Die Lichterstraße der Zukunft: So kommunizieren Fahrzeug-Konvois sicher
HAGENBERG (Mai 2024) – Am Bachelor-Studiengang Automotive Computing der FH Oberösterreich in Hagenberg werden wegweisende Technologien entwickelt, die die Zukunft der Mobilität gestalten. Eine neue Entwicklung ermöglicht Fahrzeugen in automatisierten Konvois, über modulierte Bremslichter sicher zu kommunizieren, und ebnet damit den Weg für eine effiziente und sichere Straßennutzung.
„Platooning“, das koordinierte
Fahren mehrerer Fahrzeuge im Konvoi, könnte schon bald zum Alltag auf unseren
Straßen gehören. Diese fortschrittliche Form des Transports spart nicht nur
Platz und Energie, sondern sorgt auch für eine entspanntere Fahrerfahrung bei
Langstrecken.
„Für Fahrer*innen, die
Ruhezeiten einhalten müssen, kommt Platooning gelegen, weil sie sich, so sie
nicht im ersten Fahrzeug sitzen, zurücklehnen und das Fahren der Technik
überlassen dürfen. Allerdings müssen dabei dann die Fahrzeuge miteinander
kommunizieren können, und das auf sichere Weise“, sagt Automotive Computing
Studiengangsleiter Gerald Ostermayer.
Genau damit hat sich ein
Forschungsprojekt an seinem Studiengang beschäftigt und einen innovativen
Lösungsansatz gewählt: die Kommunikation über die Bremslichter, wodurch man den
Kommunikationspartner – das davor fahrende Auto - auch voll im Blick hat. Unter
der Leitung von Assistenzprofessor Michael Plattner, der sich auch in seiner
Dissertation mit dem Thema beschäftigt, wurde dazu eine sichere
Kommunikationsinfrastruktur für vernetzte Fahrzeuge entwickelt.
„Es muss gewährleistet sein,
dass keine Kommandos von außen in das System dringen können – die Kommunikation
zwischen hintereinanderfahrenden Fahrzeugen geschützt und abhörsicher ist – um
Unfälle zu verhindern“, erklärt Plattner. Das wird durch die Integration von
WLAN und einem speziellen „out-of-band-Kanal“ sichergestellt.
Diese
Kombination sorgt dafür, dass Infos wie „Gas geben“ oder „bremsen“ weder
gelesen noch verändert werden können. Sicher wird der Info-Austausch, weil er
über modulierte Bremslichter erfolgt, die so schnell flackern, dass das
menschliche Auge sie nicht erfassen kann – eine Kamera aber sehr wohl.
Auch Studierende des Automotive
Computing Studiums bekommen Einblick in diese innovative Entwicklung, in den
Lehrveranstaltung von Michael Plattner ebenso wie durch Mitarbeit im Projekt
und in Folgeprojekten. „Wir setzen die Theorie auch gleich in die Praxis um“,
betont Studiengangsleiter Ostermayer und fügt hinzu, „Mit unserem Fokus auf
Innovation und Praxisnähe bietet wir jungen Menschen die Möglichkeit, ihre
Leidenschaft für Autos und andere Fahrzeuge in eine vielversprechende Karriere
zu verwandeln und die Mobilität der Zukunft zu formen.“
Denn diese Zukunft der
Mobilität wird zunehmend von elektrischen Antrieben und automatisierten
Systemen geprägt sein. Und, so Ostermayer, der Studiengang Automotive Computing
bereite seine Absolvent*innen darauf vor, diese Transformation aktiv mitzugestalten
– von intelligenten Ladevorgängen über die Reduktion von Emissionen bis hin zu
Robotertaxis. Denn das Bachelorstudium bietet neben einer umfassenden
Software-Ausbildung – für die man übrigens keine Vorkenntnisse mitbringen muss
– auch Spezialwissen für die Automotive Branche und mit Projekten und dem
Berufspraktikum zahlreiche spannende Möglichkeiten, dieses Wissen praktisch
anzuwenden.