Die FH OÖ würdigt innovative Forschung ihrer Dissertant*innen
Im Oktober 2023 erfolgte an der FH OÖ bereits zum dritten Mal die Wahl zum*zur besten Dissertant*in.
Der Wettbewerb hatte zum Ziel, den Dissertant*innen der FH OÖ eine Präsentationsfläche zu bieten, auf der die herausragenden Themen und innovativen Forschungssinhalte vorgestellt werden konnten. Daher durften die vier Fakultäten der FH OÖ mit Sitz in Hagenberg, Linz, Steyr und Wels jeweils eine*n Dissertanten*in nominieren und zum Bewerb entsenden.
Die diesjährigen Nominierten waren Nadiia Sadova (Campus Wels für Technik und angewandte Naturwissenschaften), Fabian Hauser (Campus Linz für Medizintechnik und angewandte Sozialwissenschaften), Thomas Grurl (Campus Hagenberg für Informatik, Kommunikation, Medien) und Nadine Bachmann (Campus Steyr für Wirtschaft und Management).
Eine Fachjury, bestehend aus den Mitgliedern des Lenkungsbeirats, kürte aus den vier Kandidat*innen die beste Dissertation.
Die Siegerin der diesjährigen Wahl ist Nadiia Sadova, deren Arbeitsthema sich mit bioaktiven Pflanzenstoffen befasst, die eine positive Wirkung auf die Darmgesundheit von Menschen und Tieren haben. Aufgrund des ähnlich aufgebauten Gedärms von Mensch und Fruchtfliege, forschte sie in Fruchtfliegen und fand heraus, dass Holzlignane, Traubenkernpolyphenole und Zitrusflavanone eine vielversprechende Wirkung zum Schutz der Darmbarriere aufweisen.
Auch die anderen Dissertationsthemen stehen in Puncto Innovation in nichts nach: Nadine Bachmann beschäftigte sich mit der Verbindung von Geschäftsmodellinnovation, Nachhaltigkeit und digitalen Technologien und untersuchte die Frage, inwiefern Daten und digitale Technologien dazu beitragen können, traditionelle Geschäftsmodelle erfolgreich in nachhaltige Geschäftsmodelle zu transformieren.
Thomas Grurl, Nominierter des Campus Hagenberg, befasste sich mit der Simulation von Quantenschaltkreisen auf konventionellen Computern, die essenziell für die Entwicklung von neuen Quantenalgorithmen sind. Die Berücksichtigung der üblichen Hardwarefehler ist notwendig, um zu verstehen, wie sich Quantenschaltkreise verhalten, wenn sie auf echten Quantencomputern ausgeführt werden. Nach einer Evaluierungsphase demonstrierte er die Nützlichkeit der implementierten Simulatoren anhand von Quantenfehlerkorrektoren.
Fabian Hauser, der vom Campus Linz nominiert wurde, beschäftigte sich hauptsächlich mit Blutgerinnung und Gefäßverletzungen. Im Labor gelang es ihm mit Zellen der inneren Blutgefäßwand in einer sogenannten „Mikrofluidik“ ein künstliches Blutgefäß unter Strömung wachsen zu lassen. In weiteren Untersuchungen konnte eine Verbindung zwischen aktivierten Thrombozyten und gestressten/verletzten Zellen der inneren Blutgefäßwand auf molekularer Ebene nachgewiesen und mit Hilfe von maschinellem Lernen und 3D-Bildverarbeitung bestimmt werden. Seine Forschungsergebnisse könnten somit beispielsweise zur Prüfung der Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke für Medikamente/Zellen oder zur Untersuchung von Blutkrankheiten unter Verwendung autologer Patientenzellen eingesetzt werden.
Über die Wahl
Die FH OÖ veranstaltet seit 2021 die Wahl zum*zur besten Dissertant*in. Jede der vier Fakultäten der FH OÖ nominiert jeweils eine*n Dissertanten*in für die spätere Wahl. Die Nominierten dürfen dann ihr jeweiliges Dissertationsprojekt in einem 5-minütigen Pitch vorstellen. Die Fachjury besteht aus dem Präsidenten der FH OÖ, der Leitung des Promotionskollegs sowie dem Lenkungsbeirat des Promotionskollegs. Beurteilt wird dann nach vier subjektiven Kriterien: Qualität der Präsentation, subjektiver Innovationsgrad der Dissertation, Motivation des*r Dissertant*in und Gesamteindruck.