Bericht der Studierenden von der Exkursion ins "Land der schönen Türen und der vielen Bäume" - and "don`t forget the wine"
Eine Studierendengruppe des Departments Soziale Arbeit hat die Republik Moldawien besucht und für uns darüber berichtet:
Würde man diese Woche in einem Wort zusammen fassen so wäre dies: Spannend.
Einerseits war es spannend einen besseren Einblick in die Politik, die Kultur und die Entwicklung des 35 Jahre jungen Staates zu bekommen. Andererseits war es beeindruckend, was man alles schaffen kann, wenn man will.
Im Laufe der vier Tage durften wir einen Einblick in unterschiedliche Einrichtungen erlangen und aufklärende Gespräche führen. Am Anreisetag selbst lernten wir unsere Partnerorganisation Ave Copiii („Ein Hoch auf die Kinder“) kennen. Es handelt sich um eine NGO, die sich für qualitative Sozialarbeit im ganzen Land einsetzt, in der Politik aktiv mitarbeitet, viele Einrichtungen selbst betreibt, vor allem aber mit Kindern und Jugendlichen arbeitet, die ohne leibliche Eltern aufwachsen. Wir sahen ihre Räumlichkeiten, welche neben Büros und Besprechungsraum noch zusätzlich im selben Haus ukrainischen Flüchtlingskindern ein Tageszentrum bieten, wo sie unter Leitung einer Lehrkraft am Online-Unterricht ihrer Heimatschulen teilnehmen können.
Uns wurden während unseres Aufenthalts eine weite Bandbreite an Eindrücken von den Gegebenheiten der Sozialen Arbeit in Moldau geboten. In diesem Zuge besuchten wir eine Vocational School, welche vom Konzept her Berufsschulen in Österreich ähneln, mit zugehörigem Internat, die Universität in Chişinău auf der auch Soziale Arbeit gelehrt wird, das Gender Center in Chişinău. Außerdem unternahmen wir eine Reise zur Stadt und dem Bundesland Ungheni mit Besuch in zwei verschiedenen politischen Instanzen, einem Altenheim mit Kombination für mobile Betreuung und einer Unterbringung für Frauen und Kinder, welche in Moldau eher als Vorreiter ihrer Art gilt.
Besonders außergewöhnlich für uns war das Konzept der Pflegefamilie für alte Menschen. Dabei können Familien, die die passenden Gegebenheiten haben, in ihrem eigenen Haus eine alte Person aufnehmen, welche nicht mehr in der Lage ist, autonom zu leben. Diese wird dort von der Familie gepflegt, welche wiederum dafür monatliche Zahlungen vom Staat erhält.
Sehr faszinierend für uns war das Treffen mit den Studienkolleg*innen die in Moldau Soziale Arbeit studieren und dass uns der freie Austausch mit diesen ermöglicht wurde. Wir haben großen Respekt davor, dass sie dieses dieses Studienfach wählen, obwohl das Studium möglicherweise selbst zu finanzieren ist und nach dem Abschluss sich oft keine besseren Einkommenschancen bieten, als vor dem Studium (es sei denn man kann für eine NGO arbeiten, was stark angestrebt wird).
Neben anregendem Austausch in den Einrichtungen, entdeckten wir auch in dieser Woche den außergewöhnlich zusammen gewürfelten Architekturmix zusammen mit den weitläufigen Parks und Grünflächen von Chişinău, genossen die Speisen der traditionellen Küche Moldawiens, den regionalen Wein und lernten ein zwei Wörter Rumänisch.
Zusammenfassend können wir sagen, dass Moldawien ein außerordentlich gastfreundliches, offenes, einladendes und schönes Land ist, das sehr bemüht darum ist, Veränderung zu gestalten, jedoch noch vor einigen Hürden steht.