Erste Master-Absolvent*innen an der Schnittstelle von Medizin und Technik am Arbeitsmarkt
Wie genau der Masterstudiengang „Applied Technologies for Medical Diagnostics“ (ATMD) auf die Verbindung der Themen Medizin und Technik abzielt, zeigt sich an dessen Zielgruppen: Studierende müssen ein Bachelor-Diplom in Biomedizinischer Analytik, Radiologietechnologie oder aber in Medizintechnik vorweisen. Außerdem haben sich für dieses Studium die technikorientierte FH Oberösterreich und die FH Gesundheitsberufe Oberösterreich zusammengetan. Nun stehen die ersten Absolvent*innen dieses Studiengangs für Karrieren in Wirtschaft und Gesundheitswesen bereit.
„Wir sind stolz auf unsere ersten Absolvent*innen dieses neuen Master-Studiums im Bereich Angewandter Technologien für die medizinische Diagnostik“, freut sich FH-Prof. Dr. Martin Zauner, seitens der FH Oberösterreich für den Studiengang ATMD verantwortlich. „ATMD-Absolvent*innen verbinden medizinisches und technisches Know-how an einer sensiblen Schnittstelle. Sie legen Medizinprodukte zielgruppenspezifisch aus, bringen sie gesetzeskonform in Verkehr und integrieren sie in einschlägige Arbeitsumgebungen, etwa in Krankenhäusern“, erklärt Zauner.
Für Co-Studiengangsleiterin Alice Reiter MBA von der FH Gesundheitsberufe OÖ liegt die Bedeutung des Master Studiengangs ATMD darin, dass in der modernen medizinisch-technischen Praxis das Entwicklungsingenieurwesen und die technologieorientierten Gesundheitsberufe nicht mehr entkoppelt voneinander betrachtet werden können. „Alleine schon aus Gründen der Qualitätssicherung sind fundiert ausgebildete Expert*innen an dieser Schnittstelle wichtig“, so Reiter.
Studienschwerpunkt Technik und Normen: Wie werden Medizinprodukte auf den Markt gebracht?
Bernadette Brandecker, ATMD-Absolventin der ersten Stunde, hat in ihrer Masterarbeit ein Konzept für eine klinische Prüfung des Medizinproduktes CORTEXPLORER MED erarbeitet. Es handelt sich dabei um ein hochpräzises Navigationssystem für die Chirurgie, übrigens mitentwickelt von einem Medizintechnik-Absolventen der FH Oberösterreich.
„Der klinische Prüfplan stellt das Hauptdokument einer klinischen Prüfung dar, letzterer wird in diesem Dokument detailliert beschrieben und begründet“, erklärt Brandecker. Im Rahmen ihrer Projektarbeit wurden Vorarbeiten für die klinische Bewertung und Planung der klinischen Prüfung durchgeführt. Dazu zählten eine systematisch durchgeführte Literaturrecherche, Fragen des Risikomanagements sowie Vorarbeiten zum Thema Gebrauchstauglichkeit des Medizinproduktes. Diese Vorarbeiten beschrieb die frischgebackene Absolventin in ihrer Masterarbeit, in welcher sie schließlich auch den klinischen Prüfplan selbst darstellte.
Breites Tätigkeitsspektrum für Absolvent*innen
Das Masterstudium ATMD vermittelt fundiertes Technikwissen für die Medizinische Diagnostik, welches für Projektierung und Produktmanagement – im rechtlich regulierten Umfeld – benötigt wird. Technische Schwerpunkte sind neue Detektionsverfahren und jene innovativen Produkte, die künftig von den Innovationsdimensionen Digitalisierung, neue Materialien und Biosignalauswertung geprägt sind. Absolvent*innen wenden ihr Know-how im Qualitäts- und Risikomanagement, für Klinische Bewertungen und Leistungsbewertungen oder in der Medizinprodukte-Entwicklung an. Ihre Expertise ist auch dann gefragt, wenn neue Produkte „In-Verkehr“ gebracht werden, bei der Marktüberwachung oder bei Inhouse-Anwendungen diagnostischer Medizinprodukte.