft ist. „Professor Gustav Pomberger hat eine ganze Generation von Informatikerinnen und Informatikern geprägt und ist ein herausragender Brückenbauer zwischen FH und JKU, besonders im Informatikbereich. Wenn er was macht, macht er das aus seinem ganzen Herzen“, erklärt Juryvorsitzende FH-Prof.in DIin Dr.in Margarethe Überwimmer.
Nachhaltige Stahlverarbeitung
Seit 2018 verleiht der RFT OÖ zusätzlich einen eigenen Award für junge Wissenschafter/innen, der in diesem Jahr an DIin Dr.in Irmela Kofler vergeben wurde. Sie spielt im voestalpine-Konzern eine wesentliche wissenschaftliche und forschungsorientierte Rolle. Ihr Ziel: Stahlverarbeitung, die möglichst umweltschonend ist und sparsam mit Ressourcen umgeht. „Das Thema wird uns in den nächsten Jahren sehr viel beschäftigen. Es geht um Technologien, die helfen, gravierende Zukunftsprobleme zu lösen“, so Stephan Kubinger, Vorsitzender des RFT OÖ.
Details zu den Preisträger/innen 2022:
RFT OÖ Award 2022 „Lebenswerk“:
Prof. Gustav Pomberger, Emeritierter Professor für Praktische Informatik an der Johannes Kepler Universität
Gustav Pomberger ist emeritierter Professor für Praktische Informatik an der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz und ehemaliger Leiter des Institut für Wirtschaftsinformatik - Software Engineering. Nach seiner Ausbildung zum Elektrotechnik-Ingenieur war er von 1968 bis 1976 als Konstrukteur für Elektromaschinen tätig, studierte neben seiner beruflichen Tätigkeit Informatik und graduierte 1975 an der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Johannes Kepler Universität zum Diplomingenieur. Nach achtjähriger Industrietätigkeit zog es ihn an die Universität zurück.
Er habilitierte sich 1985 im Bereich Praktische Informatik an der JKU Linz. 1987 wurde er zum Ordinarius für Software Engineering an die Johannes Kepler Universität Linz berufen. Weitere Berufungen: 1987 an die ETH Zürich (Lehrstuhl für Algorithmen neuer Rechnerarchitekturen), 1990 an die Universität Regensburg (Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik), 1991 an die Technische Universität Wien (Lehrstuhl für Softwaretechnik).
Zusammen mit Professor Lutz Heinrich baute er das Institut und die Studienrichtung Wirtschaftsinformatik an der JKU auf. Von 1992 bis 1999 leitete er das Christian Doppler Forschungslaboratorium für Methoden und Werkzeuge des Software Engineering und seit 1988 das Institut für Wirtschaftsinformatik - Software Engineering an der JKU. 1999 wurde Pomberger zum Senior Fellow der Christian Doppler Forschungsgesellschaft ernannt.
Neben seiner Tätigkeit an der JKU Linz war er auch Lehrender an der FH Hagenberg im Bereich Algorithmen und Datenstrukturen. Pomberger emeritierte Anfang Oktober 2017, bis 2023 ist er Vorsitzender des Universitätsrates der Linzer Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung.
Nach Abschluss ihres Studiums in technischer Chemie an der Technischen Universität Graz mit dem Schwerpunkt Verfahrenstechnik hat Irmela Kofler ihre Dissertation dem Thema synthetische Biotreibstoffe gewidmet. Erfahrungen in den Bereichen Metallurgie und Energierückgewinnung sammelte sie als Prozesstechnologin bei Primetals Technologies Austria GmbH im Rahmen der Entwicklung eines energieeffizienten, ressourcenschonenden und emissionsverringernden Verfahrens zur Abgasreinigung im Stahlwerk.
Seit 2015 leitet Irmela Kofler im COMET-Kompetenzzentrum K1-MET, dessen industrieller Haupteigentümer neben Primetals Technologies Austria GmbH, der Johannes Kepler Universität Linz und der Montanuniversität Leoben die voestalpine Stahl GmbH ist, den Forschungsbereich „Low Carbon Energy Systems“. Sie arbeitet dabei mit ihrem Team an Lösungen zur CO2-Vermeidung und -Umwandlung in Wertstoffe, um die Herausforderungen der ressourcenintensiven Industrie im Bereich Klimaneutralität zu adressieren. Ein wichtiges Thema ist hierbei u.a. die wasserstoffbasierte Stahlerzeugung.
Hall of Fame
Bisherige Preisträger des „RFT OÖ Awards“ sind unter anderem DI Dr. Gerhard Eschelbeck, Ing. Klaus Fronius, em.o.Univ.-Prof. DI Dr. Gerfried Zeichen und Prim.a Dr.in Adelheid Kastner.