Cross-Border-Award für erfolgreiches FH-Forschungsprojekt
Der oö. Cross Border Award für vorbildliche grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Kategorie „F&E-Einrichtung“ wurde an FH-Prof. Peter Zeller, Studiengangsleiter für ElectricalEngineering am FH OÖ Campus Wels verliehen.
„Es steckt viel Arbeit, Herzblut und viel zusätzliches Engagement in diesem Projekt“, so der Preisträger. Verliehen wurde der Award an Peter Zeller und seine Mitarbeiter Christoph Diendorfer und Christian Gruberbauer für eine länderübergreifende Plattform zur Batterieforschung. Die Cross-Border-Awards vergeben die WKOÖ, die IHK Niederbayern und die Südböhmische Wirtschaftskammer für vorbildliches grenzüberschreitendes Engagement von Unternehmen und Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen in der Dreiländerregion Oberösterreich – Niederbayern – Südböhmen.
Mehr Speicher für mehr erneuerbare Energie
Hinter dem Preis steht das vor kurzem abgeschlossene, EU-geförderte Forschungsprojekt CompStor (Competence Centre for Energy Storage). Projektziel war die Entwicklung von Gleichstrom-Batteriesystemen zur Speicherung von elektrischer Energie unter hoher Spannung. „Um mehr erneuerbare Energie ins Stromnetz zu bekommen, braucht man auch mehr Speicher“, erklärt Projektleiter Zeller. Pumpspeicher-Kraftwerke sind dafür nicht geeignet, deshalb arbeiteten Welser Forscher*innen an der Integration von elektrochemischen Speichern.
Im Niederspannungsbereich existieren solche Batteriesysteme bereits – für Mittel- und Hochspannung jedoch nicht. Um das Projekt anwendungsorientiert auszurichten, war es zielführend, die Sicht der Energieversorger einzunehmen, die Strom kostengünstig in hohen Leistungen von mehreren hundert Kilowatt speichern. Zum Transport von hohen Leistungen bei niedriger Spannung wären allerdings sehr starke und daher (zu) teure Kupferleitungen nötig.
Im Rahmen des INTERREG-Projektes legten hier die FH Oberösterreich und das Technologiezentrum Energie der HAW im bayerischen Landshut ihre Expertise zusammen. Allein die oberösterreichische Seite konnte dabei 2,2 Millionen Euro an Fördergeldern für drei Jahre akquirieren.
Hochspannungslabor im WELIOS initiiert durch internationales Forschungsprojekt
Landshut steuerte Know-how für die elektrochemischen Prozesse in der Batterie bei. Die Welser Kompetenz lag in der Systemtechnik und umfasste somit die Zusammenschaltung der einzelnen Batteriezellen, die Isolation, die Einhausung und die komplette Elektronik – samt der jeweils zugehörigen Mess- und Prüftechnik. Dafür konnte Peter Zeller auch um rund 1,5 Millionen Euro ein neues Hochspannungslabor einrichten. Von diesem Labor profitieren nicht nur die Museumsbesucher*innen des WELIOS, sondern auch Forscher*innen und Studierende. Peter Zeller und sein Team stecken bereits in der Vorbereitung neuer kooperativer Forschungsaktivitäten und Industrieprojekte. Die Ideen gehen so schnell nicht aus.