Das Center of Excellence Logistik der FH OÖ ist ein international führendes Forschungszentrum für die Logistik der Zukunft, eine Schnittstelle für Kooperation in der Forschung für Unternehmen, Partner und Institutionen regional, national und international. Das Logistikum, als größte nationale Forschungs- und Bildungseinheit in der Disziplin Logistik, hat den Lead über das Center of Excellence und bildet derzeit gemeinsam mit ihren (inter-)nationalen Partnern und Forschungsgruppen der FHOÖ, dem Verein Netzwerk Logistik und dem Logistikum Schweiz das Center of Excellence Netzwerk.
Zero Training Environments in Logistik und Smarter Produktion
Die steigende Komplexität durch immer wachsende Produktportfolios und stark verteilte und dezentrale Produktionswertketten stellt viele Industriebetriebe vor Herausforderungen. Durch den Einzug von Industrie 4.0 und der damit verbundenen Digitalisierung der Produktionslandschaft wird versucht die Komplexität zu beherrschen. Trotz des Trends zur Automatisierung von Prozessen in der Fertigung und Kommissionierung gibt es immer noch einen hohen Anteil an manuellen Arbeiten. Der Mensch wird auch in naher Zukunft der wichtigste Leistungsträger bleiben, da er nach wie vor die flexibelste Komponente ist.
Auch die Fluktuation von Mitarbeiter*innen und das notwendige Anlernen von neuen Mitarbeiter*innen stellt Unternehmen vor schwierige Herausforderungen, da wertvolle Zeit in die Qualifikation von neuen Mitarbeiter*innen investiert werden muss.
Eine mögliche Herangehensweise ist der Einsatz von digitalen Assistenzsystemen zum Erlernen und Durchführen von notwendigen Arbeitsschritten. Der Einsatz von Assistenzsystemen bietet Vorteile wie z.B. für das Anlernen und Training standardisierter Abläufe oder Möglichkeiten zur Dokumentation durchgeführter Tätigkeiten. Auch werden damit nur minimale Ressourcen in Form anderer Mitarbeiter*innen gebunden, die weitgehend ihren eigenen Tätigkeiten nachgehen können.
Ausgehend von einem ersten Prototyp, der bereits am FH OÖ Campus Hagenberg existiert und bei einem Forschungspartner in der Produktion installiert ist, werden folgende Ziele verfolgt:
Benutzerzentriertes Design von digitalen Assistenzsystemen zum Erlernen und Durchführen von Arbeitsschritten und zur Reduktion der Einschulungszeit für neue Mitarbeiter*innen
Interdisziplinäres Vorgehen, in dem auch Faktoren wie z.B. Usability, User Experience, neue Interaktionsformen, kognitive Belastung und Ergonomie eine Rolle spielen
Berücksichtigung von relevanten Konzepten wie Mensch-Maschine-Interaktion,Personalisierung, Adaption und Didaktik/Training
Steigerung der Prozessqualität und der Prozessstabilität durch automatisierte Fehler- und Engpassidentifikation der Arbeitsschritte
Reduktion der Durchlaufzeit durch Aufzeigen und Beseitigen von Fehlerquellen und Effizienzsteigerung durch optimale Auslegung der Arbeitsschritte
Aufgrund des Green Deals der EU im Jahr 2020 und der Neuausrichtung der Forschungsförderung bei der FFG in Richtung desGreen Deals ist auch die gesamte Wirtschaft nun gefordert, ihre Prozesse im Sinne der Nachhaltigkeit auszurichten. Diese gibt es nur im Dreiklang von Ökonomie, Ökologie und Mensch – eine konsequente Umsetzung kann es nur im Zusammenwirken von Technologie und Business geben. Leitspruch dazu: Ersetze Bewegung durch Intelligenz. Jede Bewegung, die nicht stattfindet, ist gut. Und dort wo eine notwendig ist, werden die besten Logistik- und Mobilitätssysteme ermittelt. Mit der Nutzung bestehender und der Forcierung neuer Technologien können diese für die Wirtschaft anwendbar gemacht werden. Dieses digitale Assistenzsystem gibt Sicherheit für die Menschen und Versorgungssicherheit (Verfügbarkeit Mensch) für die Firmen.