Medizintechnik-Professor Hubert Egger erhält Unterstützung vom „Weißen Kreuz“ für humanitäre Hilfe in der Ukraine
Sammlung gebrauchter Prothesen in Südtirol
Vor wenigen Wochen wurde FH-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Hubert Egger in seiner Heimat Südtirol mit dem Ottone-Nigro-Preis ausgezeichnet. Nun erhält der Prothetik-Experte Unterstützung vom Landesrettungsverein Weißes Kreuz für seine humanitäre Hilfe für die Ukraine.
Seit Montag, dem 29. Juli 2024, können gebrauchte Prothesen am Hauptsitz des Landesrettungsvereins in Bozen abgegeben werden. „Wir sind sehr froh über die Zusammenarbeit mit Hubert Egger. Sein Engagement und sein immenses Fachwissen sind ein wichtiger Beitrag, um den Menschen in der Ukraine beizustehen“, betont Alexander Schmid, der Präsident des Landesrettungsvereins. Ein- bis zweimal im Jahr werden die gespendeten Prothesen vom Weißen Kreuz entweder ins zentrale Lager in Oberösterreich oder direkt in die Ukraine transportiert. Der Landesrettungsverein ist dort seit Kriegsausbruch im Einsatz und führt unter anderem auch regelmäßig Hilfslieferungen durch. „Als Mitglied des europäischen Hilfsnetzwerkes Samaritan International können wir solche Transporte effizient abwickeln und garantieren, dass sie sicher an ihrem Bestimmungsort ankommen“, erklärt der Direktor des Weißen Kreuzes, Ivo Bonamico.
Bombenangriffe, Minenexplosionen und Panzergeschosse treffen in der Ukraine Soldaten gleichermaßen wie Zivilpersonen, oft auch Kinder. Gliedmaßenprothesen werden dringend benötigt. Der Medizintechniker Hubert Egger forscht und lehrt am Department für Medizintechnik der FH Oberösterreich auf dem Gebiet der bionischen Prothetik und hat im Dezember 2023 die Initiative „Hilfe zur Selbsthilfe mit Gliedmaßenprothesen“ ins Leben gerufen. Dabei wurde eine größere Menge gebrauchter Prothesen in die Ukraine geschickt, welche die AUVA (Allgemeine Unfallversicherungsanstalt) vermittelt hat. Auf Einladung der Stadt Lwiw besuchte Egger das UNBROKEN National Rehabilitation Center in ukrainischen Lwiw und verschaffte sich persönlich einen Überblick über die benötigte Hilfe. Der Besuch diente dem gegenseitigen Kennenlernen, dem fachlichen Austausch und der Einschätzung möglicher Optionen einer Zusammenarbeit mit der FH Oberösterreich. Das Treffen wurde vom OeAD-Kooperationsbüro Lemberg, dem Ukraine Office Austria im BMEIA und dem Büro des BMSGPK an der ÖB Kyjiw organisiert.
FH-Prof. Dr. Christian Stark, Dekan der Linzer Fakultät, gratuliert Hubert Egger nicht nur herzlich zu seiner jüngsten Auszeichnung, sondern kündigt auch an, dass das Department für Medizintechnik ein Erasmus-Projekt zur Zusammenarbeit mit der Universität Lwiw anstrebt.