Interssante Exkursion zu WWS Wasserkraft - leider auch nur online möglich
Online-Exkursion des Studienganges EntwicklungsingenieurIn Maschinenbau vom 18. Mai zur WWS Wasserkraft unter der Leitung von DI Gerald Thaller
Das idyllisch am Fuße der Ruine Pürnstein im oberen Mühlviertel gelegene Firmengelände von WWS Wasserkraft konnte aufgrund der derzeitigen Corona-Situation heuer nicht direkt besucht werden. Daher wurde die Exkursion der FH Wels (Studiengang Entwicklungsingenieur Maschinenbau) erstmals online durchgeführt.
Präsentiert wurde mittels Einleitungsfilm, Animationen und Folien über MS Teams. Dabei führte Herr Marko Günthör durchs Exkursionsprogramm.
Zu den Eckdaten der Firma: Erfahrung seit mehr als 35 Jahren im Turbinenbau, ca. 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Hergestellt werden am Standort Kaplan-, Francis- und Peltonturbinen mit Durchmessern bis zu 2,6 m und Leistungen bis 10.000 kW. Aber auch der Stahlwasserbau und die Modernisierung /Revitalisierung zählen zum Produktportfolio.
Anschaulich wurde erklärt, wie ein Wasserkraftwerk entsteht – von den ersten Verhandlungen bis zum Einreichplan und der Kostenaufteilung. Abgerundet durch Bilder aus Montage im Werk, Lieferung inkl. Verpackung, die Endmontage vor Ort und schließlich die Inbetriebnahme mit samt den zugehörigen Verkabelungen (Sensoren) und den ersten Trockentests. Auch auf das direkt am Firmengelände gelegene Kraftwerk wurde eingegangen, zu welchem unter anderem eine Fischaufstiegshilfe mit behördlich festgeschriebenem Wasserdurchsatz zählt.
Herr Ing. Martin Ehrengruber von der Konstruktionsleitung übernahm den Part der Bauteilauslegung und Simulation. Hier werden mittels CFD Berechnung (die Software (ANSYS) wird auch an der FH Wels verwendet) sowohl stationäre als auch instationäre Berechnungen durchgeführt. Dabei werden sowohl einphasige und als auch zweiphasige Medien (Luft und Wasser) berücksichtigt. Ergebnis ist die Optimierung des Turbinen-Wirkungsgrades sowie Kavitationsverbesserungen an der Turbinenschaufel. Gezeigt wurde auch ein Wirbelzapfen bei verschiedenen Lastbedingungen und dessen Auswirkung auf die Laufruhe des Turbinenrades. Das Laufrad kann mit einem Stroboskop so beleuchtet werden, dass für den Betrachter ein scheinbar stehendes Bild entsteht und damit die Kavitation sichtbar gemacht werden kann. Sämtliche FE Berechnungen werden im Haus durchgeführt.
Auch zu den aktuell in den Strömungslehre-Übungen gerechneten Beispielen wurden praxisnahe Bezüge hergestellt (Kennzahlen wie Reynoldszahl, Verlustbeiwerte, Bernoulli-Gleichung) und passen daher extrem gut zum Unterricht.
Unbedingt hervorzuheben ist auch die super Motivation der Studentinnen und Studenten (praktisch alle Jahrgangsteilnehmende waren eingewählt und es wurden aktiv viele Fragen gestellt). Kurz: Toller Vortrag der beiden Firmenrepräsentanten bei denen ich mich sehr herzlich bedanke. Zu hoffen ist natürlich, die Firma bald in Natura besuchen zu dürfen. Die Kombination aus Turbinenbau und hauseigenem Kraftwerk zählt sicher zu den reizvollsten Highlights für Exkursionen in diesem Fachbereich.