MIC Datenverarbeitungs GmbH: Einblick in das lässige Thema Zoll
Die Führung durch die MIC Datenverarbeitung GmbH zeigte, dass sich mit der Entwicklung und dem Verkauf von Zoll-Software nicht nur richtig Geld verdienen, sondern auch international Karriere machen lässt.
Zu Besuch im neuen Zuhause einer österreichischen IT-Größe
Innerhalb der EU gibt es ihn schon lange nicht mehr: den Zoll. Dass dieser trotzdem immer wichtiger wird und ein durchaus einträgliches Geschäft sein kann, erfuhren unsere Alumni beim Besuch der MIC Datenverarbeitung GmbH.
Obwohl wir uns zunächst ins alte Gebäude verirrten, startete die Betriebsbesichtigung der MIC Datenverarbeitung GmbH mit einem positiven Eindruck: Zur Begrüßung im modernen Neubau wurde uns nicht nur die Hand, sondern auch gleich hauseigenes Bier und gebrandete Zotterschokolade gereicht. Der Umstand, dass sich der Prokurist und die Personachefin des österreichischen Großbetriebs gleich als „der Rainer“ und „die Margit“ vorstellten, trug das seinige zu einer entspannten Atmosphäre bei. Auf die lockere Plauderei zur Einstimmung folgte eine obligatorische Unternehmenspräsentation, welche durch eine allgemeine thematische Einführung und das wiederholte Einstreuen persönlicher Erlebnisse jedoch äußerst kurzweilig gestaltet wurde.
Warum Unternehmen Software zur Zollabwicklung brauchen
Im Zuge der Präsentation erfuhren wir, dass sich mit der Wirtschaft auch die Bedeutung von Zoll verändert. Fand die Produktion von Waren früher größtenteils innerhalb der eigenen Landesgrenzen statt, so verlagert sich diese aufgrund des Kostendrucks durch die globale Konkurrenz zunehmend in Drittstaaten. Sogar Klein- und Mittelbetriebe, welche als Familienunternehmen geführt werden, lassen mittlerweile ganz oder teilweise in Ländern produzieren, welche außerhalb des Binnenmarktes liegen. Das Instrument Zoll dient in diesem Kontext nicht mehr primär zur Erhebung von Abgaben, sondern erfüllt eine Schutzfunktion, um die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Industrie sicherzustellen.
Welche Relevanz ein auf Zollabwicklung spezialisierter Software-Anbieter in diesem Kontext hat, wurde ebenfalls eindrucksvoll vor Augen geführt: Zum einen werden durch die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung der Wirtschaft Bestell-, Produktions- und Lieferfristen immer kürzer. Zum anderen gibt es weltweit über 600 Freihandelsabkommen, welche es zu berücksichtigen gilt. Hinzu kommt, dass Nationalstaaten immer wieder kurzfristig ihre Zollgesetze und Zolltarife ändern oder verhängen Sanktionen gegen andere Länder, welche es klarerweise zu beachten gilt. Überdies gäbe es auch Herausforderungen auf Unternehmensebene, welche sich z.B. auf die Zuordnung der korrekten Zolltarifnummern zu einzelnen Produkten beziehen.
Gute Geschäfte erfordern neue Kräfte
Von dem Umstand, dass die Zollabwicklung immer komplexer wird, gleichzeitig jedoch immer schneller durchgeführt werden muss, profitiert die MIC Datenverarbeitung GmbH. Das Unternehmen hat aktuell 350 MitarbeiterInnen und wächst eigenen Angaben zufolge im Schnitt um 15% pro Jahr und muss derzeit pro Jahr 50 bis 60 neue MitarbeiterInnen aus dem Bereich Wirtschaftsinformatik einstellen, um zu gewährleisten, dass die eingehenden Aufträge in bestmöglicher Qualität abgearbeitet werden. Bedarf gibt es, so formulierte es die Personalchefin des drittbesten Arbeitgebers Österreichs (der Kategorie Large), nicht nur in der Software-Entwicklung, sondern auch im Projektmanagement, in der Wartung und im Support.
Zu ködern versucht man neue Arbeitskräfte nicht nur mit den marktüblichen Benefits, sondern auch mit aussichtsreichen Jobperspektiven im Ausland und einem immateriellen Gut namens „Wertschätzung“. Eben diese erfuhren auch wir als BesucherInnen – in Form eines großzügigen Caterings, mit welchem wir im Anschluss an eine kurze Führung durch die neuen Räumlichkeiten verköstigt wurden.