Medizintechnik: Ausbildungskooperation in der Gliedmaßenprothetik mit führenden ukrainischen Universitäten
Hubert Egger bietet wichtiges Know-how, welches angesichts vieler Kriegsversehrter dringend gebraucht wird
Auf Initiative des OeAD-Kooperationsbüros in Lwiw, der ÖB Kyjiw und des Gesundheitsministeriums wird die universitäre Zusammenarbeit zwischen der FH Oberösterreich und Medizin-Universitäten in der Ukraine vertieft und ausgebaut: Das Department für Medizintechnik plant eine Ausbildungskooperation in der Gliedmaßenprothetik mit führenden ukrainischen Universitäten.
Kürzlich besuchte Martin Mühlbacher, Botschaftsrat für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz für die Ukraine und die Republik Moldau, das Department Medizintechnik am Campus Linz. Dekan Christian Stark, Departmentleiter Martin Zauner und die Leiterin des International Office, Iwona Hunstorfer, dankten dem diplomatischen Vertreter für seine Unterstützung bei der angestrebten Zusammenarbeit mit der Danylo Halytsky Lviv National Medical University und der I. Horbachevsky Ternopil National Medical University in der Ukraine. Reisen in die Ukraine, die Hubert Egger vom Department Medizintechnik auf Einladung der Stadt Lwiw im April dieses Jahres und der beiden medizinischen Universitäten im September dieses Jahres unternahm, wurden vom OeAD-Kooperationsbüro Lwiw, dem Ukraine Office Austria im BMEIA sowie dem Büro des BMSGPK an der ÖB Kyjiw organisiert und vom Botschaftsrat Martin Mühlbacher begleitetet und betreut.
„Der Fokus der akademischen Ausbildung am Campus Linz ist auf die Themenfelder ‚Gesellschaft & Management, Medizintechnik und Soziale Arbeit‘ gerichtet“, erklärt Christian Stark. „Eines unserer Ziele ist es, aktiv an der Gestaltung der Gesellschaft von morgen mitzuwirken. Die FH Oberösterreich wird in der angestrebten Zusammenarbeit ihre Expertise im Bereich Gliedmaßenprothetik weitergeben. Auch wir können von unseren ukrainischen Partnern viel lernen, insbesondere große Herausforderungen in besonders schwierigen Situationen zu bewältigen“, zeigte sich der Dekan überzeugt.
Das Gesundheitswesen baut in der Vorsorge, Behandlung und Nachsorge immer mehr auf moderne medizinische Technologien auf, weshalb der Studiengang Medizintechnik seinen Fokus auf die Kombination aus ingenieurtechnischem und medizinischem Fachwissen legt. „Die Zusammenarbeit mit den ukrainischen Partnern werden wir daher auf einer soliden und nachhaltigen Basis aufbauen. Dafür wurden bereits Gliedmaßenprothesen in die Ukraine versendet. In einem nächsten Schritt soll nun auch die Ausbildung im Fach Prothetik unterstützt werden“, unterstreicht Departmentleiter Martin Zauner.
Die internationale Zusammenarbeit ist für die FH Oberösterreich nicht nur wichtig, weil sie den Austausch von Wissen und Erfahrungen fördert. „Kooperationen, wie mit den beiden ukrainischen Universitäten, ermöglichen es uns, interkulturelle Kompetenzen zu fördern, das Verständnis für globale Herausforderungen zu vertiefen und nicht zuletzt auch auf die Herausforderungen einer zunehmend vernetzten Welt zu reagieren“, ist Iwona Hunstorfer, Leiterin des International Office überzeugt und unterstreicht weiter „Durch solche Kooperationen erweitern wir unser Netzwerk, das Studierenden und Lehrenden auf beiden Seiten wertvolle Perspektiven eröffnet.“
Bei einer Führung durch die Labore lernte der Botschaftsrat von den FH-Professor*innen Armin Hochreiner, Birgit Plochberger und Jacak Jaroslaw Forschungsprojekte aus den Bereichen Bioprinting, Physikalische Biochemie und Gliedmaßenprothetik kennen. Dabei erläuterte der Wissenschaftliche Mitarbeiter Andreas Karner eindrucksvoll die Funktionsweise eines speziellen und seltenen Hochgeschwindigkeits-Rasterkraftmikroskops, das zur Ausstattung der FH Oberösterreich gehört.
Die Danylo Halytsky Lviv National Medical University ist eine der größten und ältesten medizinischen Hochschulen in der Ukraine. Sie bildet Fachkräfte in Medizin, Pädiatrie, Krankheitsprävention, Zahnmedizin und Pharmazie aus und besteht aus 14 Gebäuden mit 75 Abteilungen. Die I. Horbachevsky Ternopil National Medical University ist eine medizinische Hochschule in der ukrainischen Stadt Ternopil und bildet Fachkräfte in Medizin, Zahnmedizin und Pharmazie aus. Sie besteht aus fünf Fakultäten mit 57 Lehrstühlen, an denen mehr als 640 Lehrende tätig sind.“
Am Foto von links nach rechts: Martin Zauner (Departmentleiter Medizintechnik), Martin Mühlbacher (Botschaftsrat), Christian Stark (Dekan Fakultät Linz), Iwona Hunstorfer (International Office Fakultät Linz), Hubert Egger (Professor für Prothetik am Department Medizintechnik).