Patrick Pühringer ist ein Best-Practise-Beispiel, dass Arbeit und Weiterbildung im Doppelpack funktionieren. Große Ziele, wie die Berufsreifeprüfung zu absolvieren, ein berufsbegleitendes Studium zum Verfahrenstechniker zu beginnen und seiner Vollzeitanstellung bei Smurfit Kappa nachzugehen – all das gelingt. Patrick verpackt sich seine Aufgaben in gut dosierte Arbeitspakete. Er bringt die nötige Disziplin und den Einsatzwillen mit, es Schritt für Schritt abzuarbeiten und verliert dabei den Fokus nicht. Seine Leichtigkeit, die er dabei mitbringt, wenn er über seinen beruflichen Werdegang spricht – ist absolut ansteckend. Ein Vorbild für viele, die öfter daran denken, doch noch eine Ausbildung zu beginnen, sich aber nicht trauen diese umzusetzen. Wie es gehen kann, zeigt uns Patrick Pühringer und gibt dabei einen Einblick in sein Berufsleben.
Welche Erfolgsfaktoren braucht es, um berufsbegleitend an einer FH zu studieren?
Im Prinzip funktioniert es gleich wie die Lehr- und Meisterkurse. Man besucht viermal pro Woche die Fachhochschule, immer abends – außer am Samstag, da findet sie ganztags statt. Es gibt aber auch Wochen, an denen ich nur zweimal an die FH muss. Ich bin sehr begeistert, wie die FH Wels – in meinem Fall – das Studium organisiert. Die Professoren sind mit vollem Engagement und sind dankbar für Menschen, die aus der Praxis kommen.
Welche Erfahrungen kannst du weiter geben, die dich gestärkt haben berufsbegleitend weiterzubilden?
Ich lege wirklich sehr viel Begeisterung an den Tag und durch die Arbeit fällt mir das Lernen um einiges leichter. Wir haben während der Berufsreifeprüfung eine Gruppe von fünfzehn Leuten gebildet. Lauter positive, motivierte Personen, die sich gegenseitig gestärkt haben. Durch die Zusammenarbeit sind großartige Freundschaften entstanden. Mit zwei aus dieser Lerngruppe mache ich das Studium der Verfahrenstechnik an der FH Wels. Der Austausch mit den Professoren und die Verknüpfung mit der Praxis erleichtern mit das Lernen und motivieren mich ständig die Theorie in die Praxis umzusetzen.
Möchtest Du das Masterstudium auch absolvieren?
Ja ich werde definitiv das Masterstudium Anlagenbau berufsbegleitend in Wels besuchen. Als Ergänzung dazu werde ich an der TU in Graz teilweise Vorlesungen besuchen zum Thema Papier- und Zellstofftechnik da diese sehr gut zu meinem Beruf passen und man im Masterstudium ohnehin Freifächer zur Verfügung hat. Die hohe Flexibilität der FH Wels und Smurfit Kappa ermöglichen mir diese gewinnbringende Kombination.
Wie geht es Dir beim Lernen für Prüfungen?
Da alle Prüfungen meistens geballt zu Semesterende stattfinden, gibt es schon eine Zeit, die etwas anstrengender ist – es ist aber durchführbar. Die Einteilung und die Organisation in überschaubare Arbeitspakete hilft allerdings dafür.
Ein Extrembeispiel war im Sommer 2020. Die Prüfungen haben zum selben Zeitpunkt stattgefunden wie die Inbetriebnahme der neuen Anlagen. Ich bin also ein bisschen dazwischengestanden. Ich wollte so viel wie möglich von der Inbetriebnahme aufschnappen, das Lernen durfte jedoch nicht zu kurz kommen. Im Nachhinein bin ich sehr froh, dass ich beides unter einen Hut bringen konnte, auch wenn meine Nächte oftmals sehr kurz waren.