Aktuelle Forschung hautnah erleben – über 2.300 Besucher*innen bei der Langen Nacht der Forschung an den Fakultäten der FH Oberösterreich
Die Fachhochschule OÖ hat heuer wieder ihre Tore an allen vier Standorten geöffnet und begeisterte junge und ältere Forscher*innen zur Langen Nacht der Forschung (LNF).
Am 20. Mai war es wieder so weit: Über 2.300 Interessierte jeden Alters konnten an mehr als 70 Stationen an den vier Fakultäten der FH OÖ in Hagenberg, Linz, Steyr und Wels von 17 bis 23 Uhr Forschungsluft schnuppern.
Der Präsident der FH OÖ, Dr. Gerald Reisinger, erklärt: „Die Lange Nacht der Forschung ist eine große Chance, einem wissbegierigen Publikum faszinierende Projekte und Forschungen zu präsentieren und zugänglich zu machen. Die Besucherinnen und Besucher erleben, was in aktuellen Forschungs- und Entwicklungsprojekten herausgefunden wurde und können aktiv daran teilhaben.“
„An allen Standorten der FH Oberösterreich konnten die Besucherinnen und Besucher eine Nacht lang in die Rolle der Forschenden schlüpfen und dadurch besondere Insights gewinnen. Das Interesse an den Stationen für kleine Forscherinnen und Forscher als auch an den Stationen, die Einblicke in die Forschung zur grünen Transformation gewährten, war besonders groß“, freut sich FH OÖ Vizepräsident für F&E, Johann Kastner. Mit Blick aufs Detail waren die Stationen vorbereitet worden und sowohl die Aussteller*innen als auch die Besucher*innen freuten sich wieder im direkten Austausch miteinander Spannendes zu erfahren und auszuprobieren.
Vielfältiges Programm an den vier Fakultäten der FH OÖ
Vier Fakultäten der FH OÖ boten Einiges auf, um ihre Projekte zu präsentieren. Am Campus Hagenberg zentrierten sich die Projekte um geniale Entwicklungen aus dem IT- Bereich: So konnten intelligente Kleidungsstücke, die Bewegungen erkennen und analysieren, ausprobiert werden oder eine webbasierte Moderationsplattform zur kollaborativen Ideenfindung. Einblicke gab es in die Bioinformatik und die Rolle der Proteine in der Medikamentenforschung.
Am FH OÖ Campus Linz steht der Mensch im Mittelpunkt der Forschungen: Es gab die Möglichkeit Operationen zu trainieren, einen Blick durch ein Atommikroskop zu werfen oder sich gesellschaftlichen und Digitalisierungs-Themen zu widmen. Highlights waren die Demonstration eines Pflegeroboters und der Escape Room, den es zu durchspielen galt.
An der Fakultät für Wirtschaft und Management gewannen die Besucher*innen Einblicke in den kombinierten Gütertransport mit Hilfe eines Legosimulators und wie Lieferketten gegen Cyber-Attacken geschützt werden können oder wie KI-Anwendungen die Bereiche Marketing und Vertrieb gewinnbringend verstärken können.
Noch technischer ging es am Campus Wels zu, wo sich alles um die Kombination von Technik und Angewandten Naturwissenschaften dreht. Jungforscher*innen erfuhren, wie Popcorn entsteht und wie pflanzliche Wirkstoffe im Körper verarbeitet werden oder wie das Stromnetz funktioniert. Weiters konnten Besucher*innen mit intelligenten Robotern zusammenarbeiten, mit einem Röntgenblick in Objekte schauen oder mittels 3D-Druck Bauteile entstehen lassen.
Zum Ausrasten und neue Energie tanken standen an allen Standorten Foodtrucks, mobile Kaffee- und Eisbars bereit. Wer wollte, konnte an der Station „Build your Burger“ selbst zum Küchenkünstler werden.
Grüne Transformation an der FH OÖ
Zahlreiche Forschungsprojekte der FH OÖ beschäftigen sich mit Dekarbonisierung und nachhaltiger Mobilität: 64% aller F&E Projekte haben Green Deal Relevanz und behandeln Umweltaspekte. „Die FH OÖ trägt mit ihrer Stärke und Innovationskraft zur grünen Transformation bei, was sich vor allem in den Bereichen saubere Energie, nachhaltige Produktion, klimaschonende Mobilität und gesunde Lebensmittel zeigt“, so Johann Kastner.
Im Rahmen der LNF ergab sich für die Besucher*innen die Möglichkeit bei zahlreichen Stationen auch Lösungen für die grüne Transformation hautnah zu erleben.
Am Campus Hagenberg bekam man Antworten auf die Frage wie kommunizierende Fahrzeuge den Verkehr optimieren können. In Linz befasste sich ein Programmpunkt mit Bodenschutz durch Brachenrevitalisierung. An der Fakultät in Steyr konnten die Besucher*innen mehr darüber erfahren, wie sie ihr Mobilitätsverhalten nachhaltiger gestalten, oder wie Mehrwegverpackungen zur Revolution im Online-Shopping werden. In Wels konnte ein wasserstoffbetriebenes Fahrrad ausprobiert oder die Station Kunststoffe im Kreislauf: Wie wird aus Abfall wieder ein Produkt, besucht werden.
Forschung an der Fachhochschule Oberösterreich
Die FH OÖ erzielte im Jahr 2021 einen F&E-Umsatz von 20,49 Mio. Euro und hielt ihren Auftragsstand mit 40,1 Mio. Euro auf Rekordniveau. 2021 forschten rund 245 FH-Professor*innen und 249 wissenschaftliche Mitarbeiter*innen unterschiedlicher Disziplinen an 531 Projekten. In internationalen Fachzeitschriften, Büchern oder im Rahmen wissenschaftlicher Konferenzen wurden 455 wissenschaftliche Publikationen veröffentlicht. Von diesem Forschungsoutput und dem Know-how der Fachhochschule Oberösterreich profitieren rund 600 Unternehmen und Institutionen aus Wirtschaft und Gesellschaft.
Die Ergebnisse aus der Forschung fließen an der FH OÖ direkt in die Lehre mit ein. Mit 71 Studiengängen an den 4 Fakultäten und über 5.800 Studierenden im Studienjahr 2021/22 hat sich der oberösterreichische Fachhochschulsektor zu einem treibenden Motor in Ausbildung und Forschung entwickelt.