Digitalisierung und Technik im Alter nutzen: Nachlese zur 1. INTA-Fachtagung
Thema der Fachtagung: „Technik im Alter: Möglichkeiten und Grenzen von KI und Big Data“
INTA, das „Interdisziplinäre Netzwerk für Technologie im Alter“, wurde 2023 von Univ.-Prof. Dr. Martina Schmidhuber, Universität Graz, und Univ.-Prof. Dr. phil. habil. Giovanni Rubeis, Karl Landsteiner-Universität Krems, ins Leben gerufen. Rund vierzig Forscher*innen aus fast allen Universitäten und Fachhochschulen Österreichs sind derzeit in diesem Netzwerk vertreten und verfolgen das gemeinsame Ziel, Technologie im Alter aus unterschiedlichen fachlichen Perspektiven zu beforschen.
Die FH Oberösterreich war von Anfang an durch FH-Prof. Dr. Renate Kränzl-Nagl, FH-Prof., FH-Prof. Dr. Irmtraud Ehrenmüller aus Linz und FH-Prof. DI Dr. Werner Kurschl aus Hagenberg vertreten. Am 3. Juni 2024 fand die erste INTA-Fachtagung am Campus Linz der FH Oberösterreich zum Thema „Technik im Alter: Möglichkeiten und Grenzen von KI und Big Data“ statt, an der rund 28 Netzwerk-Partner*innen aus ganz Österreich teilnahmen.
„Als innovatives Bundesland wollen wir in Oberösterreich die Digitalisierung nutzen, um beispielsweise Mitarbeiter*innen in der Altenpflege zu entlasten. Ich begrüße daher die Initiative zu INTA, um die Nutzung von Technologie und Digitalisierung im Alter zu diskutieren und weiterzuentwickeln. Mit dem Pflegetechnologiefonds haben im Sozialressort ebenfalls Weichen gestellt, um digitale Anwendungen im Alter zu nutzen“ – Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer
Nach der Eröffnung durch den oberösterreichischen Soziallandesrat Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer führte die Keynote von FH-Prof. Univ.Doz. DI Dr. Ulrich Bodenhofer vom FH-Campus Hagenberg zum Tagungsthema „KI und Big Data“. Kurzbeiträge aus der Forschungspraxis spannten bereits am Vormittag einen weiten Bogen zu dem vielschichtigen Thema „Technologie im Alter“:
Cornelia Schneider, FH Wiener Neustadt: „Nutzungs- und Sensordatenmonitoring als unterstützendes Instrument bei der Entwicklung und Evaluierung digitaler Technologien“
Iris Nemec, FH Technikum Wien: “Barrierefree dEsign foR Teaching and Learning – Einblicke in ein Forschungsprojekt”
Susanne Schaller/Katharina Munk, FH Hagenberg: „TrainYourBrain Optimizer: Eine Plattform für die Erstellung stadiengerechter Trainings bei Alzheimer“
Vera Gallistl & Katrin Lehner: „Der "Data Gaze" auf das Alter – Alter(n)sbilder in der Entwicklung von künstlicher Intelligenz für die Pflege“
Nach einem feinen Lunch, gesponsert von der Sozialabteilung des Landes Oberösterreich, wofür sich alle Teilnehmer*innen herzlich bedanken, wurden am Nachmittag in drei „World-Café“- Runden einerseits die Themen vom Vormittag vertiefend reflektiert als auch mögliche INTA-Forschungs-Kooperationen für die Zukunft entwickelt.
Mehrere Schwerpunkte ergaben sich daraus, an denen interdisziplinär weitergeforscht werden soll, zum Beispiel:
Spannungsfeld „Möglichkeiten, Grenzen und gesellschaftliche Relevanz von KI und Technologie im Alter unter spezieller Berücksichtigung von ethischen, sozialwissenschaftlichen und datenschutzrechtlichen Fragestellungen.
Erforschung von bislang unerforschten Themen rund um Technologie im Alter, zum Beispiel der Blick der Techniker*innen auf die Anforderungen der Pflege (im Alter).
Altersbilder im Kontext Technologie weiter entwickeln: die häufige Konnotation von „Alter“ mit „Pflegebedarf“ soll aufgeweicht und damit „Technologie im Alter“ weiter gefasst werden; neben der Bedeutung von Technologie zur Pflegeunterstützung im Alter stellen auch die Technologie im Kontext der Freizeitgestaltung, aber auch zur Förderung der Gesundheit und Selbstständigkeit wesentliche interdisziplinäre Forschungsthemen dar, die nicht nur im Kontext „Alter“, sondern vielmehr aus der Sicht von Bedarfen und Autonomie-Barrieren betrachtet werden sollen.
Damit schließt sich der Kreis zur Keynote und die Tagung wurde vom Organisationsteam als großer Erfolg gewertet. Eine Fortsetzung der INTA-Fachtagungen wurde bereits beschlossen.
Foto: Prof. Giovanni Rubeis, FH-Prof. Martin Zauner, FH-Prof. Irmtraud Ehrenmüller, Prof. Martina Schmidhuber, FH-Prof. Renate Kränzl-Nagl, LR Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer