Nachberichterstattung zur LV „Besuch des FKL – Führungskräftelehrganges für leitende Gemeindebedienstete“
Gemeinsame Lehrveranstaltung mit dem FKL der leitenden Gemeindebediensteten
Anfang Juni fand an der FH Oberösterreich eine gemeinsame Lehrveranstaltung mit dem FKL der leitenden Gemeindebediensteten statt. Ziel war ein gemeinsamer Austausch zwischen Studierenden und den Gemeindemitarbeitern. Zu diesem Termin kamen die Kursteilnehmer unter der Leitung von Landeskulturdirektorin Mag. Margot Nazzal und Dr. Christian Kolarik sowie der Direktor der OÖ Gemeindebundes Mag. Flotzinger. Mag. Flotzinger leitete den Abend mit einer Ansprache ein. Die Kernpunkte dieses Vortrages waren, dass es im öffentlichen Dienst zu einer immer flacheren Hierarchie kommt – und das ist gut so. Das zwischenmenschliche muss Platz haben – das ist und wird für die Mitarbeiter*innen immer wichtiger. So startet er mit seinen Mitarbeitende jeden Tag um 07:30 Uhr mit einem gemeinsamen Kaffee und einem gegenseitigen Austausch, etwa wie das Wochenende war oder ob die Kinder krank sind. Dies ist eine gute Möglichkeit für die Psychohygiene und das Teambuilding. Die größten Arbeitstrends unserer Zeit sind Teilzeit und Homeoffice. Immer mehr Menschen wollen in Teilzeit und oder Homeoffice arbeiten. Dazu hat das Land Oberösterreich vor kurzem eine neue Dienstanweisung herausgegeben. Entweder bis zu 3 Tage/Woche im Homeoffice oder 15 Tage im Jahr frei wählbar als Homeoffice.
Ein Problem, das sich für Führungskräfte ergibt ist, dass die Menschen/Mitarbeitende einem folgen sollen, wenn aber viele in Homeoffice sind, fehlt der persönliche Kontakt und die Bindung.
Auch auf den KI-Hype ist der OÖ-Gemeindebund bereits aufgesprungen und programmiert derzeit einen KI Bot für das OÖ-Landesrecht. Mag. Flotzinger erhofft sich von dem Bot, dass er in Zukunft bis zu 800 Anfragen/Jahr selbständig abarbeiten kann. Das entspricht ca. 10 % der jährlichen Anfragen, was zu einer enormen Entlastung der Mitarbeiter führen wird.
Die zwei wichtigsten Fähigkeiten für Führungskräfte sind 1. Kommunizieren können und Veränderungsprozesse initiieren.
Im Anschluss an die Einleitungsrede wurden Themen für ein World-Café gesammelt. Folgende Themen wurden gesammelt: Digitalisierung der Verwaltung, Finanzierung, Stellenwert der Gemeinde, Kommunikation der Führungskräfte, Employer Branding, Diversity in der Praxis, Konfliktmanagement, Identifikation mit dem Beruf.
Nach einer Abstimmung wurden 4 Themen ausgewählt und im World-Café durch unterschiedliche Gruppen bearbeitet. Nach 2 Runden wurden 3 wichtige Kernpunkte je Thema ausgewählt und anschließend präsentiert.
1. Kommunikation FK – MA
Wie gelingt gute Kommunikation im Homeoffice?
Wie gelingt gute Kommunikation im Büro?
Klare Anweisungen
2. Diversity
Religionen
Gleichstellung/Gleichberechtigung
„Gender-Wahnsinn?“
3. Employer Branding
Digitaler Akt
Arbeitszeitgestaltung – flexible Homeoffice, im Team aufteilen
Extrameile wird honoriert und wertgeschätzt – Überstunden Mehrdienstleistungen werden abgegolten.
4. Digitalisierung in der Verwaltung
Gemdat
Session Sitzungsmanagement
Dig. Postlauf
Im Zuge dieses World-Café konnten die Student*innen mit den FK in persönlichen Kontakt treten und auch abseits der Themen sehr viel Fragen stellen. Eine überraschende Erkenntnis war, dass alle Gemeinden, obwohl es doch einheitliche Gesetze und Verordnungen gibt, sehr unterschiedlich arbeiten. So gibt es bereits einzelne Gemeinden, die „Papierlos“ arbeiten oder die Amtsleiterin von St. Pankraz mit 360 Einwohnern und insgesamt nur 2 PE (wovon eine die Amtsleitern selbst ist und die anderen auf 2 Teilzeitmitarbeiter aufgeteilt ist) – welche selber über eine Gemeindezusammenlegung nachdenkt.
Dr. Christian Kolarik verabschiedete sich mit den Worten, „Die 3 wichtigsten Gründe für Gesundheit sind SINN, ÜBERSCHAUBARKEIT und BEEINFLUSSBARKEIT“. Darüber wurde am Ende der LV noch im kleinen Rahmen der Studierenden gemeinsam mit der LV Leitung diskutiert.
Studentischer Autor dieses Beitrages: Lukas Reitböck