FH OÖ Innovation Week: Arbeiten in der Welt von morgen – Zwischen liebgewonnenen Routinen und digitaler Transformation
Mit der zentralen Frage: „Wie werden wir in Zukunft arbeiten?“ ist die Innovation Week der FH OÖ heuer schon in die 6. Runde gestartet. Für das etablierte Format wurden wieder 26 Studierende aus drei Fakultäten und zehn Masterstudiengängen nominiert, die in multidisziplinären Teams und im inspirierenden Umfeld der Tabakfabrik Linz an innovativen Lösungen arbeiten konnten.
Mit Design Thinking, einem nutzerorientierten Innovationansatz, wurden die Bedürfnisse und Wünsche von Mitarbeiter*innen und Führungskräften an das Arbeiten von morgen intensiv exploriert, Ideen generiert und konkrete Prototypen und Lösungen entwickelt.
Inspiriert wurden die Studierenden von Expert*innen aus Wirtschaft und Medien. Gerald Mandlbauer, Chefredakteur der OÖN, Johannes Michael Blätterbinder, Leiter der HR-Strategie und Steuerung in der Energie AG Oberösterreich, Wolfgang Spitzenberger, Personalleiter der Raiffeisenlandesbank OÖ und Alexander Pieslinger, Personalleiter der Voestalpine Stahl sind nur einige der Gesprächspartner, die mit den Studierenden zu den Anforderungen an die Arbeitsbedingungen von morgen diskutiert haben. Ergänzt um die Perspektive von Mitarbeiter*innen, die die Herausforderungen im Arbeiten zwischen Homeoffice, digitalen Meetings und Großraumbüros schildern, wurden Ideen für das optimale Arbeitserlebnis der Zukunft erarbeitet.
Die Studierenden haben die intensive Zusammenarbeit in der Woche, trotz Einhaltung aller Corona-Regelungen, sehr genossen – Ideen wurden gemeinsam im Team generiert, es wurde intensiv diskutiert, gemeinsam Prototypen und Lösungen entwickelt und sichtbar gemacht. Mit viel Leidenschaft wurden unter anderem folgende Fragen diskutiert und bearbeitet:
Welche Führungskräfte braucht es und wie sieht Führung von morgen aus?
Was bleibt vom Corona-Homeoffice-Alltag und wie sieht die Zusammenarbeit danach aus?
Wie kann informelle Kommunikation online sichergestellt werden?
Was wünschen sich junge Mitarbeiter*innen und welche Kompetenzen bringen sie mit?
Wie werden sich Unternehmen, Führungskräfte aber auch die Anforderungen an Mitarbeiter*innen verändern?
Die Lösungen, die die Studierendenteams entwickelt haben, sind vielschichtig und geben eine Idee darüber, wie sich Unternehmen auf den Wandel vorbereiten können. Ein Marktplatz für die bereichsübergreifende Zusammenarbeit, ein Avatar zur persönlichen Unterstützung der Balance zwischen Arbeit und Privatleben, ein intelligenter Life-Assistant für die virtuelle Beziehungspflege mit Kollegen, ein Tool zur individuellen Kompetenzentwicklung für verschiedene Berufswünsche und eine digitale Lösung zur Etablierung einer wertschätzenden Feedbackkultur, sind die innovativen Ergebnisse dieser spannenden und intensiven Woche.
Statements von Studierenden:
„Die kreative Umgebung in der Tabakfabrik hat uns ganz anders arbeiten lassen und sehr motiviert. Wir haben erlebt, dass innovative Lösungen Offenheit und den Wechsel von Perspektiven brauchen. Dazu tragen die verschiedenen Räume und die Möglichkeit, Orte flexibel zu wechseln, sehr stark bei. Wenn wir im Prozess festgesteckt sind, dann haben wir einfach einen Spaziergang im Innenhof gemacht. Beim Prototyping hat uns das haptische Bauen von Ideen noch zu vielen neuen Lösungen inspiriert.“ (Christoph Fischer, Master Supply Chain Management, Campus Steyr)
„Es ist sehr spannend und gleichzeitig herausfordernd in interdisziplinären Teams zu arbeiten. Die sehr unterschiedlichen Charaktere bei uns im Team haben viel Input und Ideen gebracht. Jeder hat sich auf seine Weise eingebracht, manchmal sehr leidenschaftlich und manchmal analytisch. Das hat uns im Laufe der Woche auch immer wieder herausgefordert und wir haben viele Diskussionen geführt, damit jeder am Ende auch seinen Beitrag leisten kann und mit dem Ergebnis zufrieden ist.“ (Lisa-Maria Feigl, Master Innovation and Product Management, Campus Wels)
„Die Zusammenarbeit mit Kolleg*innen aus anderen Studienrichtungen war sehr bereichernd für den Design Thinking Prozess. Die Experteninterviews die wir in der Empathize-Phase geführt haben, waren richtig spannend und facettenreich. Das Programm war ehrlicherweise recht straff, aber super organisiert mit kurzen theoretischen Inputs und starkem praktischen Bezug. Besonders gefallen hat mir, dass wir so frei arbeiten konnten. Ich kann mir gut vorstellen, dass so ein Prozess auch im Unternehmenskontext gut umzusetzen ist, um neue Lösungen zu entwickeln.“ (Karoline Prinz, Master Kommunikation, Wissen, Medien, Campus Hagenberg)
Statements von Unternehmenspartnern:
„Die Zusammenarbeit von morgen wird bereichsübergreifend, vertrauensvoll und eigenverantwortlich sein. Wir werden zukünftig stark in multidisziplinären und flexiblen Teams arbeiten, in denen jeder seine Expertise und seine Talente einbringt und dahingehend wertgeschätzt wird. Dafür braucht es vor allem neue Spielregeln, die vom Team gemeinsam mit der Führungskraft erarbeitet und gelebt werden. Die Rolle der Führungskraft verändert sich dabei zu der des Menschenentwicklers, Mentors und Coaches.“ (Johannes Michael Blätterbinder, Leiter HR Strategie und Steuerung der Energie AG Oberösterreich)
„Die Arbeitswelten haben sich nicht erst durch Corona verändert, sondern unterliegen gerade in den letzten Jahren einem immer schneller werdenden Veränderungsprozess. Die Zukunft des Arbeitens hat also bereits begonnen. Hier gilt es im Besonderen, Führungswerkzeuge weiterzuentwickeln, die der Welt vom morgen bereits jetzt entsprechen. Eines scheint dabei klar zu sein: Es muss eine neue Arbeitskultur geben, die noch stärker auf gegenseitiges Vertrauen, Eigenverantwortung und Lösungskompetenz setzt, um die Herausforderungen von morgen zu meistern." (Wolfgang Spitzenberger, Personalleitung Raiffeisenlandesbank OÖ)
Statements von Lehrenden/Coaches:
„Die Arbeitswelt verändert sich gerade rasant. Krisen, wie die Corona-Krise, sind bekanntlich ein Treiber für Wandel, das können wir gerade gut beobachten. Unsere Teams haben sich diese Woche intensiv in das Thema eingearbeitet und wirklich spannende Ideen für die Zusammenarbeit der Zukunft entwickelt. Sie haben selber Interviews mit Experten und Nutzern geführt, Insights und Ideen generiert und daraus Prototypen gebaut. Für mich persönlich ist es immer wieder spannend zu sehen, welch innovative Lösungen durch Design Thinking in einer Woche möglich sind!“ (Daniela Freudenthaler-Mayrhofer, Professorin für Innovation, FH OÖ)