ChatGPT und Midjourney zeigen es vor – auch mit Künstlicher Intelligenz lassen sich heute innovative Kunst und kreative Texte gestalten. Wie man speziell KI optimal für digitale Medien einsetzt, steht ab Herbst verstärkt im Fokus des Bachelors „Medientechnik und -design“ an der Fachhochschule in Hagenberg. Damit ist dieses Studium, das professionelle Technik mit smarten Inhalten und kreativem Design verbindet, der Grundstein für eine Karriere in einem der aktuell gefragtesten und spannendsten Bereiche der Medienbranche.
ChatGPT, Midjourney, DALL E2, QuickVid oder Copy.ai sind dank des einfachen und freien Zugangs und wegen Aufsehen erregender Aktionen wie aktuell der Prämierung eines KI-generierten Bildes bei den Sony World Photography Awards in aller Munde. Mehr noch: Diese Werkzeuge der Künstlichen Intelligenz verändern die Kreativbranche aktuell grundlegend – eine Möglichkeit und Herausforderung, der man sich am Campus Hagenberg der FH Oberösterreich (FH OÖ) bewusst ist.
„Die Arbeitsweisen und Tools der KI sind dabei den gesamten Mediensektor zu revolutionieren. Wir wollen unseren Studierenden zeigen, wie sie diese neuen Tools für ihre Arbeit professionell einsetzen können, welche Möglichkeiten sie ihnen eröffnen – und natürlich aus wie viel Spaß das Ausprobieren macht“, sagt Dr. Andreas Stöckl, Studiengangsleiter von „Medientechnik & -design“ (kurz MTD).
Doch nicht nur der kreative Umgang mit diesen Tools wird ab Herbst verstärkt im Fokus dieses Bachelorstudiums stehen – auch der kritische Blick soll geschult werden. „Uns ist klar, dass, während die einen solche AI-Tools als revolutionäre Technologie feiern und sich damit einen Produktivitäts- und Kreativitätsschub – etwa beim Erstellen oder der Übersetzung von Texten oder beim Schreiben und Debuggen von Code – erwarten, die aktuellen Entwicklungen von anderen kritisch beobachtet werden“, erklärt Stöckl.
Fest steht allerdings, dass sich das Thema rasant entwickelt und der Umgang mit eben diesen Programmen und Modellen in Zukunft in vielen Branchen an Relevanz gewinnen wird. Damit die zukünftigen Absolvent*innen von MTD für die damit verbundenen Möglichkeiten und Herausforderungen bestens gerüstet sind, wird im Rahmen der Ausbildung nicht nur theoretisches sondern vor allem auch praktisches Know-how vermittelt.
„Der Fokus liegt ganz klar auf dem praktischen kreativen Einsatz aktueller Werkzeuge und Techniken der KI im Bereich der digitalen Medien – von Games über Computergrafik und Layout hin zu Film und Animation“, betont Stöckl. Das bedeutet, dass aktuelle KI-Technologien und -Tools in den Unterricht integriert und so die Fähigkeiten vermittelt werden, um in eine erfolgreiche Karriere als kreativer KI-Profi zu starten.
Konkret wird das durch folgende Module im Studienplan realisiert:
Das Modul „Design Tools“ setzt KI gestützte Layout und Bildgeneratoren dazu ein, um die Kreativität zu steigern. Im Fach „Design Basics“ werden parallel die Gestaltungsgrundlagen vermittelt.
In „Introduction to Programming“ wird der Einstieg in die Programmierung auf völlig neue Weise vermittelt, indem Tools wie „Github Co-Pilot“ und „ChatGPT“ nicht nur dazu verwendet werden, teilautomatisiert den Programmiercode zu erstellen. Durch die interaktiven Möglichkeiten der Tools und Möglichkeiten, die Studierenden mit Korrekturvorschlägen zu versorgen, wird auch ein besseres Verständnis erzeugt.
Das Fach „Graphics and Object Oriented Programming“ entwickelt weiterführende Programmiertechniken an Beispielen aus der Computergrafik.
In „Applied Programming and Interfaces“ werden fortgeschrittene Programmierfertigkeiten unter Einsatz der Game Engine „Unreal Engine“ vermittelt.
In den Fächern „Introduction to Games“ und „Introduction to Audiovisual Media“ werden KI Tools wie „Midjourney“ und „Wonderstudio“ zur Erstellung von Spielwelten und Film- und Animationsclips eingesetzt.
Studienprojekte und Wahlfächer wie „Mixed Reality“, „Intelligent Systems“ und „Generative Arts“ bieten die Möglichkeit, diese Fertigkeiten individuell zu vertiefen.
„Bei all den KI-Möglichkeiten darf in der Ausbildung aber der menschliche Aspekt nicht vernachlässigt werden“, meint Studiengangsleiter Stöckl noch abschließend. Weil die Schnittstelle der Systeme zum Menschen eine immer größere Bedeutung bekommt, wird im Modul „User Experience“ vermittelt, wie diese Schnittstellen zu entwerfen sind, und wie die Interaktionen der Menschen mit ihnen evaluiert werden können.
Spannende Aussichten für künftige MTD-Studierenden also! Interessierte können sich aktuell noch für einen Schnuppertag am Studiengang anmelden und für das Studium noch bis 31.5. bewerben. Alle Infos dazu gibt es unter www.fh-ooe.at/mtd